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Kellerwald-Edersee, Staumauer mit Booten
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Nationalpark Kellerwald-Edersee

Urwald im Herzen von Deutschland

Wald mit Weiher

Der Nationalpark Kellerwald-Edersee gehört zu den touristischen Highlights der Region. Ein Besuch lohnt zu jeder Jahreszeit. Das Markenzeichen des Kellerwaldes sind uralte, knorrige Buchen. Die Urwaldreste der Buchenwälder im Nationalpark Kellerwald-Edersee zählen zu den bemerkenswerten Naturphänomenen der Welt. Über 75 bewaldete Hügel und Berge prägen die Mittelgebirgslandschaft und erinnern aus der Vogelperspektive an ein wogendes Buchenmeer. Uralte, knorrige Buchen und Eichen, bemoostes Wurzelwerk und bizarre Felsvorsprünge bestimmen das Erscheinungsbild des Nationalparks. Einer der schönsten Badeseen von Deutschland ist der Edersee, im Nationalpark Kellerwald-Edersee, der eine Gesamtfläche von 5.738 Hektar hat und im Jahr 2004 entstand. Mehr als 10.000 verschiedener Pflanzen bietet er einen Lebensraum. Er liegt im Nordteil des Mittelgebirges Kellerwald und seine Besonderheit sind die urigen Buchenwälder.

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Tourismus, Flora und Fauna im Nationalpark

Seit dem Jahr 2007 wurde auch wieder die scheue Wildkatze (Bild) im Nationalpark gesichtet. Wenn man genauer hinsieht, kann der Wanderer(in) zahlreiche Säugetiere, Vögel und Insekten beobachten. Es gibt für Jung und Alt viel zu erleben, wie den Baumkronenpfad am Edersee, die Ederstaumauer und zahlreiche Rad- und Wanderwege. Um auch für Kunstinteressierte einen attraktiven Zugang zur Natur des Nationalparks Kellerwald-Edersee zu schaffen, wurde 2014 ein außergewöhnliches Projekt ins Leben gerufen: der Warzenbeißer Kunstweg. Er verläuft entlang der Bloßenberg-Route - einer 3,8 Kilometer langen Rundtour, die am Nationalpark-Eingang Kirchweg in Bringhausen beginnt. Entlang der Strecke sind 10 Landart-Objekte in die Umgebung integriert. Man kann auch eine rasante Abfahrt auf der Sommerrodelbahn erleben. Neben den 822 Schmetterlingsarten und 15 Fledermausarten kann der Wanderer(in) auch Wildschweine und Siebenschläfer beobachten. Auch einige Uhus kann man im Nationalpark zu Gesicht bekommen, mit ein wenig Glück.

Baumkronenpfad
Buchenwald
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Buchenwald im Nationalpark Kellerwald-Edersee

 

Die Buchenwälder im Nationalpark nehmen eine Fläche von rund 4.000 Hektar ein. Auf den nährstoffarmen, sauren Böden wachsen überwiegend artenarme Hainsimsen-Buchenwälder. Dieser Waldtyp kommt fast im gesamten Kellerwald vor. Charakterpflanzen ist die Weiße Hainsimse. Der Nationalpark zeichnet sich durch große Reliefunterschiede aus. Die meist steil aufsteigenden Hänge der tief eingeschnittenen Täler weisen eine Vielzahl von Sonderstandorten auf, die von Laubbäumen wie die Esche, Bergulmen, Spitzahorn, Winterlinde oder Hainbuche besiedelt werden. An manchen Stellen sieht man den blanken Felsen und Blockschutthalden. Extrem trockene Hänge werden von wärmeliebenden, kleinwüchsigen Traubeneichen besiedelt, die sich mit ihren Wurzeln in den humusarmen Untergrund krallen. Zu den Attraktionen des Nationalparks zählen die Vorkommen der Pfingstnelke an den Felshängen des Bloßenberges und des Daudenberges. Die Rotbuche, der Charakterbaum des Nationalparks Kellerwald-Edersee, ist leicht an seinen, glatten, silbergrauen Stamm zu erkennen. Sie erreicht eine Höhe von 30 bis 40 Metern und erreicht ein Alter von maximal 350 Jahren. Die Buche blüht parallel zum Laubaustrieb von Ende April-Mai. Alle drei bis sieben Jahren produziert sie große Mengen von Bucheckern, aus denen früher Speiseöl hergestellt wurde. Im 18. Jahrhundert gab es viele Holzkohlemeiler, wofür die Buche damals den notwendigen Brennstoff lieferte, für die Verhüttung von Erzen. Der Name Kellerwald ist eine Ableitung vom "Köhler". Einige Buchen, die zu Köhlers Zeiten damals keimten, stehen immer noch im Wald. An besonders unzugänglichen Steilhängen gibt es sogar 400 Jahre alte Buchengreise, knorrig verdrehte Riesen. Diese Buchen sind mit ein Grund dafür, dass Teile des Kellerwaldes zusammen mit anderen Buchenwäldern in Deutschland seit 2011 zum Weltnaturerbe der Menschheit gezählt werden.

