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Von Sassnitz zum Königsstuhl

Aktualisiert: vor 7 Tagen


Blick auf dem Königsstuhl auf der Insel Rügen
Blick auf dem Königsstuhl auf der Insel Rügen



Sassnitz ist ein Erholungsort auf der größten Insel in Deutschland, Rügen.


Mein Tag in Sassnitz – Wo die Kreidefelsen das Meer treffen

Die salzige Brise umspielt mein Gesicht, als ich durch Sassnitz schlendere, dieses urige Ostseestädtchen auf Rügen, das so viel mehr ist als nur ein Hafen. Direkt vor mir türmen sich die berühmten Kreidefelsen wie gigantische weiße Wächter über dem türkisblauen Wasser – ein Anblick, der mir den Atem raubt.

Ich beginne meine Erkundungstour am Fischereihafen, wo rostige Kutter neben modernen Ausflugsbooten dümpeln. Der Geruch von frisch geräuchertem Fisch lockt mich in eine der kleinen Buden, wo ich mir ein knuspriges Fischbrötchen mit heißgeräucherter Makrele gönne. Während ich es genieße, beobachte ich die Möwen, die frech um die Reste betteln.

Weiter geht es zur Hafenpromenade, die sich wie eine Perlenschnur entlang der Ostsee schlängelt. Hier entdecke ich das U-Boot-Museum "HMS Otus" – wer hätte gedacht, dass man mitten in Sassnitz ein britisches U-Boot besteigen kann? Die engen Gänge und klobigen Instrumente lassen mich für einen Moment wie ein echter U-Boot-Fahrer fühlen.

Doch das eigentliche Highlight wartet im Nationalpark Jasmund: Mit dem Bus fahre ich zum Königsstuhl, Deutschlands berühmtester Kreideklippe. Der Waldweg dorthin duftet nach Moos und feuchtem Laub, bis plötzlich der Blick frei wird – diese schwindelerregende Steilküste! Ich wage mich ganz nah an den Rand (natürlich hinter der Sicherheitsbarriere) und spüre, wie der Wind meine Haare zerzaust, während unter mir die Wellen gegen die Kreide donnern.

Zurück in Sassnitz gönne ich mir im Fischereimuseum einen Abstecher in die Geschichte der Hochseefischerei, bevor ich den Tag am Sassnitzer Strand ausklingen lasse. Die Sonne versinkt gerade hinter den Fischerbooten, als ich beschließe: Morgen geht's mit einem Kreidefelsen-Schiff weiter nach Binz – denn Rügen hat noch so viel mehr zu bieten!







Mein Abenteuer von Sassnitz zum Königsstuhl – Eine Wanderung zwischen Kreidefelsen und Meeresrauschen


Die Morgensonne taucht den Sassnitzer Hafen in goldenes Licht, als ich meinen Rucksack schultere und mich auf den Weg zum Königsstuhl mache. Die Luft riecht nach Salz und frischem Fisch – ein typischer Ostsee-Morgen. Doch statt den bequemen Hafenbus zu nehmen, entscheide ich mich für das echte Abenteuer: die Wanderung über den Hochuferweg, der mich durch urige Buchenwälder und entlang schwindelerregender Kreideklippen führen wird von Sassnitz zum Königsstuhl.



Durch die Piratenschlucht – Wo Klaus Störtebeker seine Schätze versteckt haben soll


Der Weg beginnt idyllisch an der Weddingstraße, doch schon bald öffnet sich vor mir die Piratenschlucht – eine steile Bucht, in der der Legende nach der berüchtigte Seeräuber Klaus Störtebeker Unterschlupf fand. Die Holztreppen hinab zum Strand sind abenteuerlich, aber der Anblick lohnt sich: Weiße Kreidefelsen ragen wie gemalt über dem türkisfarbenen Wasser auf. Ein paar mutige Kletterer sammeln unten "Hühnergötter" (Löchersteine), während ich mir vorstelle, wie hier einst Piraten ihre Beute vergruben.



