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Die Schönheit des Nationalparks Unteres Odertal erkunden

Der Nationalpark Unteres Odertal
ist wahrlich ein Juwel der deutschen und europäischen Naturlandschaft! Hier sind einige faszinierende Details zu diesem einzigartigen Schutzgebiet:
Gründung und Lage
Der Park wurde am 28. Juni 1995 gegründet und erstreckt sich über 10.323 Hektar entlang des Unterlaufs der Oder im Nordosten Brandenburgs. Er ist Teil des grenzüberschreitenden Internationalparks Unteres Odertal, der gemeinsam mit polnischen Schutzgebieten wie dem Landschaftsschutzpark Dolina Dolnej Odry (6.000 ha) und dem Zehdener Landschaftsschutzpark (30.850 ha) eine ökologische Einheit bildet.
Einzigartige Polder-Landschaft
Der Nationalpark beherbergt Deutschlands einzige intakte Polder-Landschaft, die nach niederländischem Vorbild angelegt wurde. Jährlich werden die Sommerdeiche im November geöffnet, sodass die Oder das Tal überfluten kann. Dies schützt nicht nur vor Hochwasser, sondern schafft auch Lebensräume für seltene Arten.
Artenvielfalt
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Vögel: Über 160 Brutvogelarten, darunter seltene Wiesenbrüter wie der Wachtelkönig und die Uferschnepfe, sowie Deutschlands größte Brutkolonie der Trauerseeschwalbe. Auch Weiß- und Schwarzstörche (3–5 Brutpaare) sind hier heimisch.
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Säugetiere: Biber, Fischotter und sogar wandernde Elche wurden gesichtet.
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Pflanzen: Seltene Arten wie die Flaumeiche und blütenreiche Trockenrasen mit Orchideen wie dem Dreizähnigen Knabenkraut.
Touristische Highlights
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Rad- und Wanderwege: Über 200 km Wegenetz führen durch Auen, Wälder und entlang der Deiche – perfekt für Naturbeobachtungen.
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Nationalparkhaus Criewen: Mit einem 12 m langen Aquarium und interaktiven Ausstellungen.
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Schiffstouren: Auf der Oder kann man die Landschaft vom Wasser aus erkunden.
Grenzüberschreitende Bedeutung
Als erstes deutsch-polnisches Großschutzgebiet ist der Park ein Modell für internationalen Naturschutz. Gemeinsam mit den polnischen Partnern werden Renaturierungsprojekte wie die Wiederansiedlung des Atlantischen Störs umgesetzt – trotz Rückschlägen durch Umweltkatastrophen.
Der Nationalpark ist nicht nur ein Paradies für Naturliebhaber, sondern auch ein lebendiges Beispiel dafür, wie Mensch und Natur im Einklang stehen können. Ein Besuch lohnt sich zu jeder Jahreszeit – ob zur Vogelzugzeit im Frühjahr oder für die stille Winterstimmung an den überfluteten Poldern!

Die Geschichte der Oder und ihrer Auen
Urgeschichtliche Entwicklung und natürliche Dynamik
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Die Oderauen entstanden wie andere mitteleuropäische Flusslandschaften durch natürliche Überflutungszyklen, die ein Mosaik aus Auwäldern, Altarmen und Kiesbänken formten.
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Archäologische Funde aus neolithischen und keltischen Siedlungen in mitteleuropäischen Auen (z. B. im Naheland) deuten auf frühe menschliche Nutzung hin, vergleichbar mit Siedlungsspuren entlang der Oder.
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Typische Arten wie Silberweiden (bis 300 Tage überflutungsresistent) und Hartholzauen mit Eschen/Ulmen prägten das Ökosystem.
Anthropogene Veränderungen seit dem Mittelalter
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Landnutzungswandel: Rodungen für Ackerland und Siedlungen ab dem 9./10. Jahrhundert reduzierten Auenflächen. In Auen im Naheland sank die Bevölkerungszahl im Dreißigjährigen Krieg um 33%, was typisch für Kriegsfolgen in Auenregionen war.
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Flussregulierung: Begradigungen und Deichbauten (besonders im 19. Jh.) trennten die Oder von ihren Auen, unterbrachen Sedimenttransport und führten zur Eintiefung des Flussbetts. Ähnliche Eingriffe an Donau und Rhein verursachten dort einen Verlust von >80% der natürlichen Überflutungsflächen.
