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Der Nationalpark Eifel

Tiefe Wälder, weite Landschaft und idyllische Bachtäler

Zusammenfassung Glow

Seit 2004 gehört das Mittelgebirge Eifel im äußersten Westen zur Familie der deutschen Nationalparks. Am Rand von Nordrhein-Westfalens Ballungsräumen entwickeln sich heute die Buchenwälder von morgen. Der Nationalpark Eifel existiert seit 2004 und hat eine Fläche von etwa 11.000 Hektar und liegt in Nordrhein-Westfalen. In ihm befinden sich etwa 2000 gefährdete Tier und Pflanzenarten. Zu den seltensten Tieren gehören der Schwarzstorch und die scheue Wildkatze. Auf dem 240 Kilometern Wegenetz können sie, sie beobachten mit etwas Glück. Außergewöhnlich ist, dass ein Teil der Wege für Reiter zugelassen sind. Was besonders schön ist in den Artenreichen und dichten Laubwäldern.

Landkarte-eifel

Die Geschichte des Nationalpark Eifel

 

Erst als es klar war, dass Belgien den Truppenübungsplatz Vogelsang aufgibt, nutzte Nordrhein-Westfalen diese Chance. Wo früher Panzer rollten, blieben im umliegenden Staatsforst große, zusammenhängende Laubwälder erhalten. Hier schützt der Nationalpark seit 2004 erstmalig auf großer Fläche die Buchenwälder auf einem bodensauren Standort. Dieses sehr wertvolle Kleinod soll nicht nur erhalten bleiben, sondern immer mehr wachsen. 19 Kilometer ist das neue Schutzgebiet von den nördlichsten bis zur südlichen Spitze lang. Es liegt beinahe im Zentrum des bereits 1960 entstandenen deutsch-belgischen Naturpark Hohes-Venn-Eifel. 

Nationalpark eifel-bank mit hinweisschild
Canvas Jute

Ab September ist Brunftzeit. Das imposante Röhren der Hirsche schallt dann in den nebeligen Morgenstunden kilometerweit durch den Wald! Ein wunderschöner historischer Wallfahrtsort Heimbach befindet sich im Rurtal zwischen den Nationalparkteilen Kermeter und Hetzinger Wald. Eine atemberaubende Landschaft aus weitläufigem Wald und dem Olef-Stausee lockt nicht nur Wanderer, Radfahrer und Wintersportfreunde nach Hellenthal

Von Norden kommend fährt man in der Gemeinde Hürtgenwal durch Bergstein mit seinem für außergewöhnliche Fernsicht bekannten Aussichtsturm oder den Erholungsorten Simonskall und Vossenack in den Nationalpark Eifel. Die Gemeinde Kall liegt mit ihren malerischen Dörfern und waldreichen Seitentälern an der östlichen Flanke des Nationalparks und lädt zu erholsamen Spaziergängen ein.

Image by Nick Fewings

Mechernich hat neben seinen landschaftlichen Schönheiten zahlreiche kulturhistorische Besonderheiten aus vergangenen Epochen zu bieten. Monschau - ein idyllischer Luftkurort, der mit seiner alten Burg und Fachwerkhäusern, die sich an die Hänge des schmalen Ruhrtales schmiegen, zahlreiche Besucher anzieht. Über dem Tal der Rur liegt auf einem Buntsandsteinfelsen die ehemalige Herzogsstadt Nideggen– sie ist das nördliche Eingangstor in den Nationalpark Eifel. Der Luftkurort Schleiden liegt inmitten von Bergen und Wäldern, östlich des Nationalparks. Von Westen her kann man den Nationalpark über die Gemeinde Simmerath erreichen. Quelle: Nationalparkforstamt Eifel

Weitere Informationen unter www.nationalpark-eifel.de, die offizielle Website des Nationalpark Eifel. 

Monschau, Fachwerkhäuser am Bach
schloss nideggen
landschaft
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Ich gehe wandern, in der Eifel

Für Wanderleute, die die Ruhe der Natur suchen, bietet der Nationalpark Eifel ausreichend Möglichkeiten. Insgesamt gibt es ein markiertes Wegenetz von 240 Kilometer. Eine Prise Abenteuerlust sollte man dabeihaben, wenn man sich zum Beispiel auf den Wildnis-Trail begibt. Auf vier Tagestouren zwischen 20 und 25 Kilometer Länge führt dieser Wanderweg auf den Spuren der hier lebenden seltenen Wildkatze. Entlang gewundene Bachläufe, durch dichte Nadelwälder und entlang an steilen Felswänden geht es immer dem Wegweiser mit dem gezeichneten Katzenkopf hinterher. Über offene Wiesen, unter Buchen- und Eichenbäumen und hoch über den Talsperren von Urft und Ruhr offenbaren sich auf diese Weise alle Landschaften und Lebensräume des Nationalpark Eifel. Die 4 Tage von Höfen nach Zerkall ist eine mittlere Herausforderung. 

