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Fahrradbekleidung Ratgeber
Als Radlerin und Radler sollten Sie auffällige Kleidung tragen! Also bunt schillernde Muster oder Signalfarben, das erhöht Ihre Sicherheit enorm. Leuchtbänder und Reflektoren an verschiedenen Körperpartien erhöhen Ihre Sichtbarkeit bei Dunkelheit. Spezielle Fahrradbrillen schützen Ihre Augen vor Schmutz, Staub und Insekten. Handschuhe erhöhen die Griffigkeit am Lenker und mit ihnen lassen sich auch Schürfwunden bei einem Sturz vermeiden. Besonders wichtig ist ein Fahrradhelm!
Das Prüfsiegel
Achten Sie auf dieses Prüfzeichen im Inneren des Fahrradhelms, mit der Europanorm DIN EN 1078 (CE). Wird Ihnen ein Helm ohne dieses Siegel angeboten, lassen Sie auf jedem Fall die Finger davon. Geprüfte Helme entsprechen den grundlegenden Sicherheitsanforderungen!
Fahrradhelmpflicht in anderen Ländern
In nur wenigen Ländern weltweit existiert eine Helmpflicht für Radfahrer jeden Alters, die auch kontrolliert wird. In Spanien besteht sie außerhalb geschlossener Ortschaften. In Österreich, Tschechien, Kroatien und Schweden müssen Kinder und Jugendliche einen Helm tragen. In Australien gilt seit 1990 Helmpflicht für alle.
Der Aufbau eines Fahrradhelms
Der Aufbau eines Fahrradhelms ist im Wesentlichen für alle Fahrradhelme gleich und die verwendeten Materialien sind sehr ähnlich. Meistens besteht die innere Schale aus Polystyrol (EPS) Hartschaum. Bei der Außenschale wird je nach Helmtyp und Einsatzzweck zwischen Hardshell und Microshell unterschieden. Dünner und leichter ist Außenschale bei einem Microshell Helm. Dagegen sind Helme mit Hardshell Außenschale robuster aber schwerer und kommen deswegen hauptsächlich im Dowhillbereich zum Einsatz.
WaveCel-Helme: WaveCel ist eine komprimierbare Zellstruktur an der Innenseite des Helms die zur Absorption von Linear- und Rotationskräften, die bei bestimmten Stößen auf den Helm auftreten.
Mips-Fahrradhelme: Mips (Multidirektional Impact Protection System) ermöglicht dem Kopf im Helm eine gewisse Bewegungsfreiheit. Dadurch die gefährlichen Rotationskräfte verringert werden, die bei einem Aufprall andernfalls auf das Gehirn wirken würden.
Den richtigen Fahrradhelm finden?
Fahrradhelme sind heutzutage technisch ausgereift und jeder Radler(in) sollte einen Fahrradhelm tragen. Ein Fahrradhelm absorbiert zwei Drittel der Aufprallenergie, die bei einem Sturz oder Unfall auf den Kopf wirken. Manche fragen sich, warum soll ich einen Fahrradhelm tragen, wenn sie keine Pflicht sind? 70 % der lebensgefährlich verletzten Radfahrer(innen) sind schwer am Kopf verletzt! Bei einem Unfall-Auto und Fahrradfahrer-vermindert der Helm spürbar die Wucht des Aufpralls. Der Fahrradhelm nimmt die Energie auf und verteilt sie. Ein guter Fahrradhelm schützt nicht nur den Kopf, auch die Schläfen und Nacken sollte er schützen, dann erst ist es ein richtig guter Schutz! Heutzutage gibt es Fahrradhelme mit eingebauten Reflektoren oder sie sind beleuchtet dank LED-Lampen. Fahrradhelme werden immer schnittiger man kann sie als Hut oder als Kappe auch schon bekommen. Sehr wichtig ist auch die richtige Passform auf dem Kopf, da ein Fahrradhelm, der nicht richtig passt, auch nicht Optimal schützt!
Was muss einen guten Fahrradhelm auszeichnen?
- ein guter Helm hat eine gute Belüftung
- er sollte ein einfaches verstellbares Riemensystem mit breiten Befestigungsriemen aufweisen
- durch den Kopfring des Helms sollte er optimal an die Kopfform, anpassbar sein.
