Der Petersberg bei Halle: Das grüne Juwel über dem Saaletal
- Vagabundo
- 10. Sept. 2023
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 1 Tag
Mit seinen 250 Metern ragt der Petersberg wie ein Wächter über der Saale-Ebene auf – kein Gigant, aber eine Oase der Stille mit historischer Tiefe.

Aufstieg & Ankunft: Wo Geschichte atmet
Ich startete in Halle-Neustadt und fuhr mit dem Bus 44 direkt zum Petersberg (20 Minuten ab Hauptbahnhof). Schon von Weitem grüßte der St. Peter-Kirchturm – ein Wahrzeichen aus dem 12. Jahrhundert. Der Aufstieg begann am Parkplatz "Am Petersberg" (kostenfrei). Vorbei an Streuobstwiesen führte mich der "Jakobsweg"-Wanderpfad steil bergauf. Nach 30 Minuten erreichte ich den Gipfelplateau – und staunte: Weite Blicke bis zum Brocken im Harz! Rechts die Chemiewerke von Leuna, links die Silhouette von Halle – ein Kontrast, der die Region prägt.
„Hier oben spürt man, wie Geschichte und Moderne ringen – ein Ort der Stille im Industrieherz Sachsen-Anhalts.“

Kategorie | Details |
Baujahr | 1913 (eingeweiht am 21. Juni 1913) |
Höhe | 15 Meter |
Architektur | Quadratischer Sandsteinturm mit Feuerschale (ursprünglich für Bismarck-Nachtfeuer) |
Aussicht | Panoramablick über Saaletal, Halle, Merseburger Chemiedreieck und bei klarer Sicht bis zum Harz (Brocken) |
Öffnungszeiten | April–Oktober: Sa/So 13:00–17:00 Uhr (bei gutem Wetter) |
Eintritt | 2 € (Kinder bis 12 J. frei) – nur Barzahlung! |
Aufstieg | 73 Stufen im Turminneren (eng + steil) |
Besonderheit | Einer von nur 4 erhaltenen Bismarcktürmen in Sachsen-Anhalt |
Praktische Hinweise
Lage: Gipfelplateau des Petersbergs (direkt neben der Stiftskirche St. Peter).
Anreise: Bus 44 ab Halle Hbf → Haltestelle "Petersberg" (Fußweg zum Turm: 10 Min.).
Tipp: Kombiniere den Besuch mit der Falknerei Petersberg (Flugshow Mi/So 11 Uhr) oder der St. Peter-Kirche.
Achtung: Bei Regen/Wind bleibt der Turm geschlossen (Sturzgefahr!).
💡 Warum lohnt es sich? Der Turm bietet den weitesten Rundumblick der Region – besonders bei Sonnenuntergang ein magischer Ort! Historiker schätzen ihn als Zeugnis wilhelminischer Nationaldenkmäler.
Kernzonen des Berges: Was ich erkundete
Die Stiftskirche St. Peter
Romanisches Portal: Die Kirche (um 1124 erbaut) beeindruckt mit dunklen Sandsteinmauern und einem rätselhaften Tympanon-Relief. Drinnen: Schlichte Eleganz und die älteste Glocke Sachsen-Anhalts (13. Jh.).
Geheimtipp: Jeden Samstag um 14 Uhr Turmführung (4 €) – ich stieg die 134 Stufen hinauf und sah Halle aus der Vogelperspektive!
Der Franzosengarten
Hinter der Kirche erstreckt sich dieser verwunschene Landschaftspark. Napoleon nutzte den Berg 1806 als Lager für 20.000 Soldaten – heute wuchern Wildblumen zwischen alten Lindenalleen. Ich entdeckte:
Denkmal für Gefallene der Befreiungskriege
Bienenlehrpfad mit Schaukästen
"Napoleons Bank" – Sage sagt, er plante hier Schlachten
Das Klostergebäude & der Kräutergarten
Im ehemaligen Augustiner-Chorherrenstift (jetzt Heimatmuseum) roch es nach Holz und Geschichte. Highlight: Der mittelalterliche Kräutergarten mit 50 Heilpflanzen wie Echtem Beinwell und Frauenmantel. Eine Nonne zeigte mir, wie man Bärwurz-Tee gegen Magenschmerzen braut.