Wissower Klinken – Eine verschwundene Legende

Weiter geht es zu den Wissower Klinken, einst Rügens berühmtestes Postkartenmotiv. Doch seit 2005 existieren die spitzen Kreidezinnen nur noch in Gemälden – ein gewaltiger Abbruch riss sie ins Meer. Die Infotafel zeigt historische Fotos, und ich spüre plötzlich die Vergänglichkeit dieser Landschaft. Der Wind pfeift um die Klippen, als wolle er mich warnen: "Bleib auf dem Weg!".


Im Buchenurwald – UNESCO-Welterbe unter Blätterdach

Der Pfad schlängelt sich nun durch den "Alten Buchenwald", ein UNESCO-Weltnaturerbe. Die knorrigen Bäume wirken wie aus einem Märchen, ihre Wurzeln umklammern moosbedeckte Kreidebrocken. Im UNESCO-Welterbeforum mache ich Rast – der kleine Kiosk versorgt mich mit Kaffee und einem Blick auf die Ausstellung über diese uralten Wälder. Plötzlich raschelt es: Eine Wildschweinfamilie trottet gemächlich über den Weg, ignoriert mich aber komplett.


Kieler Bach – Der höchste Wasserfall Mecklenburgs?

Der nächste Höhepunkt ist der Kieler Bach, der sich über eine Kreidestufe ergießt – mit stolzen 4 Metern "Höhe" immerhin der größte Wasserfall des Bundeslandes! Die Treppen hinunter sind anstrengend, aber am Strand angekommen, verstehe ich, warum sich hier einst Kreidearbeiter gegen den Abbau wehrten: Die Felsen leuchten im Sonnenlicht wie gemalt.


Victoria-Sicht – Der erste Blick auf den Königsstuhl

Nach Stunden des Wanderns öffnet sich plötzlich der Wald – und da ist er: der Königsstuhl, 118 Meter hoch und fast senkrecht ins Meer abfallend. Von der Victoria-Sicht, einer winzigen Metallplattform, habe ich den perfekten Blick auf das Wahrzeichen. 1865 stand hier König Wilhelm I. mit seiner Tochter; heute teile ich mir den Platz mit einer Schulklasse, die begeistert Selfies macht.


Finale am Skywalk – Barrierefreie Aussicht über die Ostsee

Die letzten Meter zum Nationalpark-Zentrum sind gesäumt von Touristen, doch der neue Skywalk entschädigt für das Gedränge. Die schwebende Plattform gibt mir das Gefühl, über dem Abgrund zu stehen – unter mir toben die Wellen gegen die Kreide, während Möwen kreischen. Im Zentrum selbst tauche ich in die Ausstellung ein und lerne, dass diese Küste sich jedes Jahr um mehrere Zentimeter zurückzieht.


Rückkehr – Mit dem Hafenbus und einem Lächeln

Erschöpft, aber glücklich steige ich in den Hafenbus Linie 23, der mich in nur 20 Minuten zurück nach Sassnitz bringt. Durch die Scheibe sehe ich die Kreideküste ein letztes Mal im Abendlicht – und weiß: Diese Wanderung war mehr als nur ein Spaziergang. Sie war eine Reise durch die Zeit, von Piratenlegenden bis zu den Kräften der Natur, die Rügen bis heute formen.


Tipp: Wer es gemütlicher mag, kann die Strecke auch mit dem Fahrrad über den geschotterten Radweg erkunden. Aber egal wie – der Königsstuhl bleibt unvergesslich!





Mein Tag am Kap Arkona – Wo Geschichte, Kunst und Alpakas aufeinandertreffen


Die steile Treppe zum Peilturm hinauf bringt mich ganz schön aus der Puste, aber der Blick von oben ist jeden Schritt wert. Oben angekommen, pfeift mir der Wind um die Ohren, während ich mich an der Reling festhalte und über die Ostsee blicke. Dieser Turm hat was! 1927 gebaut, um Schiffe sicher durch die gefährlichen Gewässer zu lotsen, steht er heute als cooles Denkmal mit einer ganz neuen Bestimmung.

Drinnen erwartet mich eine Überraschung: Der Peilturm hat sich in eine kreative Oase verwandelt. An den Wänden hängen bunte Gemälde von Rügener Künstlern, in Vitrinen glitzert handgemachter Schmuck aus Bernstein und Silber. Ich streife durch die engen Räume, staune über filigrane Alpakawoll-Schals – so weich, dass ich am liebsten gleich einen mitnehmen würde. Eine Künstlerin erklärt mir, wie sie die Wolle der Tiere verarbeitet, die hier auf den Wiesen grasen.

