Naturpark Erzgebirge-Vogtland: Wo Wildnis, Kultur und Bergbau-Herz schlagen
- Vagabundo
- 18. Sept. 2023
- 8 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 24. Juli
Ein preisgekröntes Naturjuwel
Mit 1.495 km² Fläche und 290.000 Einwohnern zählt der Naturpark Erzgebirge/Vogtland zu den dichtbesiedeltsten Gebirgsregionen Europas – ein Spagat zwischen Mensch und Wildnis, der 2024 erneut als »Qualitäts-Naturpark« ausgezeichnet wurde 9. Seine Besonderheit? Eine Landschaft, geformt durch 800 Jahre Bergbau, artenreiche Hochmoore und steil aufragende Gipfel wie den Fichtelberg (1.215 m) – Sachsens höchstem Punkt

Geografische Einzigartigkeit: Mehr als nur Berge
Entstehung: Vor 30 Millionen Jahren hob sich die Erzgebirgsscholle um über 1.000 Meter – geologische Kräfte schufen so tiefe Täler und Hochflächen, durchzogen von einem dichten Netz an Flüssen, die alle zur Elbe entwässern.
Gipfeldominanz: Keilberg/Klínovec (1.244 m) und Fichtelberg (1.215 m) prägen als höchste Erhebungen den Horizont.
Wasserschloss: Die Kammlagen sind ergiebige Trinkwasser-Reservoirs – 8 von 9 Talsperren versorgen Sachsen mit Frischwasser.
Naturschätze: Vom Moor zur Blumenwiese
Schutzgebiete & Artenvielfalt
Ökosysteme: Ursprüngliche Hochmoore, blumenreiche Bergwiesen, Steinrücken-Landschaften und naturnahe Wälder.
Seltene Arten: Hier leben Sperlingskauz, Auerhuhn, Flussperlmuscheln sowie botanische Raritäten wie Arnika, Enzian und Orchideen.
Aktiver Naturschutz
Der Park setzt auf:
Moorrenaturierungen zur CO₂-Bindung und Artenrettung.
Pflege historischer Kulturlandschaften wie Streuobstwiesen und Heckenreihen.
Trinkwasserschutz durch nachhaltige Waldbewirtschaftung.
Kultur & Geschichte: Das Erbe des Silbers im Naturpark Erzgebirge-Vogtland
UNESCO-Welterbe Montanregion
Der Jahrhunderte alte Bergbau prägt bis heute Identität und Landschaft:
Relikte: Alte Stollen, Halden und Bergbaudörfer – sichtbar entlang des Kammwegs, der durch die »silberne Ader« des Erzgebirges führt.
Lebendige Traditionen: Volksfeste, Schnitzkunst und bergmännische Musik – gewürdigt als immaterielles Kulturerbe

