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Balance und Geschicklichkeit
Wie funktioniert der Gleichgewichtssinn?
Der Gleichgewichtssinn dient zur Orientierung im Raum, mit ihnen können wir die Lage unseres eigenen Körpers ermitteln. Er signalisiert uns, ob wir gerade liegen oder stehen. Das Gleichgewichtsorgan, das für diese Wahrnehmung zuständig ist, befindet sich im Innenohr in den Bogengängen und der Gehörschnecke. Es besteht aus kleinen Ampullen, die mit Ohrlymphe gefüllt sind. Das ist eine Flüssigkeit, die sich in den Ampullen frei bewegen kann. Je nach Lage des Körpers ändert sich die Lage der Flüssigkeit, welche wiederum Härchen der Sinneszelle mit bewegt. Kommt es zu einer solchen Bewegung dieser Härchen, entsteht in der Sinneszelle ein Signal, welches an das Gehirn weitergeleitet wird. Das Gehirn erkennt anhand der Bewegung der Härchen, in welcher Lage sich unser Körper befindet. Auf diese Weise nehmen wir nicht nur die Lage unseres Körpers, sondern auch präzise Veränderung der Lage und Bewegung war. Allerdings sind noch weitere Sinnesorgane am Gleichgewichtssinn beteiligt. Signale aus dem Gleichgewichtsorgan werden ständig mit Signalen unserer Augen und des Tastsinns verglichen. So kommt es zum Beispiel, dass einige Menschen beim Busfahren übel wird. Unser Gleichgewichtssinn nimmt die Bewegung und Beschleunigung wahr. Die gleiche Information liefert auch unser Tastsinn. Unsere Augen nehmen allerdings das Innere des Busses wahr und das bewegt sich nicht. Unser Gehirn kann das Signal nicht miteinander vereinbaren und so kann es zu Übelkeit kommen, da unsere Sinne verwirrt sind.
Training der Balance, für mehr Gleichgewicht und Körperstabilität!
Balanceübungen trainieren das Gleichgewicht, wirken positiv auf deine Körperhaltung, verbessern deine Koordination, lockern verspannte Muskeln und dienen der Entspannung. Bei vielen Übungen brauchst du kein Gerät, für andere benötigst du lediglich eine weiche instabile Unterlage, zum Beispiel eine Gymnastik- oder Yogamatten. Ziel und Zweck der Übung sind die Aktivierung und Stärkung der Tiefenmuskulatur und die Kräftigung der Rumpfmuskulatur.
Beginne dein Training mit einfachen Balance-Übungen, die ohne Hilfsmittel auf einem stabilen Untergrund ausgeführt werden. Hierfür gibt es eine Vielzahl an Übungen, bei denen du aus der Bewegung heraus auf einem Bein stehen bleibst, deinen Oberkörper in eine bestimmte Position bringst und deine Arme seitlich hältst. Wenn du dich an bestimmte Übungen gewöhnt hast und du dabei die Balance hältst, steigere den Schwierigkeitsgrad, indem du die gleichen Übungen auf einem weichen Untergrund ausführst. Hältst du auf dem weichen Untergrund die Balance, so kannst du mit einer Vielzahl von Geräten wie Balance-Pads oder dem Balance - Board deine Übungsintensität weiter erhöhen.
Balancetraining und Koordinationstraining für ältere Menschen
Koordinationstraining ist für ältere Menschen von besonderer Bedeutung, da unser Gleichgewichtssinn mit zunehmenden Alter deutlich abnimmt und damit eine erhöhte Sturzgefahr einhergeht. Das liegt neben neurologischen oder durchblutungsbedingten Erkrankungen zum großen Teil daran, dass ältere Menschen inaktiver sind und ihren Körper sich an die an ihn gestellten Anforderungen anpasst. Wird der Gleichgewichtssinn nicht ausreichend gefordert, etwa durch Spazierengehen oder sportlicher Betätigungen bildet er sich langsam zurück. Im Gegenzug bedeutet das aber auch, dass sich der Körper leicht wieder an einen aktiveren Lebensstil anpassen kann. Koordinationstraining ist also wirkungsvoll, um einen guten Gleichgewichtssinn auch im hohen Alter beizubehalten.