- Der Helm sollte fest auf ihren Kopf sitzen, also ohne herum zu Wackeln, Verstell Schnallen sollten einfach aber nicht zu leicht verstellbar sein.
- der Kinnriemen sollte weich, breit und angenehm sein
-Schale und Hartschaum sollten zu einem festen Helmkörper verschweißt sein (In-Mold Verfahren). Da die Sicherheit viel höher ist, als bei verklebten Helmen. Helme, die im In-Mold Verfahren hergestellt worden sind, auch bedeutend leichter, was den Tragekomfort enorm erhöht. Beim Kauf sollten sie darauf achten, dass der von ihnen gewählte Fahrradhelm, das Prüfzeichen mit der Euronorm DIN EN 1078 (CE) hat. Sollte das nicht der Fall sein, lassen sie die Finger von davon.
Wichtig: Nach einem heftigen Sturz, wo der Helm seine Aufgabe erfüllt hat, sollten sie sich einen neuen Helm zulegen. Auch wenn sie der Meinung sind, dass er äußerlich noch "gut" aussieht. Trotzdem ist die Schutzwirkung nicht mehr gewährleistet. Deshalb rate ich auch von dem Kauf von gebrauchten Helmen ab, da man seine Vorgeschichte nicht wirklich kennt.
Kaufen sie ihrem Kind auch einen passenden Helm, der sich optimal an den Kopf ihres Kindes anpasst und machen sie nicht den Fehler, nach dem Motto, Hauptsache etwas auf dem Kopf! Die Kinderhelme reichen weiter in die Stirn, den Schläfenbereich und den Hinterkopf.
Bei Jugendhelmen ist die hervorstehende Krempe hervorzuheben, die sie besonders bei Frontalunfällen schützt.
Helme sollten auch nur beim Fahren aufgesetzt werden und nicht zum Spielen. Da Kinder sonst in Klettergerüsten hängen bleiben könnten und sich dann verletzen.
Bei einer Kollision zwischen PKW und Fahrradfahrer vermindert der Helm die Wucht, mit der ich danach auf die Straße pralle. Da ist der Helm sehr effektiv, indem er die Energie aufnimmt und verteilt. Gute Helme sind im Nacken- und Schläfenbereich runtergezogen. Da wir uns vor dem Aufprall oft ein bisschen drehen, deswegen ist ein Schutz der Schläfen sehr wichtig!
Rennradhelm
Auf dem Rennrad zählt natürlich Geschwindigkeit. Für ein angenehmes Trageklima und einen kleinen Gewichtsvorteil sind die besten Rennradhelme leicht, äußerst gut belüftet und aerodynamisch. Ihre Form sorgt bei der Kopfhaltung auf dem Rennrad für ein möglichst großes Sichtfeld.
Cityfahrradhelme
Diese Helme überzeugen auf den Straßen eurer Stadt mit ganz viel Stil und Funktionalität. Sie sind komfortabel, vielseitig und bereit für jedes Zweiradabenteuer.
Kinderhelm
Kinder sollten immer einen Helm tragen-ganz gleich, ob sie mit dem Laufrad oder Fahrrad unterwegs sind oder sie im Fahrradanhänger sitzen! Im Wesentlichen unterscheidet sich ein Fahrradhelm für Kinder nicht großartig von Fahrradhelmen für Erwachsene.
Mountainbike-Helme
Hochwertige Mountainbike-Helme sind leicht und gut belüftet. Außerdem sind sie hinten weiter heruntergezogen, um den Kopf auf dem Trail zusätzlich zu schützen. An Mountainbike-Helmen schützt ein Visier vor der Sonne und Staub.
Helme für E-Bikes
E-Bikes können schneller fahren als herkömmliche Fahrräder. Darum sollten Fahrer von E-Bikes einen speziell für solche Räder entwickelten Helm mit der Zertifizierung NTA 8776 in Betracht ziehen.
Downhill-Helm
Für den Einsatz auf Downhill-Pisten oder im Bikerpark ist ein vollumschließender Fullface-Helm gedacht. Sie bieten optimalen Schutz und durch den Kinnbügel ist auch ihr Gesicht und Kiefer optimal geschützt. Generell ist die Helmschale robuster und besser gepolstert als Halbschalen MTB-Helme.