Ikonische Figuren & Stätten
Stülpner-Karl: Der »Robin Hood des Erzgebirges« – sein Leben wird auf der Erlebnisburg Scharfenstein und bei Freilichttheater an den Greifensteinen inszeniert.
Bergbau-Erlebnispfade: Wie der Zinnweg bei Altenberg, wo Besucher in die Geschichte des Erzabbaus eintauchen.
Tourismus: Wandern zwischen Gipfeln und Geschichte
Top-Wanderwege
Kammweg Erzgebirge-Vogtland (287 km):
Verlauf: Von Altenberg/Geising über das Vogtland bis Blankenstein (Thüringen).
Highlights: UNESCO-Bergbaulandschaften, Panorama-Aussichten, »Qualitätsweg«-Zertifizierung – nominiert als »Deutschlands schönster Wanderweg 2025«.
Abstimmung: Bis 30. Juni 2025 kann für ihn unter wandermagazin.de gevotet werden!.
Weitere zertifizierte Trails:
Vogtland Panoramaweg (228 km, 80 Aussichtspunkte + Göltzschtalbrücke).
Malerweg in der Sächsischen Schweiz.
Oberlausitzer Bergweg durch erloschene Vulkane.
Barrierefreie Angebote
Waldpark Grünheide (Auerbach).
Ferienwohnung Haus Christine (Treuen).
IFA Schöneck Hotel mit rollstuhlgerechten Wegen.
Nachhaltigkeit & Auszeichnungen
Qualitäts-Naturpark:
Seit 2008 wiederholt zertifiziert (zuletzt 2024).
Bewertet nach 100 Kriterien – von Naturschutz bis Tourismuslenkung.
Leitziele:
Umweltbildung: Kurse zu Artenkenntnis und Ökologie.
Regionale Vermarktung: Förderung lokaler Produkte wie Erzgebirgskäse oder Holzspielzeug.
Sanfter Tourismus: Besucherlenkung per App, E-Bike-Verleih, Kooperation mit Bahnunternehmen.
Anreise & Kontakt
ÖPNV:
Vogtlandbahn, Erzgebirgsbahn, Freiberger Eisenbahn.
Auto:
Über A4 (Dresden–Chemnitz) und A72 (Hof–Leipzig).
Info-Adressen:
Geschäftsstelle: Schloßplatz 8, 09487 Schlettau.
Tel.: 03733 622106; E-Mail: kontakt@naturpark-erzgebirge-vogtland.de.
Fazit: Lebendiges Erbe, wildes Herz
Der Naturpark Erzgebirge/Vogtland ist kein Museum – er ist ein dynamischer Organismus, wo Natur, Kultur und Moderne harmonieren. Seine Stärke liegt im Dreiklang:
Schutz seltener Ökosysteme wie Moore und Bergwiesen.
Bewahrung des montanen Erbes als Welterbe-Kandidat.
Innovation durch Qualitätstourismus und Bildung.
„Hier atmet die Landschaft Geschichte – und schreibt doch täglich ihre Zukunft.“
Wander-Tipp: Kombinieren Sie den Kammweg mit der "Erlebnisburg Scharfenstein" – so verbinden Sie atemberaubende Natur mit 500 Jahren Bergbau-Drama!
Der Kapellenberg: Höchster Gipfel des Elstergebirges im Erzgebirgsvorland
Der Kapellenberg bei Schönberg (Vogtlandkreis) ist mit 758,7 m ü. NHN die höchste Erhebung des Elstergebirges – eines Übergangsgebiets zwischen Erzgebirge und Fichtelgebirge. Er liegt unmittelbar an der tschechischen Grenze und überragt das Egerbecken um 300 Höhenmeter

Geografische und geologische Besonderheiten
Lage: Südlichster Zipfel Sachsens, bei Bad Brambach-Schönberg (südlichstes Dorf Sachsens).
Geologie: Granitgestein aus dem Karbon, geologisch dem Fichtelgebirge zugeordnet.
Aussicht: Bei klarem Wetter reicht der Blick bis zum Erzgebirge, Fichtelgebirge, Oberpfälzer Wald und Kaiserwald (Tschechien).
Kulturhistorische Highlights
Kapelle St. Ursula (Ruine):
Namensgeberin des Bergs; im 12. Jahrhundert gegründet.
Umrankt von Sagen, darunter die Legende von drei Schwestern, die aus unerfüllter Liebe als Nonnen lebten.
Alter Wall:
Frühgeschichtliche Wehranlage, heute als Bodendenkmal geschützt.
Sagenwelt:
Die "Weiße Frau": Ein Geist, der im angrenzenden Hochmoor umgehen soll, nachdem sie ihr Kind ertränkte.
Der Kapellenbergturm: Geschichte und Nutzung
1931: Erster Turm nach Plänen von Gustav Zimmermann erbaut.
1982: Sprengung durch die DDR-Zivilverteidigung für eine sowjetische Radarstation.
1993: Wiederaufbau mit vergrößertem Grundriss; heute 5.000 Besucher/Jahr.
Öffnungszeiten:
April bis Oktober, Sa/So/Feiertage: 10–17 Uhr
Eintritt: 2 € (Erwachsene), 1 € (Kinder).
Wandertouren und Anreise
Klassische Rundtour ab Bad Brambach:
Strecke: 12,9 km (3,5 Std.) über den Vogtland Panorama Weg®
Höhenmeter: 258 m Auf-/Abstieg
Highlights: Moosbedeckte Waldpfade, Grenzsteine, "Tränke"-Teich (Ort der "Weißen Frau"-Sage).
Alternative Routen:
MTB-Tour zur tschechischen Grenze (6,1 km).
Elsterradweg für Rennradfahrer (227 km).
Anreise:
Bahn: Vogtlandbahn bis Bad Brambach
Auto: A72/A4, Parkplatz Bahnhofstraße in Bad Brambach.
Tipps für Besucher
Beste Jahreszeit: April–Oktober (Turm geöffnet, trockene Wege).
Kombi-Empfehlung: Besuch der Erlebnisburg Scharfenstein oder des Freilichtmuseums Landwüst 612.
Grenzübergreifende Touren: Radroute nach Eger (Cheb, Tschechien; 52 km).
💡 Insider-Wissen: Am Turm informiert eine kleine Ausstellung über die Geschichte des Bergs und seine Rolle als Festpunkt der Königlich-Sächsischen Triangulation (1864) – ein Schlüsselort für die Vermessung Sachsens!.
Fazit: Symbol der Grenzlandschaft
Der Kapellenberg vereint Natur, Geschichte und Mythos: Als wichtigster Aussichtspunkt des Elstergebirges spiegelt er die bewegte deutsch-tschechische Grenzgeschichte wider – von mittelalterlichen Sagen über kaltekriegsbedingte Sprengungen bis zur heutigen Rolle als Wanderziel mit Panoramablick ins Erzgebirge. Ein Muss für alle, die das "Dach des Vogtlands" erklimmen möchten!
Topasfelsen Schneckenstein: Einzigartiges Naturmonument