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Industrialisierung: Steinbrüche und Kiesabbau entlang der Oder (wie im Naheland dokumentiert) zerstörten Uferstrukturen und reduzierten Lebensräume.
Ökologischer Zustand und Verluste
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Laut Auenzustandsbericht 2021 sind nur 9% der deutschen Flussauen (inkl. Oder) ökologisch intakt. Über 90% gelten als stark verändert.
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Hauptbedrohungen:
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Entwässerung für Landwirtschaft (Senkung des Grundwasserspiegels),
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Fragmentierung durch Staustufen,
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Schadstoffeintrag aus Industrie/Landwirtschaft.
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Folgen: Rückgang der Biodiversität um 83% bei Süßwasserarten in den letzten 50 Jahren.


Konflikte und Schutzbemühungen
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Kraftwerksprojekte: Ähnlich der Donau-Auen-Besetzung 1984 gegen das Kraftwerk Hainburg 8 gab es an der Oder Proteste gegen Staudämme, die Auen vernichtet hätten.
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Renaturierungsinitiativen: Projekte zur Deichrückverlegung (z. B. im Nationalpark Unteres Odertal) und Wiederanbindung von Altarmen zielen auf Hochwasserschutz und Artenschutz. Der WWF fordert solche Maßnahmen explizit für "kritische Flüsse" wie Oder und Elbe.
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Internationale Kooperation: Da die Oder durch Polen, Deutschland und Tschechien fließt, sind grenzüberschreitende Schutzprogramme essenziell (vgl. Donaubuch-Projekt mit Beteiligung Österreichs/Ungarns.
Zustand der Oderauen im Vergleich zu anderen Flüssen
Parameter - Oder (Stand 2021) - Donau (Österreich) - Rhein
Verbliebene Auen<10% der Originalfläche~15% (mit Schwerpunkten wie NP Donau-Auen)<10%
Renaturierungsprojekte: Nationalpark Unteres Odertal - Nationalpark Donau-Auen (seit 1996) - Auenprogramm Elbe
Hauptschutzmaßnahme - Deichrückverlegungen - Flussufer-Rekonstruktion - Altarmanbindung
Zukunftsperspektiven
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Klimawandelanpassung: Intakte Auen puffern Hochwasser und Dürren ab. Die Oder-Renaturierung könnte Schäden durch Extremwetter mindern.
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Ökonomischer Nutzen: Auen liefern natürlichen Dünger durch Sedimente, sichern Fischbestände (z. B. für Fischerei) und sind Tourismusmagnete.
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Empfehlungen:
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Ausweitung des Nationalparks Unteres Odertal,
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EU-Förderung für polnisch-deutsche Renaturierungsprojekte,
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Integration traditioneller Nutzungsformen (z. B. nachhaltige Weidenwirtschaft).
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Die Geschichte der Oderauen steht exemplarisch für den europäischen Umgang mit Flusslandschaften: von der Ausbeutung hin zu zaghaften Wiederherstellungsversuchen. Ihr Schutz bleibt entscheidend für Resilienz gegen Klimafolgen und den Erhalt seltener Arten wie Seeadler oder Biber.
Biodiversität im Odertal – Ein Naturparadies
Das Odertal – insbesondere der Nationalpark Unteres Odertal – ist eines der bedeutendsten Biodiversitäts-Hotspots Mitteleuropas. Trotz historischer Verluste durch Flussbegradigungen und Landwirtschaft beherbergt diese einzigartige Auenlandschaft ökologische Schätze von internationalem Rang.
Kernlebensräume & ihre Artenvielfalt
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Überflutungspolder:
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Europas letztes großes Rückstaualand: Gezielte Winterüberflutungen schaffen dynamische Feuchtgebiete.
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Vogelparadies: Bis zu 150.000 Zugvögel rasten hier jährlich (Kraniche, Säbelschnäbler, Kampfläufer).
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Brutvögel: Seeadler, Schwarzstorch, Uferschnepfe (vom Aussterben bedroht).
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Hartholzauen & Auwälder:
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Eschen-Ulmen-Wälder mit seltenen Pflanzen: Sumpf-Wolfsmilch, Sumpf-Läusekraut.
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Säugetiere: Elbebiber (erfolgreich wiederangesiedelt), Fischotter, 13 Fledermausarten.