Lebensdauer eines Fahrradhelms
Leider hält kein Fahrradhelm ewig, selbst ohne Sturz und wenn äußerlich keine Schäden zu erkennen sind, nimmt die Schutzwirkung Ihres Helms aufgrund der Materialermüdung ab. Die Werkstoffe, aus denen ihr Helm gefertigt ist, unterliegt einer Alterung, die je nach Gebrauchsbedingungen schneller oder langsamer voranschreiten. Auch Witterungseinflüsse wie UV-Strahlung oder Nässe setzen dem Material zu und verringern die Nutzungsdauer. (Achtet auf das Verfallsdatum im Beipackzettel beim Kauf eines Helms)
Aber nicht nur das Material von Außen-Innenschale wird spröde und verliert an effektiver Stoßdämpfung, auch Schnallen und Riemen werden porös, können beschädigt werden, brechen oder reißen. Sie sind aber entscheidend für die optimale Anpassung Ihres Helms an den Kopf. Nur ein Helm, der richtig und fest sitzt, bietet auch optimalen Schutz bei einem Unfall.
Hose und Schuhe zum Radfahren
Jede Radfahrerin und jeder Radfahrer hat es auf einer langen Radtour schon einmal erlebt, die Fahrradhose drückt und schmerzt an vielen Stellen. Die beste Fahrradhose ist diejenige, welche am wenigsten stört. Dabei ist es gar nicht so einfach, die optimale Hose für seine individuellen Bedürfnisse zu finden. Je nach Fahrverhalten und Fahrrad bzw. Fahrradsattel oder Geschlecht gibt es einen anderen Anspruch an seine Radlerhose. Sitzpolster Ja oder Nein? Ich kann Ihnen nur raten nicht auf ein Sitzpolster an Ihrer Hose zu verzichten.
Jede Radlerin und jeder Radler, der gerne längere Touren unternimmt, hatte wohl schon einmal Schmerzen im Pobereich und weiß wie unangenehm diese sein können. Egal wie dick Sie Ihren Sattel polstern, irgendwann macht sich das lange Sitzen bemerkbar. Ein Sitzpolster an Ihrer Hose hilft Ihnen dabei, die schmerzfreie Sitzzeit im Sattel um einiges zu verlängern. Das Sitzpolster in der Hose kann man als zusätzlichen Sattel in der Hose verstehen. Je nach Hersteller sind die Polster mal stärker und mal weniger stark ausgeprägt. Eine Fahrradhose für Frauen ist etwas breiter ausgelegt, aber Radlerinnen können auch Herren Radlerhosen nutzen und umgedreht. Radhosen sollten aus atmungsaktiven Material bestehen. Diese lässt Feuchtigkeit und Schweiß durch, hält aber gleichzeitig die Wärme im Körper. Dieser Effekt ist extrem wichtig, da so die Muskeln, auch bei niedrigen Temperaturen, nicht auskühlen. Je nach Jahreszeit können Sie entweder kurze Radhosen, 3/4-Hosen oder lange Radhosen tragen. Bei einer Radhose mit Trägern haben Sie den Vorteil, dass diese nicht rutscht und immer optimal sitzt. Ein großer Vorteil von Trägerhosen ist, dass sie kein Bündchen am Bauch haben, wodurch ein unangenehmes Drücken vermieden wird. Ob Sie darunter Unterwäsche tragen liegt bei Ihnen, aber das einige Radlerhosen spezielle Sitzpolster mit antibakterieller Wirkung haben, welche diese nur ohne Unterwäsche entfalten.
Achten Sie darauf, dass das Bündchen an einer Hose ohne Träger nicht zu fest sitzt und Ihnen am Oberschenkel das Bein abschnürt. Sollte Ihre Radhose bereits im kalten Zustand relativ eng sitzen, sollten Sie eine größere Hosengröße wählen. Einige Radhosen sind auch ohne Polster erhältlich, so kann man diese auch für andere Sportarten wie Langlauf oder Trailrunning nutzen. Mit den Schuhen ist das immer so eine Sache. Klar ist, wer ein Fahrrad mit Klickpedalen fährt, der sollte sich natürlich auch Schuhe leisten, die für das Klicksystem geeignet sind. Ansonsten tun es zweifellos auch gute Sportschuhe.