Merkmal | Details |
Höhe | 23,7 Meter (höchster natürlicher Topas-Felsen Europas) |
Lage | Bei Tannenbergsthal/Vogtland, im Naturpark Erzgebirge-Vogtland |
Geologie | Topas-haltiger Granit-Pegmatit (entstand vor 275 Mio. Jahren) |
Historische Bedeutung | Abbaustätte für sächsische Kronjuwelen unter August dem Starken (18. Jh.) |
Wissenswertes & Besonderheiten
Einzigartigkeit
Einzige Topas-Lagerstätte Europas außer Russland mit klaren, blassgelben Edelsteinen.
Königliche Schätze
Berühmtestes Fundstück: "Der Sächsische Weiße" (Topas von 614 Karat), verarbeitet in Dresdner Hofjuwelen.
Schutzstatus
Seit 1938 als Naturdenkmal geschützt – Sammeln von Steinen streng verboten!
Besucher-Infos
Wanderweg: Erreichbar über den Lehrpfad "Schneckensteiner Edelsteinschleifertour" (Rundweg 4 km, Start: Parkplatz Tannenbergsthal).
Aussichtspunkt: Plattform mit Blick auf den Felsen – mit bloßem Auge sichtbare Topaskristalle im Gestein!
Öffnungszeiten: Ganzjährig frei zugänglich (kein Eintritt).
💡 Tipp: Kombinieren Sie den Besuch mit dem Besucherbergwerk Grube Tannenberg (Führung durch historische Topas-Stollen).
Warum ist der Felsen so besonders?
Seltene Entstehung: Topase bildeten sich nur hier in gasgefüllten Hohlräumen quarzreicher Gesteine.
Farbenspiel: Bei Sonnenlicht schimmern eingelagerte Kristalle goldgelb bis bläulich.
Mythos: Sagen berichten von "verhexten Edelsteinen", die Bergleute in den Wahnsinn trieben.
Naturraritäten & Erzgebirgswasser: Kostbare Schätze im Naturpark Erzgebirge/Vogtland
Naturraritäten: Geologische Wunder und seltene Ökosysteme
Topasfelsen Schneckenstein
Einzigartigkeit: Mit 23,7 m Höhe ist er der größte natürliche Topasfelsen Europas.
Geologie: Entstand vor 275 Mio. Jahren aus topashaltigem Granit-Pegmatit; enthält goldgelb bis bläulich schimmernde Kristalle.
Historische Bedeutung: Lieferte Edelsteine für sächsische Kronjuwelen Augusts des Starken (z. B. "Der Sächsische Weiße", 614 Karat).
Schutz: Seit 1938 Naturdenkmal – Steinesammeln verboten!
Hochmoore: Klimaschützer und Artenrefugien
Verbreitung: Besonders auf den Kammlagen (z. B. Stengelhaide bei Marienberg).
Ökologische Rolle:
Speichern CO₂ und Wasser, filtern Schadstoffe.
Lebensraum für Sperlingskauz, Auerhuhn und spezialisierte Pflanzen wie Sonnentau oder Moosbeere.
Renaturierung: Seit 25 Jahren revitalisiert der Naturpark entwässerte Moore mit Holzdämmen und Spezialbaggern.
Artenreiche Kulturlandschaften
Bergwiesen: Blütenpracht aus Arnika, Enzian und Orchideen – erhalten durch traditionelle Beweidung.
Steinrücken & Hecken: Typische Landschaftselemente mit Heckenbraunelle und Neuntöter
Oberwiesenthal und Fichtelberg: Gipfelerlebnis im Erzgebirge