Das Fernmeldehaus auf dem Petersberg: Ein Relikt der DDR-Nachrichtentechnik
Architektur und Funktion
Bau und Bezeichnung: Das Fernmeldehaus, auch „A-Turm“ genannt, ist ein siebenstöckiges Gebäude im Stil eines Zweckbaus der 1950er-Jahre. Es wurde Ende der 1950er Jahre als Teil der ersten Ausbaustufe des DDR-Richtfunknetzes errichtet.
Strategische Rolle: Es beherbergte die Bezirksrichtfunkzentrale Halle der SED (Tarnbezeichnung „08A1“) und diente der geheimen Parteikommunikation zwischen der SED-Bezirksleitung und dem Zentralkomitee in Berlin. Ab den 1970ern nutzte auch die Nationale Volksarmee (NVA) die Infrastruktur für militärische Nachrichtenverbindungen.
Technische Ausstattung: Im Gebäude waren Richtfunkantennen, Vermittlungstechnik und abhörsichere Leitungen für den Krisenfall installiert. Die obersten Stockwerke boten Platz für Antennenträger.
Politische und historische Bedeutung
Kontroverse Nutzung: Bis 1984 unterstand der Turm direkt der SED. Danach übernahm die Deutsche Post (DDR) das Netz – die NVA nutzte weiterhin Kapazitäten gegen Bezahlung.
Wendezeit: Nach 1990 ging das Gebäude an die Deutsche Telekom, die technischen Anlagen wurden demontiert. Heute steht es leer, ist aber als technisches Denkmal eingestuft.
Lage und heutiger Zustand
Position: Nur 320 Meter südöstlich des Petersberg-Gipfels, neben dem markanten Fernmeldeturm (Baujahr 1965). Beide bilden ein Ensemble aus DDR-Technikgeschichte.
Zugang: Das Gebäude ist nicht öffentlich zugänglich, kann aber von außen besichtigt werden. Auf Wanderungen um den Gipfel (z. B. via Goethebruch-Steinbruchsee) bietet sich ein Blick auf den Komplex.
Kontrast zur Umgebung
Während der benachbarte Fernmeldeturm (119 m hoch) heute Rundfunkprogramme wie MDR Sachsen-Anhalt oder Radio SAW ausstrahlt, bleibt das Fernmeldehaus ein stiller Zeuge der DDR-Vergangenheit. Sein schlichter Betonbau kontrastiert mit historischen Bauten wie der Stiftskirche
St. Petrus (12. Jh.) oder dem neoromanischen Bismarckturm.
Warum ist es sehenswert?
Geschichtsdokument: Der A-Turm symbolisiert die Überwachungsstrukturen der DDR – ein selten erhaltenes Relikt der SED-Parteiinfrastruktur.
Technikarchäologie: Interessant für Fans der Nachrichtentechnik, die Originalpläne der Richtfunkstrecken (z. B. Berlin–Brocken) sind im Bundesarchiv einsehbar.
Fotospot: Vom Bismarckturm aus ergibt sich eine markante Perspektive auf das Fernmeldehaus vor der Weite des Saaletals.
🔍 Tipp: Kombiniere den Besuch mit der Turmführung in der Stiftskirche (Sa 14 Uhr) oder der Falknerei Petersberg. Das Fernmeldehaus liegt auf dem Weg zum Gipfelplateau und ist leicht zu finden
Aktivitäten: Natur, Kultur & Genuss
Aktivität | Details | Tipp |
Wanderungen | Rundweg ums Plateau (3 km, barrierefrei) mit 7 Info-Tafeln zur Geologie | Abendliche Runde bei Sonnenuntergang! |
Falknerei Petersberg | Flugshows mit Adlern & Falken (Mi/So 11 Uhr, 10 €) | Uhu "Gustav" auf dem Arm halten! |
Vinzelbergs Aussicht | Kleiner Nachbarhügel – Beste Foto-Perspektive auf die Kirche | Morgens für goldene Fotos! |
Regionalgasthaus "Zum Stift" | Probier Petersberger Klosterstulle (Räucherforelle + Meerrettich) | Terrasse mit Harz-Blick! |
Praktische Tipps aus meiner Tour
Anreise: Auto (A14 bis Abfahrt Halle-Trotha, dann B80) oder Bus 44 ab Halle Hauptbahnhof (Stunde bis Berg).