Grundsätzlich gilt: Schuhe mit Absätzen sind zum Fahrradfahren nur schlecht geeignet, außerdem sind Schuhe mit glatter Sohle schlechter als solche mit rutschfester Sohle. Sie sollten gut passen und bequem sein. Egal welche Schuhe man dabei hat, für eine Radtour überlegenswert sind Überschuhe, wie man sie als Motorradfahrer auch für Regen dabei hat.
Fahrrad Handschuhe
Wer längere Fahrradtouren unternimmt, spürt schnell die Notwendigkeit für Fahrradhandschuhe. Wenn die Hände taub werden oder einschlafen, dann leiden die Handnerven, Ulnar und Median, durch den Druck auf den Lenker. Für eingeschlafene oder schmerzende Hände können auch noch die falschen Griffe oder ein falsch eingestelltes Fahrrad sorgen. Radfahren ist Sport und beim Sport schwitzt der Körper, um die Körpertemperatur zu senken. Gerade wenn man Griffe am Lenker fest umschließt, um somit die Kontrolle über den Lenker zu halten, kann es zu schwitzenden Händen kommen. Spezielle Fahrradhandschuhe sorgen dafür, dass trotz Schweiß noch genug Grip am Lenker bleibt. Aber der Fahrradhandschuh kann noch mehr. Er schützt vor Abschürfungen bei Stürzen. Ein passender Fahrradhandschuh ist bequem und sitzt wie eine zweite Haut. Damit der Handschuh rutschfest sitzt, bieten die meisten Modelle einen Klettverschluss am Handgelenk. Um die Größe zu bestimmen, messen Sie den Handumfang.
Fahrradhandschuhe sind für Frauen wichtig, da sie tatsächlich häufiger Schmerzen in den Handgelenken sowie Druckstellen beim Radeln haben. Deshalb gibt es speziell für Radlerinnen ein breites Sortiment an Frauenhandschuhe. Hierbei orientieren sich Passform und Größe an der Anatomie der weiblichen Hand um den optimalen Tragekomfort zu erreichen. Im Winter sollten Ihre Fahrradhandschuhe eine windabweisende Außenschicht, dünne Isolierung und dennoch ein sicheres Griffgefühl geben. Bei Winterhandschuhe gilt, lieber eine Nummer größer als zu klein, da ein zu kleiner Handschuh das Abkühlen Ihrer Hände begünstigt. Die Bündchen sollten weit über Ihr Handgelenk reichen, damit sich Wind und Regen keinen Weg an Ihre Hände bahnen kann. Langfingerhandschuhe sollten auch Radler im Sommer tragen, die abseits der Wege sich im Gelände austoben. So sind Ihre Hände besser vor Ästen und Gestrüpp geschützt und sorgen für besseren Grip an Lenker und Bremshebeln. Wer Langfingerhandschuhe bevorzugt, kann heutzutage auch auf Smartphone taugliche Handschuhe zurückgreifen, da viele Geräte am und ums Fahrrad mit Touchscreen ausgestattet sind. Auch für Kinder sind Fahrradhandschuhe nur zu empfehlen, da sie sich sicherer damit fühlen. Gerade bei den kleinsten Radlern kommt ein Sturz häufiger vor als bei den großen Radlern. Dabei ist die richtige Passform bei Kinderhandschuhen besonders wichtig.
