Der Buchfink (Fringilla coelebs)
- Vagabundo
- 23. März 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 2. Juli

Der Buchfink – Der farbenfrohe Sänger unserer Wälder
Der Buchfink (Fringilla coelebs) ist einer der häufigsten und bekanntesten Singvögel Europas. Mit seinem lebhaften Gesang und dem kontrastreichen Gefieder ist er ein echter Hingucker in Gärten, Parks und Wäldern.
1. Aussehen: Farbenpracht im Federkleid
Männchen (im Prachtkleid):
Kopf & Nacken: Blaugrau
Rücken: Rostbraun
Brust: Rotbraun
Flügel: Weiße Flügelbinden und schwarz-weiße Muster
Schnabel: Im Sommer blaugrau, im Winter hornfarben
Weibchen:
Unscheinbarer in Beige- und Grautönen
Deutlich mattere Flügelzeichnung
Jungvögel:
Ähneln den Weibchen, aber mit helleren Flügelbinden
2. Lebensraum: Von Wäldern bis Stadtparks
Wälder: Bevorzugt Laub- und Mischwälder mit Unterholz
Gärten & Parks: Häufiger Gast an Futterstellen
Kulturfolger: Hat sich gut an menschliche Siedlungen angepasst
3. Nahrung: Saisonaler Wechsel
Jahreszeit | Nahrung |
Frühling/Sommer | Insekten, Spinnen, Raupen (proteinreich für Jungvögel) |
Herbst/Winter | Samen, Beeren, Knospen, Bucheckern (energiereich) |
Besonderheit:
Sucht Nahrung oft am Boden (typisches „Finken-Hüpfen“)
Besucht gern Futterhäuser (Sonnenblumenkerne werden bevorzugt)
4. Gesang: Der „Finkenschlag“
Männchen: Singt laute, abfallende Strophen („fink-fink-fink-fink-fink-fiiii“)
Dialekte: Regionale Gesangsunterschiede („Mundarten“)
Winter: Auch außerhalb der Brutzeit zu hören

5. Brutverhalten: Saisonehe mit Nestbau-Kunst
Brutzeit: April–Juli (1–2 Bruten pro Jahr)
Nest: Meisterhaft gewebter Napf aus Moos, Flechten und Spinnweben (oft in Astgabeln)
Eier: 4–6 bläuliche Eier mit rotbraunen Flecken
Brutdauer: 11–13 Tage (nur Weibchen brütet)
Nestlingsdauer: 12–15 Tage (beide Eltern füttern)
6. Zugverhalten: Teilzieher
Nordpopulationen: Ziehen nach Südeuropa/Nordafrika
Mitteleuropäische Vögel: Oft Standvögel oder Kurzstreckenzieher
Winter: Große Schwärme mit Bergfinken und anderen Finkenarten
7. Besonderheiten
Name: „Coelebs“ (lat. für „Ehelos“), weil viele Männchen im Winter ohne Weibchen bleiben
Intelligenz: Kann verschiedene Samen nach Härtegrad sortieren
Alter: Bis zu 14 Jahre in freier Wildbahn
Beobachtungstipps
✔ Frühling: Männchen singen exponiert auf Baumwipfeln
✔ Winter: An Futterstellen mit Sonnenblumenkernen anlocken
✔ Herbst: In Buchenwäldern bei der Bucheckern-Ernte beobachten
Achtung Verwechslung:
Bergfink: Hellerer Bauch, weniger Weiß an Flügeln
Girlitz: Deutlich kleiner, gelbgrün gefärbt
Der Buchfink ist ein perfekter Vogel für Einsteiger in die Vogelbeobachtung – häufig zu sehen, leicht zu erkennen und mit spannendem Verhalten. Sein fröhlicher Gesang macht ihn zu einem der beliebtesten Frühlingsboten!

Welche Nisthilfen sind geeignet für Buchfinken?
Da Buchfinken bevorzugt in der freien Natur brüten und ihre Nester in Bäumen oder Hecken errichten, ist ein Nistkasten nicht unbedingt hilfreich. Solche Nisthilfen sind vielmehr für Höhlenbrüter wie Meisen oder Stare geeignet. Stattdessen sollte man in der Natur natürliche Nistplätze fördern. Dies kann erreicht werden, indem Hecken und Büsche nicht zu stark ausgeschnitten werden, um den Buchfinken einen geschützten Unterschlupf in der Landschaft zu bieten. Neben der Winterfütterung ist es wichtig, auch im Sommer für ausreichend Nahrung für Buchfinken zu sorgen. Da sie in dieser Zeit ausschließlich Insekten konsumieren, ist es ratsam, das Insektenvorkommen zu fördern. Chemische Spritzmittel sollten vermieden werden, da sie die Insektenpopulation verringern. Wer darüber hinaus Leben und Überlebenskunst in seinen Garten bringen möchte, kann dies mit Bienenhotels oder durch das Anlegen einer Blumenwiese tun und ein echtes Abenteuer in der Natur erleben.

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