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Der Naturpark Fichtelgebirge

Aktualisiert: 8. Juli

Der Naturpark Fichtelgebirge im Nordosten Bayerns ist ein 1.011 km² großes Schutzgebiet (seit 1971 offiziell als Naturpark ausgewiesen), das sich durch einzigartige geologische, ökologische und kulturelle Merkmale auszeichnet.


fichtelgebirge

1. Geografie und Geologie

  • Lage und Form: Das Mittelgebirge liegt im Dreiländereck Bayern-Sachsen-Tschechien und bildet ein hufeisenförmiges Gebirgsmassiv. Es ist Teil der Europäischen Hauptwasserscheide zwischen Nordsee und Schwarzem Meer.

  • Bedeutende Gipfel: Schneeberg (1.053 m) und Ochsenkopf (1.024 m) als höchste Erhebungen Frankens.

  • Hydrografie: Quellgebiet von vier großen Flüssen: Main (Richtung Westen), Saale (Norden), Eger (Osten) und Naab (Süden) – daher auch "Herzbrunnen Europas" genannt.

  • Geologie: Geprägt durch Granitgestein, Blockmeere und eiszeitliche Felsformationen. Besondere Geotope wie das Luisenburg-Felsenlabyrinth bei Wunsiedel oder der Schausteinbruch Häuselloh zeigen die Abbautradition.


2. Schutzkonzept und Aufgaben

  • Ziel: Erhalt der vom Menschen geprägten Kulturlandschaft (im Gegensatz zum Wildnisschutz in Nationalparks) durch nachhaltige Nutzung.

  • Aufgaben des Trägervereins (Naturpark Fichtelgebirge e.V., Sitz: Wunsiedel):

    • Schutz von Natur und Kulturlandschaft (z. B. kräuterreiche Bergwiesen, Moore).

    • Förderung naturverträglicher Erholung (Wanderwege, Loipen).

    • Umweltbildung und Bewahrung kultureller Traditionen (z. B. Bergbau, Landwirtschaft).


3. Ökologische Besonderheiten

  • Artenvielfalt: Seltene Pflanzen wie Arnika, Knabenkraut und Bärwurz; Tiere wie Auerhuhn (letztes außeralpines Vorkommen Bayerns), Eisvogel, Schwarzstorch und Fischotter.

  • Schutzgebiete: Moore (z. B. Fichtelseemoor), naturnahe Flusstäler (Eger, Röslau) und Blockhalden als Lebensraum für Eiszeitrelikte.



eisvogelpaar auf dem zweig


4. Tourismus und Aktivitäten

  • Wandern & Radfahren: Über 3.600 km markierte Wege, darunter der Jean-Paul-Wanderweg oder der Brückenradweg im Selbbachtal.

  • Winteraktivitäten: Ski-Langlauf, Rodeln und Schneeschuhtouren am Ochsenkopf.

  • Kulturelle Highlights:

    • Festspiele: Luisenburg-Festspiele (Wunsiedel), Burgsommer Thierstein.

    • Museen: Porzellanikon Selb, Bergbaumuseen (z. B. "Kleiner Johannes" in Arzberg), Freilandmuseum Grassemann.


5. Informationsstellen und Sehenswürdigkeiten


6. Anreise und Kontakt

  • Hauptort: Wunsiedel (Geschäftsstelle des Naturparks: Jean-Paul-Straße 9).

  • Verkehrsanbindung: Autobahnen A9/A93, Bahnhöfe in Marktredwitz (Anbindung an Nürnberg/Dresden/Prag).


Zusammenfassung

Der Naturpark Fichtelgebirge verbindet geologische Einmaligkeit (Granitlandschaft, Quellregion), kulturhistorische Tiefe (Bergbau, Landwirtschaft) und ökologische Verantwortung (Artenschutz, nachhaltiger Tourismus). Als Modellregion für den Erhalt von Kulturlandschaften bietet er vielfältige Naturerlebnisse – von mystischen Mooren bis zu Panoramagipfeln.


brücke, See, Wald
Der Fichtelsee im Fichtelgebirge


Das Waldhaus "Mehlmeisel" im Naturpark Fichtelgebirge


Das Waldhaus Mehlmeisel ist ein zentrales Informations- und Besucherzentrum im Naturpark Fichtelgebirge (Bayern) und verbindet Umweltbildung mit Naturerlebnissen.