Die Fahrradbrille zum Schutz deiner Augen
Wichtig für Radlerin und Radler ist eine Fahrradbrille, die optimalen Schutz vor Schmutz, Pollen und Insekten bietet. Gleichzeitig muss sie auch Ihre Augen vor Austrocknen und Tränen schützen. Um seine Augen vor Sonneneinstrahlung zu schützen, muss Ihre Fahrradbrille getönt sein, damit schützen Sie sich auch vor UV-Strahlung. Den besten Kontrast haben orange oder gelbliche Tönungen. Hochwertige Fahrradbrillen bieten die Möglichkeit die Brillengläser auszutauschen, so kann sie an verschiedene Bedürfnisse angepasst werden. Die Brillengläser müssen aus unzerbrechlichen Kunststoff (Polycarbonat) bestehen. Mit weichen elastischen Brillenbügeln schmiegt sie sich ideal an Ihren Kopf. Am Ende der Brillenbügel und im Nasenbereich sollte sie mit Silikon oder einer Gummierung versehen sein, wodurch die Fahrradbrille nicht verrutscht. Seitlich sollte die Fahrradbrille Ihre Augen verdecken so gelangt keine Sonneneinstrahlung an ihre Augen und Seitenwind kann so ihrer Fahrradbrille nichts anhaben. Achten Sie beim Kauf darauf das die Fahrradbrille keine Weichmacher enthält und CE-Zertifiziert ist!
Fahrradsattel und Fahrradbeleuchtung
Eine gute Fahrradbeleuchtung ist sehr wichtig und rettet ihr Leben. Da die Hauptursache für Unfälle das Übersehen von Radlern ist. Bei schlechten Sichtverhältnissen wie Nebel, Dunkelheit und trüben Tagen sollten sie immer mit eingeschalteten Licht fahren. Durch die schmale Silhouette von Radlern ist es meist schwierig für Pkw und Lkw-Fahrern Radfahrer frühzeitig zu erkennen. Durch die Entwicklung der effizienten LED-Technologie hat sich im Segment sehr viel getan. LED-Beleuchtung ist wesentlich heller, sodass sie als Radfahrer(in) besser gesehen werden. Ihre Fahrradbeleuchtung sollte mindestens 10 Lux haben. Das bringt mehr Sicht und Sicherheit für Radfahrer(in). Aber sie sollten auch darauf achten, dass Sie den entgegenkommenden Verkehr nicht blenden.
Der Fahrradsattel
Die meisten Radler(innen) machen sich über den Fahrradsattel kaum Gedanken, und versuchen so gut es geht, mit dem vormontierten Modell zurechtzukommen. Wer aber lange Spaß und eine perfekte Kraftübersetzung und vor allem schmerzfrei durch die Natur radeln möchte, sollte auch den passenden Fahrradsattel für sich finden. Denn ein unpassender Sattel sollte nicht der Grund sein deine Leidenschaft Fahrrad zu fahren einzuschränken.
Wie sitzt man eigentlich richtig auf dem Fahrrad?
Jede Beckenform und auch die Sensibilität beim Sitzen im Sattel ist bei jeden Mensch unterschiedlich. Im optimalen Fall sollten die Beckenknochen den größten Teil der Last beim Fahrradfahren tragen. Die Hauptlast sollte zu etwa 70 % möglichst auf dem Sitzknochen liegen, da diese sehr robust sind und an dieser Stelle keine großen Nervenbahnen verlaufen. Deine Sitzknochen lassen sich leicht ertasten, sitzt man auf einer harten ebenen Fläche, merkt man sie meist schon, fühlt man an der Unterseite des Pos stechen sie quasi hervor. Der Abstand beider Knochen ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, daher sollte dein Fahrradsattel auch darauf abgestimmt sein. Ein klassischer Schmerzpunkt wäre eine punktuelle Belastung auf den Sitzknochen, das führt zur Instabilität und hohen Druck auf das Gewebe an den Auflageflächen. Umso weiter der Druck in Richtung des Schambeins liegt, desto mehr werden auch sensible Weichteile belastet. Leichter Kontakt ist kein Problem aber hohe Druckspitzen solltest du vermeiden. Eins bleibt bei jedem Radler(in) gleich, der zentrale Beckenbereich des Schambeins und der Genitalien sollte völlig entlastet sein. Zu hoher Druck an diesen sensiblen Stellen führt zu Schmerzen, Taubheit oder auch erektiler Dysfunktion. Erste Anzeichen sind das typische Hin und Her rutschen auf dem Fahrradsattel während der Fahrt in der Hoffnung nun endlich die richtige Sitzposition zu finden.
Was macht einen guten Fahrradsattel aus?