Feuersalamander
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Tierwelt im Nationalpark Kellerwald-Edersee

Die Tierwelt im Nationalpark wird zunehmend von Arten dominiert, die in intensiv bewirtschafteten geringe Überlebenschancen haben. Dazu gehören in erster Linie die Bewohner totholzreicher Buchenwälder. Schon früher wurde das Gebiet wegen seiner reichen Waldbestände geschätzt. Rot- und Schwarzwild sind heute noch oft anzutreffen. 1935 wurden zusätzlich Mufflons und 1937 Dammhirsche ausgesetzt. Die Bestände dieser beiden nicht heimischer Wildarten sollen durch Abschuss mittelfristig stark reduziert oder sogar komplett aufgelöst werden. Im Jahr 2007 gelang nach über 50 Jahren die Ansiedlung der Wildkatzen im Gebiet des Nationalparks.

wildkatze

Die sehr scheue, deutschlandweit gefährdeten Wildkatze, bevorzugt lichte, genügend trockene Wälder mit Höhlenbäumen und unterholzreiche Gegenden, die ausreichend Deckung und Versteckmöglichkeiten bieten. 

Ein üppiges Angebot an Baumhöhlen in den altholzreichen Laubwaldbeständen schafft außerdem die Lebensgrundlage für 15 Fledermausarten. Damit sind im Nationalpark 75 % der in Deutschland vorkommenden Arten heimisch. Darunter der Große Abendsegler und die seltene große Bartfledermaus und das große Mausohr. Im Nationalpark gibt es 77 Brutvogelarten, ihr größter Vertreter ist der Schwarzstorch. Aber auch der Rot- und Schwarzmilan, Wespenbussard, Habicht, Kolkrabe, Hohltaube, Uhu und Waldschnepfe sind heimisch. Bemerkenswert ist das Vorkommen von 6 Spechtarten. Neben Schwarzspecht und Grauspecht, die als Charakterarten alter Buchenwälder gelten, sind noch Buntspecht, Mittel-, Klein- und Grünspecht vertreten.

Schwarzspecht

Der Mittelspecht bevorzugt Weichholz. Insgesamt 16 der im Nationalpark vorkommenden Brutvogelarten sind sogenannte Europa-Endemiten, das heißt diese Arten sind in der Verbreitung weltweit ausschließlich auf Europa mit seinen Randbereichen und dort hauptsächlich auf Laubwälder beschränkt. Aus der Gruppe der Amphibien sind besonders Feuersalamander und Geburtshelferkröten, bei den Reptilien vor allem Zauneidechsen und Schlingnatter hervorzuheben. Unter den Käfern gibt es einige Urwaldrelikte, so den Veilchenblauen Wurzelhals-Schnellkäfer und den Eremiten oder Juchtenkäfer. Zu den Arten in alten Buchenwäldern zählen Hirschkäfer und Kopfhornschröter. 

Vielfältig ist das Spektrum der Schmetterlinge. Über 800 Arten wurden bisher im Nationalpark nachgewiesen.