1. Standort und Konzept

  • Adresse: Waldhausstraße 100, 95694 Mehlmeisel (am Klausenberg, 820 m ü. NN).

  • Architektur: Moderner Holzbau, inspiriert vom historischen Einfirsthof des Freilandmuseums Grassemann.

  • Ziel: Vermittlung von Wissen über Wald, Forstwirtschaft und Nachhaltigkeit durch interaktive Angebote. Partner ist die tschechische Stadt Boží Dar.


2. Ausstellungen und Aktivitäten

  • Multimedia-Ausstellung:

    • Interaktive Stationen zu Ökologie, Tierarten und Holzverarbeitung (mehrsprachig: DE, CZ, EN).

    • Mikroskopstationen zum Untersuchen von Naturfunden, Tast- und Geruchserlebnisse.

  • Entdeckerpfad:

    • Rundweg (1,2 km) mit 15 Lernstationen zu Waldthemen.

  • Geocaching: Adventure-Cache am Energie-Kunstobjekt "Holzmantel".


3. Wildpark-Anbindung

  • Tiergehege: Direkter Zugang zu Gehegen mit Rot- und Schwarzwild, Luchsen, Wildkatzen, Auerhühnern und mehr.

  • Hochpfade:

    • Barrierefreie Stege in 3 m Höhe ermöglichen Nahbeobachtungen (z. B. von Luchsen oder Wildschweinen).

  • Streichelzoo: Ziegen, Schafe und Kaninchen zum Füttern.


4. Praktische Informationen

  • Öffnungszeiten:

    • April–Oktober: Di–Do 10:00–17:00 Uhr.

    • November–März: Sa–So 10:00–16:00 Uhr.

  • Eintritt:

    • Erwachsene: 2,50 € | Kinder: 1,50 € (Gruppenermäßigung möglich).

    • Hinweis: Wildpark-Besuch separat (Erwachsene: 5,00 €).

  • Anfahrt:

    • Kostenlose Parkplätze am Berggasthof Bayreuther Haus (barrierefrei).

    • ÖPNV: Bushaltestelle in der Nähe.


5. Umgebung und Tipps

  • Wanderwege: Ausgangspunkt für Rundwanderungen (z. B. zum Klausenturm mit Panoramablick).

  • Winteraktivitäten: Langlaufloipen und Skigebiet Ochsenkopf in der Nähe.

  • Gastronomie:

    • Berggasthof Bayreuther Haus (am Eingang).

    • Regionalküche in "Zum Loisl" (2,7 km entfernt).


Fazit

Das Waldhaus Mehlmeisel ist mehr als ein Museum: Als "Waldentdeckerzentrum" (geplant seit 2019 8) verbindet es Bildung, Artenschutz und Freizeit – ideal für Familien, Schulklassen und Naturinteressierte. Der kombinierte Besuch mit dem Wildpark bietet ein umfassendes Fichtelgebirge-Erlebnis!



haus im wald, mehlmeisel
Das Waldhaus Mehlmeisel-https://www.waldhaus-mehlmeisel.de/


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Sagen und Legenden des Fichtelgebirge

Das Fichtelgebirge ist eine wunderschöne Region in Bayern, die voller mystischer Geschichten und Legenden steckt. Hier sind einige der bekanntesten und interessantesten:


  1. Der Teufelstisch: Eine der bekanntesten Legenden handelt von einem großen Felsen, der als "Teufelstisch" bekannt ist. Es wird erzählt, dass der Teufel selbst hier einen Pakt mit einem Menschen eingegangen haben soll. Der Felsen soll magische Kräfte besitzen und wurde früher als Ort der Hexenprozesse genutzt.


  2. Der Fichtelberg und die Schatzsuche: Auf dem Fichtelberg soll es einen verborgenen Schatz geben, der von einem alten Berggeist bewacht wird. Viele Abenteurer haben versucht, den Schatz zu finden, doch keiner ist erfolgreich gewesen. Es heißt, nur wer reinen Herzens ist, kann den Schatz entdecken.


  3. Die Legende vom Weißen Hirsch: Im Wald des Fichtelgebirges soll es einen weißen Hirsch geben, der nur bei Vollmond erscheint. Es wird gesagt, dass der Hirsch Glück und Segen bringt, aber nur denjenigen, die ihn wirklich sehen dürfen.