Er passt zur Anatomie des oder der Benutzerin als auch zu den bevorzugten Einsatzgebieten. Sättel für Rennräder und Mountainbikes sind schmaler gestaltet als City und Touring Sattel, da im sportlichen Fahrradbereich Radler(in) weiter nach vorn gebeugt sind und somit keine Unterstützung unter den Sitzknochen nötig ist. Im City sowie im Trekkingbereich ist aber das gerade vonnöten, da man eine aufrechte Sitzhaltung hat. Anatomisch betrachtet haben Radlerinnen andere Bedürfnisse bei der Auswahl des Fahrradsattels als Radler, deshalb sollte jedes Geschlecht spezifisch auf sie ausgerichtete Fahrradsattel benutzen. Solltest du nun einen harten oder weichen Fahrradsattel nehmen? Jeder wie er mag. Doch ist ein weicher Sattel wirklich immer bequemer und gesünder? Zu weiche Sättel verursachen erhebliche Sitzprobleme. Durch das weiche Polstermaterial wird der Sitzdruck nach außen verlagert, das Polster bildet Wülste und diese erzeugen nach einer Weile Schmerzen (spätestens nach 20-30 Kilometer).
Leider gibt es keine universelle Fahrradsattel-Größentabelle wie bei Wanderschuhen. Um herauszufinden, welcher der richtige Sattel für dich ist. Die Sattelbreite muss ermittelt werden, die abhängig ist von deinem Sitzknochenabstand. Eine Sitzknochenvermessung ist relativ einfach, die du auch zu Hause vornehmen kannst oder bei deinem Fahrradhändler der dafür einen speziellen Messschemel mit Griffen hat, in dessen Mitte ein Stück Wellpappe gelegt wird. Setzt du dich dann auf diesen Schemel und ziehst an den Griffen, erhält man den Abdruck deiner Sitzknochen auf der Wellpappe und so hast du den Abstand. Zu Hause nehmen sie sich ein Hocker und lege weiche Pappe auf die Sitzfläche des Hockers, dann setzt du dich auf den Hocker und verlagerst dein Gewicht so kräftig wie möglich auf deine Sitzknochen. Anschließend kannst du deinen Sitzknochenabstand anhand der Eindrücke in der Pappe messen. Wenn du das jetzt mit deinem Sattel vergleichst, hast du schon einen Anhaltspunkt, ob du den richtigen Fahrradsattel hast oder nicht.
Aber den Perfekten Sattel der nie drückt, wird es nicht geben. Da beim Radfahren der größte Teil deines Gewichts auf einer verhältnismäßig kleinen Fläche lastet, da drückt es dann schon mal ein bisschen. Wenn du länger kein Rad gefahren bist und die Muskulatur nicht mehr an die Belastung gewöhnt ist, schmerzt der Po schon allein aufgrund der muskulären Überbeanspruchung. Fährst du regelmäßig weiter Rad, verschwinden solche Beschwerden von selbst. Sollte das nicht so sein, ist Vorsicht angesagt oder ein anderer Sattel. Anzeichen dafür sind bei Radlerin Taubheitsgefühl, Wundheit und Entzündung im Schambereich. Bei Radlern ist die Liste länger und geht von genitalen Druckbeschwerden, Wundreibung und Entzündung über Taubheitsgefühl und Schmerzen im Dammbereich bis hin zu Prostatabeschwerden. Beim Kauf eines Fahrradsattels solltest du dich nicht von Begriffen wie "Ergonomisch" leiten, denn heutzutage kann man davon ausgehen, dass dies mittlerweile als selbstverständlich für Fahrradsättel ist. Auch die Optik sollte nicht kaufentscheidend sein, denn nur weil ein Fahrradsattel geil aussieht, heißt das noch lange nicht, dass er auch für eine lange schmerzfreie und bequeme Tour taugen.
Fahrradsattel Arten
Im Zubehörhandel gibt es so viele verschiedene Fahrradsättel, dass einem schwindlig wird. Deshalb möchte ich folgende Formen und Arten der Fahrradsättel euch vorstellen.
