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Eisschollen

Verhalten bei einem Eiseinbruch – Überlebenswichtige Sofortmaßnahmen

Ein Eiseinbruch ist lebensbedrohlich: Bereits nach 2–4 Minuten im eiskalten Wasser (unter 15°C) setzt Schwimmversagen ein, nach 15 Minuten droht Bewusstlosigkeit 1012. Hier die entscheidenden Schritte für Selbst- und Fremdrettung:

 

1. Selbstrettung – Was tun, wenn Sie einbrechen?

Sofortmaßnahmen

✔ Ruhe bewahren – Panik beschleunigt den Kälteschock und Sauerstoffverbrauch.
✔ Laut um Hilfe rufen – Signalisiert Umstehenden den Notfall.
✔ Körper flach aufs Eis bringen – In Bauchlage Gewicht verteilen, Richtung Ufer robben (nicht aufstehen!).

Techniken zum Hochziehen

  • Eiskrallen nutzen (falls vorhanden): Mit spitzen Enden ins Eis hacken und sich hochziehen.

  • Abstoßtechnik: Füße gegen gegenüberliegende Eiskante stemmen und Körper aufs Eis schieben.

  • Eis abbrechen: Bei dünnem Eis mit Fäusten/Ellbogen Weg zum Ufer freischlagen.

Wichtig:
❌ Nicht unter Eis tauchen – Orientierungsverlust droht! 
❌ Keine hektischen Bewegungen – Beschleunigt Unterkühlung.

Image by Kei
Image by NOAA

2. Fremdrettung – Wie helfen, ohne sich selbst zu gefährden?

Sicherheitsregeln

✔ Notruf 112 wählen – Ortsangabe ist kritisch.
✔ Helferketten bilden – Retter sollten liegend und mit Leinen gesichert agieren.
✔ Hilfsmittel verwenden – Äste, Leinen, Bretter oder Rettungsringe reichen/zuschieben (nie direkt die Hand geben!) 46.

Rettungsschritte

  1. Eis stabilisieren: Brett/Leiter über Einbruchstelle legen.

  2. Eingebrochenen anleiten: "Beweg dich wenig, greif den Ast!".

  3. Langsam ans Ufer ziehen – Vorsicht vor Afterdrop-Effekt (Kreislaufkollaps bei rascher Erwärmung).

Achtung:
❌ Nie ungesichert aufs Eis gehen – Retter riskieren selbst den Einbruch.
❌ Keine Tauchversuche – Nur mit Spezialausrüstung (z. B. Taucheranzug).

 

3. Erste Hilfe nach der Rettung

✔ Langsam erwärmen – Nasse Kleidung entfernen, in Decken hüllen, kein heißes Wasser.
✔ Stabile Seitenlage – Bei Bewusstlosigkeit mit normaler Atmung.
✔ Reanimation – Bei Herzstillstand sofort beginnen (auch bei Unterkühlung – Überlebenschance höher als bei normalem Ertrinken!).

 

4. Prävention – Eis sicher betreten

  • Mindestdicke: 15 cm (stehende Gewässer), 20 cm (fließende Gewässer).

  • Warnsignale meiden: Knisterndes Eis, dunkle Stellen, Risse.

  • Nie allein gehen – Begleitung kann Hilfe holen.

 

Zusammenfassung: DOs & DON'Ts

✅ DO:

  • Flach aufs Eis legen, Hilfsmittel nutzen, Notruf absetzen.

  • Gerettete langsam erwärmen.

❌ DON’T:

  • Unter Eis tauchen oder hektisch schwimmen.

  • Retter ohne Sicherung aufs Eis lassen.

 

Quellen für Vertiefung:

 

„Eis ist unberechenbar – wer die Regeln kennt, überlebt.“ 

Wie man sich rettet, wenn man ins Eis einbricht !

Wie man sich rettet, wenn man ins Eis einbricht!

Retter auf Eis

Eiseinbruch: Überleben in 3 Phasen

1. Sofortreaktion (0–2 Minuten)

✔ Kälteschock überwinden

  • Nicht hyperventilieren! (1 Sekunde Luft anhalten stoppt Reflex)

  • Mund über Wasser halten – Schwimmweste hilft, sonst Arme ausbreiten

✔ Orientierung sichern

  • Eintrittsstelle erkennen (Luftblasen/Risse im Eis zeigen Weg)

  • Bei Strömung: Seitlich treiben lassen (Eisrand ist oft dünner flussabwärts)

 

2. Selbstrettung (3–10 Minuten)

✔ Eisbrecher-Technik

  1. Ellenbogen auf Eis stemmen

  2. Beine waagerecht anheben (Froschposition)

  3. Körper rollend aufs Eis schieben

✔ Alternativlösungen

  • Schuhspitzen als Krallen (bei dünnem Eis)

  • Schwung holen – Beine explosiv nach unten drücken für Auftrieb

 

3. Nach der Rettung

✔ Überlebens-Kaskade

  1. Nasse Kleidung sofort entfernen (auch bei -20°C!)

  2. Körpermitte zuerst wärmen (Achseln/Leiste mit Handflächen)

  3. Kein Alkohol/Rubbeln – Gefäßkollaps-Risiko

Extremfall-Tipp: Bei Einbruch im Auto

  • Fenster sofort öffnen (Türen gehen unter Druck nicht auf)

  • Kindersitze vorher lösen (mit Messer Gurte durchtrennen)

 

Überlebensstatistik:

  • 50% sterben in den ersten 5 Minuten (Kälteschock)

  • 90% überleben bei Rettung innerhalb 15 Minuten

Trainieren Sie den Bewegungsablauf im Schwimmbad – Muskelgedächtnis rettet Leben!

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