Durch die schmalen Fenster des Turms sehe ich die beiden Leuchttürme von Kap Arkona – der eine schlank und rot, der andere gedrungen und weiß. Unten am Fuß des Turms tummeln sich Touristen, die zwischen Souvenirläden und Imbissbuden hin- und herschlendern. Ich dagegen genieße meinen exklusiven Blick von oben, wo ich die ganze Insel zu meinen Füßen habe.

Plötzlich höre ich Musik. Eine Straßenmusikerin hat sich mit ihrer Geige am Eingang des Turms postiert und spielt eine Melodie, die sich mit dem Rauschen der Wellen vermischt. Für einen Moment fühlt es sich an, als wäre die Zeit stehen geblieben – zwischen der alten Funktechnik an den Wänden, der modernen Kunst in den Ausstellungsräumen und diesem atemberaubenden Panorama.

Als ich später wieder festen Boden unter den Füßen habe, werfe ich einen letzten Blick zurück auf den Peilturm. Was für ein genialer Ort! Hier oben, zwischen Ostseewind und Kreativität, habe ich nicht nur die Aussicht genossen, sondern auch gespürt, wie Vergangenheit und Gegenwart auf Rügen zusammenfließen. Und wer weiß – vielleicht komme ich wieder, wenn ich mir endlich diesen kuschelweichen Alpakaschal kaufe ...




HMS Otus (S18) – Ein Gigant der Tiefe im Ruhestand

Mitten im Hafen von Sassnitz auf Rügen liegt ein besonderes Stück Marinegeschichte: die HMS Otus (S18), eines der größten nicht-nuklearen U-Boote der Welt. Dieses britische U-Boot der Oberon-Klasse diente fast 30 Jahre lang der Royal Navy, bevor es 2002 als Museumsschiff eine zweite Karriere begann.


Ein technisches Meisterwerk des Kalten Krieges


  • Baujahr: 1963 in Schottland bei Scotts Shipbuilding gebaut.

  • Größe: 90 Meter lang, 8 Meter breit – ein Koloss mit einer Verdrängung von 2.410 Tonnen unter Wasser.

  • Antrieb: 2 Dieselgeneratoren (je 1.840 PS) für Überwasserfahrten, 2 Elektromotoren (je 3.000 PS) für geräuschlose Tauchgänge – daher der Spitzname "Silent Hunter".

  • Bewaffnung: 8 Torpedorohre (6 vorn, 2 achtern) mit bis zu 24 Torpedos, darunter der MK-24 "Tigerfish" mit einer Reichweite von 11 km.


Einsätze und Rekorde


  • Operation Granby (1991): Im Golfkrieg setzte die HMS Otus Spezialeinheiten (SAS/SBS) ein und kehrte mit der gehissten Piratenflagge (Jolly Roger) zurück – eine Tradition bei erfolgreichen Missionen.

  • Weltrekord im Tiefentauchen: 1987 entkamen zwei Besatzungsmitglieder aus 183 Metern Tiefe – ein bis heute ungebrochener Rekord.


Museumserlebnis in Sassnitz


Seit 2002 können Besucher das U-Boot erkunden und den engen Alltag der 68-köpfigen Besatzung nachempfinden:

  • Enge Kojen: Jeder Seemann hatte nur 3 Liter Wasser pro Tag für Trinken, Waschen und Kochen.

  • Originale Technik: Vom Torpedoraum bis zur Kommandobrücke sind alle Systeme erhalten, inklusive Periskopen mit Blick auf den Hafen.

  • Öffnungszeiten: Täglich geöffnet (Mai–Okt. 10–18 Uhr), Eintritt 9 € für Erwachsene.


Fazit: Die HMS Otus ist mehr als ein Museum – sie ist ein Zeugnis der maritimen Ingenieurskunst und der extremen Lebensbedingungen an Bord. Ein Muss für Technikfans und Geschichtsinteressierte! ⚓


bluewheel, germanys innovation company for electromobility














Jack Wolfskin



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