RENNRADSATTEL, MOUNTAINBIKE-SATTEL, TREKKINGRAD-SATTEL, CITY BIKE/HOLLANDRAD/KLAPPRAD SATTEL und ELEGANTE KERNLEDERSATTEL
Der Rennrad-Sattel ist ein schmaler langer Sattel, da der Fahrer meist ein leicht nach vorn geneigte Oberkörperhaltung beim Fahren hat. Rennrad-Sattel und überwiegend sehr hart und auf wenig Gewicht getrimmt. Es gibt Rennrad-Sattel mit Gel. Auch bei Gel Sättel ist Erfahrung Gold wert. Gut gepolsterte Rennrad-Sättel sind aber eher für kurze Distanzen geeignet, da sonst mehr Kontaktfläche zwischen Po und Sattel entsteht und das mit der Zeit Schmerzen hervorrufen kann.
Der Mountainbike-Sattel wird von Mountainbiker eher selten benutzt, da sie vielmehr stehend oder hockend auf dem MTB unterwegs sind. Daher hat ein Mountainbike-Sattel, obwohl er dem Rennrad-Sattel sehr ähnlich ist, andere Anforderungen zu erfüllen, da er eher Stößen und Schlägen vom Gelände abfedern muss.
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Der Trekkingrad-Sattel ist etwas breiter als Mountainbike-Sättel da die Oberkörperhaltung aufrechter ist wie bei MTB-Fahrern und es lastet mehr Gewicht auf deinem Gesäß, deshalb ist ein Trekkingrad-Sattel stärker gepolstert.
Der Citybike/Hollandrad Klapprad Sattel ermöglicht es eine noch aufrechtere Sitzposition einzunehmen als auf dem Trekkingrad, deshalb müssen diese Sättel noch etwas breiter sein. Meist besteht die obere Polsterung aus einer Gelschicht, die Vibrationen und Stöße während der Fahrt abdämpfen. Zusätzlich haben sie größtenteils noch eine Elastomerdämpfung für die gröberen Stöße.
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Bei einem eleganten Kernledersattel muss damit gerechnet werden, dass er lange braucht, bis er sich an ihre Poform angepasst hat, da es sich um ein Naturprodukt handelt und es kann vorkommen, dass er abfärbt, daher solltest du keine hellen Sachen tragen. Ein Kernledersattel benötigt regelmäßige Pflege mit einem Lederfett oder Wachs. Beim Kauf eines Kernledersattels solltest du das Fett gleich mit dazukaufen, da ein solcher Sattel vorwiegend ein Leben lang hält. Elegante Kernledersättel haben eine breite bis sehr breite Sitzfläche und der Sitzkomfort wird durch Spiralfedern ermöglicht, die auch optisch etwas hermachen.
Fahrradcheck im Frühjahr
Vor der ersten Radtour im Frühjahr sollten Sie Ihr Fahrrad erst einmal checken! Hurra, Hurra der Lenz ist da, viele Radlerinnen und Radler haben Ihr Fahrrad über die Wintermonate im Keller oder ihrer Garage gelassen. Wer sein Fahrrad längere Zeit nicht benutzt hat, sollte zunächst prüfen, ob es noch voll funktionsfähig und verkehrssicher ist. Selbst in einer Ruhephase ist ein Fahrrad verschiedenen Kräften und Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit und Staub ausgesetzt. Anhaftende Feuchtigkeit der letzten Winterfahrt ist zwar verdunstet, aber das darin enthaltende Salz hatte genügend Zeit, empfindliche Stellen Ihres Fahrrades zu beeinträchtigen. Schon lange hat sich die Kette und all die anderen beweglichen Teile nicht mehr bewegt. Wenn Sie gemeinschaftliche Stellräume nutzen hat man vielleicht Pech, das ein unachtsamer Nachbar einen Reflektor abgebrochen hat, oder die Speichen eines Laufrades beschädigt hat. Genau aus diesen Gründen sollten Sie einen prüfenden Blick auf die wichtigsten Komponenten Ihres Fahrrads werfen.