Der Fichtelberg: Sachsens höchster Gipfel
Höhe & Lage: Mit 1.214,88 m ü. NHN ist der Fichtelberg der höchste Berg Sachsens und bildet mit dem tschechischen Keilberg (1.244 m) das Herz des Erzgebirgswintersports.
Geologie: Besteht aus metamorphem Gestein wie Glimmerschiefer und Muskovitgneis mit Mineralien wie Granat und Turmalin.
Ökologie: Trotz historischer Waldschäden durch Industrieemissionen („Waldsterben“) dominieren heute junge Fichtenwälder. Seltene Pflanzen wie Alpen-Flachbärlapp gedeihen hier.
Oberwiesenthal: Deutschlands höchstgelegene Stadt
Lage: Auf 914 m Höhe im Pöhlbachtal am Fuße des Fichtelbergs.
Charakter: Traditioneller Kurort mit Bergbaugeschichte (UNESCO-Welterbe Montanregion) und ganzjährigem Tourismus.
Top-Attraktionen & Aktivitäten
Historische Schwebebahn
Älteste Seilschwebebahn Deutschlands: Seit 1924 transportiert sie Besucher vom Kurort Oberwiesenthal auf das Gipfelplateau (303 Höhenmeter).
Aussicht: Bei klarem Wetter Panoramablick bis zum Oberpfälzer Wald und Kaiserwald (Tschechien).
Adrenalin & Naturerlebnisse
OTHAL Coaster**: Ganzjährige Rodelbahn mit rasanter Talfahrt – auch bei Regen nutzbar.
Flyline: Zipline durch Baumwipfel (nur bei trockenem Wetter).
Wanderwege: 75 km markierte Routen, darunter der Kammweg Erzgebirge-Vogtland (287 km, „Qualitätsweg“).
Wintersport-Highlights
Skiareal: Größtes Gebiet Ostdeutschlands mit 15,5 km Pisten (blau bis schwarz) und Funpark.
Nachtskifahren: Flutlichtbeleuchtete Piste (750 m) freitags/samstags bis 21 Uhr.
Langlauf: 30 km Loipen und Rodelstrecken.

Kultur & Infrastruktur auf dem Gipfel
Fichtelberghaus: Hotel mit Aussichtsturm, Restaurants („Erzgebirgsstuben“, „Himmelsleiter“) und Veranstaltungsräumen.
Historische Stätten:
Friedensglocke: Läutet an Feiertagen.
Königlich-Sächsische Triangulationsstation: Vermessungspunkt von 1864.
Bergbau-Erbe: Relikte wie Stollen und Halden entlang des Zinnwegs bei Altenberg.
Anreise & Mobilität
Fichtelbergbahn: Nostalgische Schmalspurbahn von Cranzahl nach Oberwiesenthal (Fahrzeit: 2,5 Std. hin/zurück).
Tipps: Fahrradmitnahme (3 €), Hunde erlaubt (Maulkorbpflicht).
Auto: Über A4/A72 bis Chemnitz, dann B95 nach Oberwiesenthal.
ÖPNV: Vogtlandbahn und Erzgebirgsbahn.
Umwelt & Nachhaltigkeit
Naturschutzgebiete:
Landschaftsschutzgebiet Fichtelberg (5,48 km²).
FFH-Gebiet Fichtelbergwiesen mit Hochmooren als CO₂-Speicher.
Klimaschutz: Regelmäßige Kalkung der Böden gegen Übersäuerung aus Industrieemissionen.
Übernachtung & Gastronomie
Hotels: Vom luxuriösen Hotel Fichtelberghaus am Gipfel bis zu familiengeführten Pensionen.
Kulinarik: Regionale Küche im Rotgiesserhaus (Wildgerichte) oder international im Restaurant Das Guck.
Après-Ski: Schirmbar und Prijut an der Talstation.