Hirschkäfer
wanderweg mit Buchen

Wandern durch den wilden Nationalpark

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Der Nationalpark kann vom Besucherparkplätzen auf neun verschiedenen Routen erwandert werden. Diese sind als Rundwege mit Tier- und Pflanzensymbolen markiert. Die Bloßbergroute (Symbol-Pfingstnelke) beginnt auf dem Parkplatz Kirchweg oberhalb von Bringhausen und ist etwa 4 Kilometer lang. Sie führt die Wandersleute zu den größten Pfingstnelkenvorkommen am Bloßberg und zu den steilen Felsen der Banfebucht des Edersees. Am Banfeteich entlang geht es zurück zum Parkplatz. Dieser ist außerdem Ausgangspunkt für die etwa 5 Kilometer lange Daudenberg-Route (Symbol-Käfer). Auf ihr erreicht man eine der größten Blockschutthaldender Region. Oberhalb von Bringhausen hat man einen herrlichen Ausblick über den Edersee.

https://www.edersee.com/entdecken/fuehrungenlsperre

Eigentümliche Naturwälder mit buschartigen wachsenden Buchen und Eichen kann man auf der Hagenstein-Route (Symbol-Fingerhut) entdecken. Die sonnigen Felshänge sind der Lebensraum des seltenen Steppengrashüpfers. Eine Felsnase, die im Volksmund "Loreley des Edertales" genannt wird, bietet atemberaubende Ausblicke. Die Wanderroute ist über die Parkplätze am Nationalparkzentrum, an der Himmelsbreite (Gemarkung Harbshausen) oder an der Grillhütte in Kirchlotheim zu erreichen. Waldhistorischer Lehrpfad, Grenzsteine und Zeugnisse vergangener Nutzungen sind an über 30 Stationen die Hauptthemen dieser etwa 7 Kilometer langen Route, die auch an der Quernst-Kapelle vorbeiführt. Startpunkt ist das Infozentrum Kellerwalduhr. Die Dreiherrenstein-Route, auf der 8 Kilometer langen Tour entdecken Wanderleute die Lebensräume des Waldes rund um die Quernst. Beginn der Tour ist der Pavillion der Vielfalt. Der Heide-Erlebnispfad in Altenlotheim ist etwa 4 Kilometer lang und erschließt den Lebensraum der ehemaligen Hutungen, Heiden und Magerrasen, die für den Kellerwald typisch sind, und beginnt am Nationalparktor am Ortsausgang Richtung Frankenau. Info- und Erlebnisstationen informieren über die Heide als Lebensraum, Tiere und Pflanzen, Überlebensstrategie, Heide und Kunst, Heilkräuter etc. Auch Wandertouren und Planwagenfahrten mit einem Ranger können beim Nationalparkamt gebucht werden. 

edersee

Auch mit dem Fahrrad lässt sich der Nationalpark entdecken, auf ausgewiesenen und markierten Wegen. Durch den Nationalpark führen Abschnitte des 50 Kilometer langen Ederseeradwegs. Ein Großteil der Strecke verläuft nah am Ufer, sodass sich in den Sommermonaten Badepausen anbieten. Die Radtouren lassen sich mit Schiffsfahrten kombinieren. Das Nationalparkzentrum und seine Partner bieten auch E-Bikes zum Verleih an. Auwälder und eine einzigartige Vogelwelt zeichnen die Ufer der Eder aus. Hier und am Edersee herrschen ideale Bedingungen für Kanutouren, auch für Familien.

Eines der beliebtesten Ziele ist die 2006 neu errichtete Quernst-Kapelle im Waldgebiet nordöstlich von Frankenau. In der Nähe befinden sich noch Mauerreste einer Höhenkirche aus frühchristlichen Zeiten, die vermutlich bereits im 16. Jahrhundert aufgegeben wurde und zunehmend verfiel. Geht man den Weg von der Quernst-Kapelle in Richtung Bergzug Ruhlander, erreicht man nach etwa einem Kilometer die Überreste einer aus dem 18. Jahrhundert stammenden Wolfsgrube, eine Fallgrube, in der früher Wölfe gefangen und anschließend getötet wurden. 

Wegen der weiten Aussicht unbedingt besuchenswert sind die Pumpspeicherbecken auf dem Peterskopf und dem Ermerod bei Edersee-Hemfurth. Das dort gesammelte Wasser wird in Turbinen geleitet, die dann Strom erzeugen. Zu den Speicherbecken führt eine Standseilbahn. 

Schloss Waldeck thront 200 Meter über dem Edersee und beherbergt das spannende Burgmuseum >>Hinter Schloss und Riegel<<.

burg am edersee
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