Eintritt: Kirche kostenlos, Museum 3 €, Turm 4 €. Kombiticket für alles: 6 €.
Dauer: Halbtag reicht – kombiniere mit Halle-Besuch (15 Min. Fahrt).
Wichtig:
Festes Schuhwerk – Wege sind steinig und wurzelig!
Keine Hunde im Kräutergarten und Falknerei-Bereich.
Im Winter oft glatt – Spikes empfehlenswert!
Warum der Petersberg verzaubert
Anders als der Harz ist dieser Berg kein Ort der Wildnis, sondern ein kultiviertes Refugium. Als ich am Abend auf der Klostermauer saß und die Fledermäuse über dem Saaletal jagten, verstand ich: Hier verdichtet sich Geschichte in jedem Stein. Vom mittelalterlichen Pilgerort über Napoleons Feldlager bis zum DDR-Obstgut – diese Schichten machen ihn einzigartig.
„250 Meter Höhe reichen, um den Lärm der Welt zu vergessen – der Petersberg ist Halle bester Ausflug.“
🔗 Nützliche Links:
Alle Infos basieren auf meinem Besuch im Juni 2025 – Öffnungszeiten bitte vorab prüfen!


Der SkyTrail Petersberg ist ein Stahlhochseilgarten auf dem Petersberg bei Halle (Saale) und bietet Kletterspaß für alle Altersgruppen in bis zu 7,40 Metern Höhe.
Konzept & Aufbau
Modulare Stahlkonstruktion: Dreieckige Plattformen mit bis zu 4 Ebenen (3,30 m bis 7,40 m Höhe), verbunden durch Balancierseile, Hängebrücken, Netze und Kletterelemente.
Permanente Sicherung: Besucher sind vom Betreten bis zum Verlassen durchgehend im Sicherungssystem eingehängt.
Schwierigkeitsgrade: Elemente für Anfänger bis Fortgeschrittene, frei wählbare Routen.
Öffnungszeiten & Preise
Saison: März bis Oktober.
Täglich außer Montag: 11:00–18:00 Uhr (in Schulferien auch montags geöffnet).
Eintritt: Preise variieren – aktuelle Details auf www.skytrail-petersberg.de.
Mindestvoraussetzungen: Körpergröße ab 1,10 m; Kinder unter 1,30 m oder 14 Jahren nur mit Erwachsenen.
Highlights
Aussicht: Panoramablick über Saaletal und Harz während des Kletterns.
Geo-Caching: Spezielle Kurse für Schnitzeljagd-Fans.
Sky Tykes®-Bereich: Extrabereich für Kleinkinder mit niedrigen Elementen.
Praktische Tipps
Ausrüstung: Festes Schuhwerk erforderlich; Sicherheitsgurte werden gestellt.
Sicherheit: TÜV-zertifiziert nach EN 15567 (europäische Seilgarten-Norm).
Vor Ort:
Restaurant "Pavillon Petersberg": Direkt nebenan für Snacks und Kaffee.
Kombi-Angebote: Tierpark, Sommerrodelbahn und Bismarckturm in Laufnähe.
Anreise:
Auto: A14 → Abfahrt Halle-Trotha (7 km) oder A9 → Abfahrt Wolfen-Zörbig (19 km).
ÖPNV: Bus 44 ab Halle Hbf → Haltestelle "Petersberg".
Für Familien & Gruppen
Teamparcours: Ideal für Schulklassen oder Teamevents.
Tierparkbesuch: Kombination mit Streichelzoo und Luchsgehege (100 m entfernt).
💡 Warum lohnt sich ein Besuch?Der SkyTrail verbindet Adrenalin mit Weitblick – selten klettert man so nah an Fernmeldeturm und mittelalterlicher Stiftskirche vorbei! Die Mischung aus Natur, Technikgeschichte und Action macht ihn zum perfekten Halbtagesausflug ab Halle.
🔍 Aktuelle Infos:
Tel.: 034606/35710
Hinweis: Bei Regen/Wind kann der Betrieb eingeschränkt sein – vorab anrufen!
Comments