  4. Der verschollene Mönch: In einer alten Klosterruine soll ein Mönch gelebt haben, der in den Bergen verschwand. Es wird erzählt, dass er heute noch als Geist spukt und denjenigen erscheint, die sich in der Nähe aufhalten, um ihnen wichtige Botschaften zu übermitteln.


  5. Der Fluch des alten Schlosses: Das Schloss in Wunsiedel soll von einem Fluch belegt sein. Es heißt, dass unruhige Geister dort spuken und dass das Schloss nur bei Vollmond betreten werden darf, um den Fluch zu brechen.


Diese Legenden sind nur ein kleiner Einblick in die faszinierende Welt der Sagen des Fichtelgebirges. Sie spiegeln die reiche Kultur und die mystische Atmosphäre dieser Region wider.


Grubeneingang, gleißlinger fels
Grube Gottesgab am Gleißlinger Fels bei Fichtelberg/Neubau. Der Eisenerzbergbau begann hier in Fichtelberg/Neubau am Fuß des Ochsenkopfes im Jahre 1478, zuerst im Tagebau, da die Erzadern bis zur Erdoberfläche reichten. Nachdem sich in der Grube zu viel Wasser ansammelte und leistungsfähige Pumpen nicht zur Verfügung standen, mußte man die Lagerstätten mit Stollen erschließen. - http://besucherbergwerk-fichtelberg.de

menschen auf einer holzbruecke, logo, columbia


burgruine epprechtstein
Die Burgruine Epprechtstein befindet sich auf einer 797 Meter hohen Anhöhe bei Kirchenlamitz. Um 1200 wurde sie aus Granitquadern gebaut. Von einer hölzernen Aussichtskanzel kann man einen weiten Blick über die Gegend genießen. Wandert man den Steinbruchwanderweg, kann man die alten Steinbrüche und auch die Arbeitsweise erforschen. - http://tz-fichtelgebirge.de/de/poi/detail/56c19513975aa08e713ba74a

schoenburgwarte, holzturm
Aussichtsturm auf dem Kornberg - Die Schönburgwarte 1849 wurde zu vermessungszwecken der Holzturm errichtet, der 1897 bei einem Sturm umstürtzte. Daraufhin errichtete der Fichtelgebirgsverein um 1900 einen runden steinernen Turm , welcher wegen Baufälligkeit 1938 abgerissen wurde. Der Grundstein des jetzigen Turms wurde 1939 gelegt. Durch den Krieg verzögerte sich der Bau, so dass er erst 1954 fertiggestellt wurde. - http://fichtelgebirge.net/fichtelgebirge/aussichtspunkte/aussichtsturm-schoenburgwarte-auf-dem-grossen-kornberg





ochsenkopf, berg, bischofsgruen
Mit einer Höhe von 1024 Metern ist der Ochsenkopf der zweithöchste Berg im Fichtelgebirge. Im Gegensatz zum Schneeberg dessen Gipfelregion Naturschutzgebiet ist, ist der Ochsenkopf touristisch erschlossen. Auf dem Gipfel steht ein Aussichtsturm mit einer großen Ausflugsgaststätte des Fichtelgebirgsvereins. Nach den Asen, einem mytischen nordischen Göttergeschlecht nannte man ihn Asenturm.



schneeberg
Der Schneeberg ist 1051 Meter hoch und der höchste Berg des Fichtelgebirges. Auf dem Gipfel befindet sich ein früher von der Bundeswehr zur militärischen Fernmeldeaufklärung genutzter Fernmeldeturm und daneben auf einer Felsformation, die von Alters her Backöfele genannt wird, ein vom Fichtelgebirgsverein errichteter und am 29.8.1926 eingeweither hölzerne Aussichtsturm. Von 1976 bis 1996 lag dieser im militärischen Sperrbezirk, das den Bundeswehrturm umgab und konnte nicht genutzt werden. Nur zum 50-jährigen Jubiläum, am 29. August 1976, erlaubte die US-Armee den Besuch des Wahrzeichens, was 10.000 Wanderer anzog. - http://naturpark-fichtelgebirge.org/entdecken/die-felsgipfel/schneeberg/



hohe maetze, gipfelkreuz
Die Hohe Mätze (Matze) Zwischen Tröstau und Nagel im südlichen Fichtelgebirge liegt der 813 Meter hohe Berg Hohe Mätze. Am Osthang befindet sich ein alter Zinn-Bergbaustollen. Es gibt Gerüchte das hier auch Uran gesucht wurde.



hallingers, praline, logo

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