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Düster und etwas bedrohlich stellt sich der Nationalpark vor allem im Herbst auf den ersten Kilometern des Wildnis-Trail dar. An der südlichsten Spitze des Schutzgebietes empfangen die Wanderleute dichte Fichtenwälder, die hier ohne den Eingriff des Menschen nicht vorkommen würden. Hier gibt es für die Nationalparkverwaltung noch einiges zu tun, dass der Wald im Lauf der Zeit wieder zur Wildnis wird. Das Venn massiv stellt die erste Hürde für den vorherrschenden, vom Atlantik kommenden Westwind dar. Aus diesem Grund regnet es im Südwesten des Nationalparks sehr oft und ergiebig. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt bei etwa 1.200 mm, und ist fast doppelt so viel, wie im tiefer gelegenen Nordosten des Nationalparks fallen. Deshalb sollten Buchen eigentlich einen optimalen Standort haben. Und auch deshalb fühlt sich auch die seit dem 17. Jahrhundert gepflanzten Fichten wohl, dass immer wieder neue Samen keimen. Würden die Ranger im Nationalpark keine jungen Buchen ins Unterholz pflanzen, gäbe es hier auch in hundert Jahren noch den von Natur aus nicht vorkommendem Nadelwald. Wanderleute genießen aber die dunkelgrüne, Landschaft. 

bach

Mehr Laubbäume bekommen Wanderleute ab den Auenwäldern am Wüstebach zu sehen. Für Frösche und Amphibien die wichtigen Feuchtbiotope und die ersten offenen Wiesen des ehemaligen Truppenübungsplatzes, eingerahmt in Ginster- und Schlehengestrüpp, bereichern dann das Bild. Der Wildnis-Trail nach dem Leykaul wird dem immer mehr gerecht. Die verwunschenen, von Flechten überzogen Felsen zwischen knorrigen Eichen passen ins Bild. 

Überall bröckelt der poröse Schieferfels und fällt in Schuppen nieder, ab und an führt ein Stollen ins Innere der Erde. Der Tonschiefer, Ley genannt, wurde nachweislich bereits 1502 abgebaut und zu Dachschindeln verarbeitet. Wie wichtig dieser Wirtschaftszweig für die Gegend war, macht der häufige Familienname Leyendecker deutlich. Heute werden die Stollen von Fledermausarten bewohnt. Wenn die Füße sich langsam bemerkbar machen und der steile Anstieg auf den Langenscheid bewältigt ist, entlohnt die erste Naturwaldzelle für alle Mühen. Verrottende Rotbuchen bleiben hier einfach liegen. Pilze und Insekten nehmen sie in Besitz, und Singvögel verschaffen sich besonders im Frühjahr Gehör.

Image by James Wainscoat
rurtalsperre, segelboote, wald am see
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Tourismus im Nationalpark Eifel

Wie dicht nebeneinander in Deutschland werdender Wildnis und intensive Naherholung liegen, macht der herrliche Ausblick von der Hirschley bewusst. Die in den Tälern von Rur und Urft angestaute Eifeler Seenplatte ist ein touristisches Highlight. Das Fundament dafür legte Anfang des 20. Jahrhunderts der Bau der damals größten Talsperre in Europa, die Urft Staumauer, die heute auch mit einem E-Boot erreichbar ist. Die in den folgenden Jahrzehnten gebaute Rurstaumauer ist bis heute die zweitgrößte Talsperre in Deutschland. Dass die Urfttalsperre vollständig und der Obersee des Rursees zum Teil im Nationalpark liegen, merkt man schnell. Auf der sich unterhalb ausbreitender, glitzernder Wasserfläche tummeln sich zahlreiche Kormorane. Von der Urft Staumauer ausgesehen, könnte man meinen man steht im Tal und bewundert steil aufragende Berge. Dem ist aber nicht so! Nichts als eine Hochfläche, Rest eines riesigen, inzwischen abgetragenen Schiefergebirges ist zu sehen oder eben nicht mehr zu sehen, wo die Gewalt des Wassers schon erosiv gewirkt hat. 

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Neben dem Fahrradverleih haben die Touristiker der Gegend ein Netzwerk für den Verleih von Pedelecs aufgebaut. 65 Kilometer der Wege sind außerdem zum Reiten freigegeben. Ebenso stehen Ski-Langläufern im Winter drei Loipen-Rundtouren offen. Der Nationalpark-Veranstaltungskalender enthält jedes Jahr etwa 600 organisierte Führungen und Umweltbildungsprogramme. Mehrmals wöchentlich bieten die Ranger des Nationalparks geführte Touren, an denen Interessierte ohne Anmeldung teilnehmen können. Während der "Familientage" gibt es auf kurzen Wanderungen Tierspuren zu lesen, Pflanzenrätsel zu lösen oder wilde Plätze im Nationalpark zu entdecken. Neben diesen Angeboten hat die Wildniswerkstatt Düttlingen spezielle halb- bis mehrtägige Umweltbildungsprogramme für abenteuerlustige Schulklassen, Kinder- und Jugendgruppen entwickelt. Hierfür steht ein etwa 100 Hektar großes Waldgebiet zur Verfügung.  

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