Praktische Tipps für Besucher
Beste Reisezeit:
Winter (Dez.–März) für Skisport.
Sommer (April–Okt.) für Wanderungen und Coaster-Fahrten.
Kosten:
Schwebebahn-Ticket: ca. 12 € (Erwachsene), 8 € (Kinder).
Skipass: Tageskarte ab 35 €.
Kleidung: Wind- und wetterfeste Ausrüstung – das Gipfelwetter ist unberechenbar!
Fazit: Wo Tradition und Abenteuer verschmelzen
Oberwiesenthal und der Fichtelberg bieten mehr als Wintersport: Sie sind ein kulturelles Archiv des Erzgebirges mit lebendiger Bergbautradition, ökologischer Vielfalt und modernem Adventure-Tourismus. Ob mit der historischen Schwebebahn auf den Gipfel, beim Nachtskifahren unter Flutlicht oder auf dem Kammweg durch blühende Bergwiesen – hier verbinden sich Natur und Menschheitsgeschichte zu einem unvergesslichen Erlebnis.
„Glück Auf!“ – Der traditionelle Gruß der Bergleute läutet auch heute noch jeden Besuch in dieser einzigartigen Hochgebirgslandschaft ein.
Annaberg-Buchholz: Das historische Herz des Erzgebirges
Steckbrief
Einwohner: 18.815 (2024)
Höhe: 600 m ü. NHN
Gründung: 1496 durch Herzog Georg von Sachsen
UNESCO-Welterbe: Altstadt und Bergbaulandschaften seit 2019
Wahrzeichen: St. Annenkirche (größte spätgotische Hallenkirche Sachsens)
Historische Bedeutung: Silber, Adam Ries und Bergbautradition
Silberboom: Im 16. Jh. nach Freiberg zweitgrößte Stadt Sachsens, geprägt durch reiche Silberfunde am Schreckenberg.
Adam Ries: Der Rechenmeister wirkte hier ab 1522 – sein Wohnhaus ist heute ein Museum mit interaktiven Mathe-Experimenten.
Bergbaurelikte:
Frohnauer Hammer: Ältestes Schmiedemuseum Deutschlands, UNESCO-Denkmal – zeigt historische Verarbeitung von Erzen.
Besucherbergwerke: "Im Gößner" (unter der Altstadt), "Markus-Röhling-Stolln" und "Dorothea-Stolln" mit Grubenbahnen.
Reformationsgeschichte: Landesgrenze an der Sehma trennte einst katholisches Annaberg und evangelisches Buchholz

Kultur & Sehenswürdigkeiten: Gotik, Handwerk und Kulinarik
Architektonische Juwelen
St. Annenkirche: Bergaltar und Turmaufstieg mit Panoramablick.
Bergkirche St. Marien: Berühmt für ihre bergmännische Holzkrippe (32 geschnitzte Figuren).
Lebendiges Handwerk
Klöppelspitzen: Barbara Uthmann schuf im 16. Jh. Arbeitsplätze für Bergarbeiterfrauen – ihr Denkmal ziert den Marktplatz.
Manufaktur der Träume: Museum mit 1.000+ Volkskunstobjekten, von Spielzeug bis erzgebirgischen Schwibbögen.
Kulinarische Highlights
Annaberger Butterstollen: Traditionelle Backware mit weltweiter Bekanntheit.
Neinerlaa: Weihnachtsbrauch mit neun symbolischen Speisen (z. B. Linsen für Kleingeld).
Moderne Wirtschaft: Von Raumfahrt bis Posamenten
Industrie:
Automobilzulieferer: Teile für deutsche Premiummarken und Rennsport-Auspuffanlagen.
Raumfahrttechnik: Dichtungen für das ARIANE-Programm.
Handwerk:
Posamentenherstellung: Im 19. Jh. europaweit größter Umschlagplatz für Textilzierrat.
Bildung: Geplante Fachhochschule und Forschungscampus.
Events & Lebensgefühl: Tradition meets Innovation
Fabulix: Internationales Märchenfilm-Festival im August.
Annaberger KÄT: Größtes Volksfest des Erzgebirges mit Bergparaden und Kunsthandwerkermarkt.
Weihnachtszauber: Adventsmarkt mit bergmännischen Krippen und Schwibbögen – "Glück Auf!"-Gruß inklusive.
Anreise & Übernachtungstipps
Mobilität:
Bahn: Vogtlandbahn und Erzgebirgsbahn nach Chemnitz/Dresden.
Auto: A4/A72 bis Chemnitz, dann B95.
Unterkünfte:
Hotel Wilder Mann: Historisches Bürgerhaus am Marktplatz.
Landhaus am Frohnauer Hammer: Komfortappartements in Flussnähe.
Warum Annaberg-Buchholz? Ein Fazit
„Das macht nach Adam Riese...“ – Der berühmte Satz des Rechenmeisters symbolisiert, wie sehr die Stadt Mathematik, Bergbau und Lebenskunst verbindet. Hier spürt man den Stolz der Bergleute in den UNESCO-Stollen, die Filigranität der Klöppelspitzen und den Duft von Butterstollen – eine Stadt, wo Geschichte nicht im Museum endet, sondern in Werkstätten, Museen und Festen weiterlebt.

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