Ein gereinigtes Fahrrad sieht nicht nur besser aus, es fährt auch besser und verschleißt nicht so schnell. Bei einer Grundreinigung hilft, einen freien Blick auf die jeweiligen Einzelteile Ihres Fahrrades zu bekommen. So lassen sich etwaige Schäden wie Roststellen leichter erkennen. Zur Grundreinigung sollten Sie lauwarmes Wasser und einem strapazierfähigen Tuch den Schmutz abwischen. Hochdruckreiniger sind nicht geeignet, denn der Druck kann das notwendige Fett aus den Lagern heraus spülen oder Schmutz hineindrücken. Die Kette und das Ritzel sollten Sie mit einem trockenen Tuch oder einer speziellen Bürste von altem Fett und Schmutz befreien und danach gut einölen. Dafür eignen sich spezielle Fahrradöle, aber auch günstige Motorenöle fürs Auto. Wenn Ihre Fahrradkette zu viel Rost angesetzt hat, muss sie ausgewechselt werden. Wenn die Fahrradkette nicht mehr ausreichend gespannt ist, sollten Sie das Hinterrad lösen und die Kette nach spannen. Wer sich die Mühe sparen möchte, für den gibt es in allen Fahrradwerkstätten einen Basis-Check um die 50 Euro, die Wartezeiten sind aber im Frühjahr häufig lang.
Reifen und Bremsen
Die Fahrradreifen sind sozusagen die Beine Ihres Fahrrades und tragen die ganze Last. Ihre Funktion ist daher genau zu prüfen. Nur bei gereinigten Reifen lassen sich versteckte Fehler entdecken. Sollten Sie Risse im Reifen erkennen, sollten Sie diese austauschen. Auch das Profil sollte auch nicht abgefahren sein, und bei schlauchlosen Reifen sollten Sie zusätzlich prüfen, ob genügend Dichtmilch im Reifen ist. Meist müssen Sie den Reifendruck nach einer längeren Pause wieder auffüllen, dies lässt sich zum Glück rasch mit einer Luftpumpe leicht beheben. Im Internet findet man spezielle Tabellen für den idealen Reifeninnendruck, der von Durchmesser und Breite der Felge abhängig ist, sowie dem Gesamtgewicht (Fahrrad - Radler(in)-Gepäck). Die meisten Reifenhersteller haben den empfohlenen Luftdruck auf der Seitenflanke der Reifen aufgedruckt.
Das zweite Augenmerk sollten Sie den Bremsen widmen. Gut eingestellte Bremsen sind ein wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit. Zunächst sollten Sie die Bremsbeläge auf den Bremsschuhen prüfen, ob sie ausreichend dick sind. Wenn Sie die Querrillen nicht mehr erkennen, sollten sie zwingend ausgetauscht werden. Die Bremsen müssen sich leicht betätigen lassen und nicht klemmen oder sich nicht wieder öffnen, ohne an der Felge zu schleifen. Beim Ölen der Bremszüge sollten Sie darauf achten das kein Öl auf die Beläge oder Felgen kommt. Bei Scheibenbremsen sollten Sie prüfen, ob sie noch exakt ausgerichtet sind und nicht verölt sind. Bei hydraulischen Bremsen sollten Sie sie entlüften oder gegebenenfalls mit neuer Bremsflüssigkeit befüllen.
Schaltung - Beleuchtung - Klingel - Speichen
Mit einer kleinen Testfahrt können Sie prüfen, ob die Schaltung einwandfrei funktioniert und sie leichtgängig schaltet. Dabei darf die Kette weder springen noch schleifen. Wenn dies nicht der Fall ist, muss die Schaltung neu eingestellt werden, was am besten eine Fahrradwerkstatt Ihres Vertrauens durchführen sollte.
Überprüfen Sie auch, ob Ihre Vorderbeleuchtung und Rückstrahler funktionieren und die jeweiligen Reflektoren noch gut erkennbar und vorhanden sind. Besonders gern verabschieden sich die Reflektoren in den Pedalen. Auch die Klingel sollte noch wahrnehmbar sein und nicht fest gerostet sein, deshalb überprüfen Sie auch diese.
Sie sollten auch nicht vergessen, die Einzelteile Ihres Fahrrades auf Festigkeit zu überprüfen, was Sie mit Nachziehen der Schrauben ganz einfach erreichen. Auch die Speichen der Laufräder sollten Sie überprüfen, ob sie alle gut gespannt sind und keine "Acht" in einem der Laufräder ist. Wenn das der Fall sein sollte, sollten Sie eine Fahrradwerkstatt aufsuchen, da es für den Laien sehr schwierig ist diesen Fehler zu beheben.