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Flussarme & Altgewässer:
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40 Fischarten: Steinbeißer, Rapfen, Europäischer Schlammpeitzger (Indikator für intakte Auen).
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Amphibien: Rotbauchunke, Laubfrosch.
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Trockenrasen an Steilufern:
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Orchideen wie Knabenkraut und seltene Insekten: Ödlandschrecke, Ameisenbläulinge.
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Bedrohungen & Schutzmaßnahmen
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Ökologische Achillesferse:
Nur ca. 10% der ursprünglichen Auen sind intakt. Deiche trennen den Fluss von 90% seiner Überschwemmungsflächen. -
Industrielle Belastung:
Schadstoffeintrag aus polnischen Bergbaugebieten (z.B. Blei, Kadmium) und Nährstoffe aus Landwirtschaft.
→ Massives Fischsterben 2022 durch giftige Algen (Prymnesium parvum). -
Klimawandel:
Trockenheit lässt Polder austrocknen – Brutgebiete für Watvögel schwinden.
Schutzinitiativen mit Erfolgen:
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Nationalpark Unteres Odertal (seit 1995):
Größtes Auen-Schutzgebiet Deutschlands (60 km Flusslauf, 300 km²). -
Deichrückverlegungen:
Wiederanbindung von 2.000 Hektar Auenland – z.B. Projekt "Felchowswerder". -
Artenschutzprogramme:
Wiedereinführung des Baltischen Störs, Schutz der Flussseeschwalben-Kolonien.
Biodiversität im Zahlenvergleich
Artengruppe - Anzahl im Odertal - Herausragende Arten
Brutvögel - > 160 Arten - Seeadler, Wachtelkönig (stark gefährdet)
Zugvögel - (Rast) > 50.000 pro Saison - Saatgans, Zwergschwan
Pflanzen> - 1.200 Arten - Sumpf-Glanzkraut, Sumpf-Engelwurz
Libellen - 50 Arten - Grüne Flussjungfer, Kleine Moosjungfer
Warum es ein "Naturparadies" bleibt – trotz aller Gefahren
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Dynamischer Lebensraum: Die natürlichen Frühjahrs- und Herbsthochwasser schaffen immer neue Kleinstbiotope – ein ökologischer Innovationsmotor.
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Grenzüberschreitender Schutz: Deutsch-polnische Kooperationen (z.B. gemeinsames Fluss-Monitoring).
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Puffer gegen Klimafolgen: Intakte Auen speichern CO₂, kühlen regional das Klima und absorbieren Hochwasser.
Symbolarten des Odertals
Art - Status - Bedeutung
Elbebiber - Rückkehr seit 1990 - Ökosystem-Ingenieur – schafft Feuchtbiotope
Baltischer Stör - Wiederansiedlung - Lebendes Fossil – Indikator für Wasserqualität
Rotbauchunke - Stark gefährdet - Leuchtend roter Bauch – warnt vor Giften
Zukunftshoffnung: Mit dem geplanten Ausbau des Nationalparks und EU-Projekten wie "Living Oder" könnte das Odertal zum Modell für gelungenen Flussschutz in Europa werden – wenn Industriedruck und Landwirtschaft nachhaltiger gestaltet werden. Die extreme Artenfülle beweist: Wo Natur Raum erhält, entstehen resiliente Paradiese!

Das Odertal – Ein Paradies für Natur- und Abenteuerliebhaber
Startpunkt: Nationalpark-Zentrum Criewen
Der Beginn der Entdeckungsreise führt ins Nationalpark-Zentrum in Criewen, das im historischen Arnim-Schloss untergebracht ist. Das um 1820 erbaute Schloss sowie der vom Landschaftsgärtner Peter Joseph Lenne gestaltete Park mit fast 200 Jahre alten Sumpfzypressen laden zu einer Zeitreise ein.
Die Auenlandschaft:
Die ausgedehnten Flussauen wirken wie ein gigantischer Filter für die Oder. Durch ein System von Wehren und Schleusen werden die Wasserstände kontrolliert, was zu ständigen Veränderungen an den Ufern durch Erosion und Sedimentablagerung führt. Diese intakten Auen fungieren als natürliche Schwämme, die nicht nur der Schifffahrt, sondern auch der Wasserversorgung dienen. Sie füllen das Grundwasser erheblich auf und tragen so zur Stabilität des Ökosystems bei.