Gleichgewichtstraining ist wichtig für die Entwicklung Ihrer Kinder!
Der sogenannte Gleichgewichtssinn ist zuständig für die Körperhaltung und Orientierung. Da hier mehr Sinne eine große Rolle spielen, um miteinander interagieren zu können, setzt sich der Gleichgewichtssinn, der für die Balance zuständig ist, aus mehreren einzelnen Sinnen zusammen. Diese Sinne spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Gleichgewichts im Körper eines Kindes. Koordination, die Aufrechterhaltung des Körpers und auch allgemeine Aufmerksamkeit. Besonders bei kleinen Kindern kann gut beobachtet werden, wie sie oft aus der Balance geraten und sich an Gegenständen und stützenden Händen festhalten.
Der Gleichgewichtssinn entwickelt sich bereits während der Schwangerschaft und kann bei Bewegung der Mutter positiv beeinflusst werden. Ist das Kind auf der Welt, kann das Gleichgewichtstraining für Neugeborene zum Beispiel durch entsprechende Bewegungsreize durchgeführt werden. Dazu gehören Bewegungen, die durch das Wiegen, den Gleichgewichtssinn fördern. Zum Beispiel in einer Wiege, auf dem Arm der Mutter oder in einer Hängematte.
Beim Gleichgewichtstraining für Kinder bedarf es keinen strikten Trainingsplan. Da sich Kinder beim Spielen mit Schaukeln, Hüpfen, Balancieren auf umgefallenen Baumstämmen oft von allein bewegen, wird der Gleichgewichtssinn als positiver Effekt aus den Bewegungen heraus trainiert. Sie sind ständig damit beschäftigt nach neuen Herausforderungen für die Entwicklung ihrer Balance, Motorik und Koordination zu suchen. Aber auch die Eltern, Tanten und denen, die sich gerne mit Kindern beschäftigen, können Kinder aktiv bei der Entwicklung des Gleichgewichts- und Koordinationssinnes unterstützen. Wichtig ist dabei immer, dass den Kleinen genügend Bewegungsfreiheit eingeräumt wird und geeignetes Spielzeug und Spielideen angeboten werden.
Training des Gleichgewichts im Babyalter
Für Babys bietet der Spielzeugmarkt genügend Alternativen, um das Training von Koordination und Gleichgewicht spielend zu erlernen. Rutschfahrzeuge, Laufräder, Babyschaukeln und Hängematten führen dazu, dass auch im kleinsten Alter das Gleichgewichtsorgan positiv beeinflusst wird. Besonders Spielplätze eignen sich perfekt zum Gleichgewichtstraining für Kinder. Es gibt eine Vielzahl an Geräten, wie Schaukeln, Wippen, Klettergerüste und andere Spielgeräte, die die Balance trainieren lassen. Besonders Ausflüge in den nahen Wald können den Gleichgewichtssinn für Kinder positiv beeinflussen. Kinder, die bereits laufen können, trainieren ihre Balance bei diversen Spielsportarten wie zum Beispiel Trampolinspringen, Seiltanzen, Stelzenlauf und Balancieren auf einem Baumstamm. Zudem kommen mit zunehmenden Alter immer mehr Sportarten hinzu, die neben vielen positiven Eigenschaften auch das Gleichgewicht fördern. Darunter wären Sportarten wie beispielsweise Reiten, Fahrradfahren, Turnen und Kindergymnastik, Klettern und Tanzen, um nur einige zu nennen.
Wenn ein Kind Auffälligkeiten in Form von Unsicherheiten, Koordinationsschwierigkeiten, Langsamkeit und Gleichgewichtsstörungen hat, kann das ein Indiz sein, dass das Gleichgewichtsorgan nicht richtig entwickelt ist. Sofern Auffälligkeiten bestehen, sollte etwas mehr geübt werden. Sollten die Koordinationsprobleme nicht weniger werden, sollte immer ein Kinderarzt konsultiert werden.