Hochwasser und Vogelzug:
Im Gegensatz zu anderen europäischen Flüssen kommt es in der Oder noch heute regelmäßig zu großflächigen Hochwassern, die das Tal prägen. Das Gebiet ist eine der wichtigsten Zugrouten Europas für Wat- und Wasservögel. Über 200.000 Vögel verschiedener Arten nutzen das Tal als Rast- und Überwinterungsgebiet während des Frühjahrs und Herbstes.
Jahreszeitliche Highlights:
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Herbst: Nebelverhangene Niederungen, große Kranich- und Gänseschwärme ziehen durch das Gebiet.
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Winter: Frostbedeckte Wiesen und das leise Treiben des Eises auf der Oder vermitteln eine ruhige, fast meditative Atmosphäre.
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Frühling: Erwachende Natur mit lärmenden Vogelschwärmen auf den Wiesen.
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Sommer: Blühende Seerosen und Schwanenblumen an den Uferbereichen der Altarme zaubern eine zauberhafte Kulisse.
Vielfalt der Landschaft:
Das Landschaftsmosaik aus Auwäldern, Erlenbrüchen, Schilfgebieten, Feuchtwiesen, sumpfigen Senken, Teichen, Seen, alten Flussarmen und Schlickfeldern schafft eine atemberaubende Vielfalt an Lebensräumen. Der Reichtum dieser Landschaft lässt sich kaum in Zahlen fassen – er zeigt sich vielmehr in ihrer einzigartigen Schönheit und ökologischen Bedeutung.



Entdecken Sie den wilden Westen des Nationalparks – Mit dem Rad und zu Fuß!
Bereit für das Abenteuer?
Stellen Sie sich der Herausforderung, den westlichen Teil des Nationalparks auf zwei Rädern zu erkunden! Der Oder-Neiße-Radweg ist Ihre Eintrittskarte zu 53 km voller Naturerlebnisse. Packen Sie Ihr Fahrrad, bringen Sie Ihre beste Leistung mit und starten Sie nach der Überquerung der Hohensaathen-Friedrichsthaler-Wasserstraße in Richtung Oder.
Highlights der Radroute:
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Malerische Fahrt vorbei an alten Wasserarmen und Auwäldern, die als Feuchtgebietslehrpfad gekennzeichnet sind.
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Nach etwa 3,7 km erreichen Sie die Stromoder und das Saathener Wehr, wo Sie einen beeindruckenden Blick auf den 60–70 Meter hohen Moränenkamm sowie das charmante polnische Dorf Zaton Dolny haben.
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Die Oder hat bereits 680 km zurückgelegt – ein echtes Naturwunder!
Wanderabenteuer im Wildwald:
Für alle Wanderfreunde bietet sich ein 7 km langer Wildwaldpfad durch abwechslungsreiche Densenberge an. Matschige Senken, sanfte Steigungen und dichte Wälder erwarten Sie südwestlich von Criewen. Vom Nationalparkhaus aus führt der Weg über den Quellenerlebnispfad bis zu den sandigen Densenbergen. Besonders im Frühling oder Herbst können Sie hier Zugvögel beobachten, die in den Auen unterwegs sind.
Auenblicke-Wanderweg:
Für besonders Abenteurer gibt es den etwa 10 km langen Auenblicke-Wanderweg, der vom Nationalparkhaus startet. Dieser teilweise asphaltierte Pfad führt durch den Oderniederungwald, trockene Rasenflächen und hinauf zum Aussichtspunkt Stützkow. Halten Sie Ausschau nach Winterquartieren für Zugvögel entlang der Oderaue.
Hinweis: Der Auenlehrpfad ist nur im Sommer geöffnet – planen Sie Ihren Ausflug entsprechend!
Historischer Ausblick:
Folgen Sie dem Fluss flussaufwärts vorbei am Petzinger Wehr und dem Damm, der die Flut- und Trockenpolder trennt, bis nach Stolpe. Hier erwartet Sie ein imposanter 40 Meter hoher Burgberg mit einem 18 Meter hohen Turm – ein unerschütterlicher Wächter des Landes.
Panoramablick:
Besteigen Sie den Turm auf dem Burgberg und genießen Sie einen atemberaubenden Blick auf Ihre erlebnisreiche Tour durch das wildromantische Odertal!