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DER WALD-DIE GRÜNE LUNGE DER NATUR

Der Wald ist ein ganz besonderer Ort. Er lässt Sie augenblicklich zur Ruhe kommen. Sie hören die Blätter im Wind rascheln, die Luft riecht frisch, Sie sehen sattes Grün und Sie fühlen, wie unverbrauchte Waldluft Ihre Lunge füllt. Ein Aufenthalt im Wald weckt nicht nur unsere Sinne, sondern tut uns auch gesundheitlich rundum gut.

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Image by Milk-Tea

Der Wald

Das Wort Wald geht vermutlich auf das Urgermanische "Walpu" zurück, was so viel heißt wie Büschel oder Zweige, welches wiederum aus dem Indogermanischen "wol" oder "wolt" hervorging. Vom Wald im allgemeinen Sinne spricht man, wenn die Bäume im Reife alter in bitterkalten Regionen mindestens drei, im gemäßigten Klima mindestens sieben Meter hoch sind und wenigstens 10 % des Bodens durch Baumkronen überschattet wird. Doch eine Ansammlung von Bäumen macht weder das Ökosystem Wald aus, noch einen Wald im engeren Sinne. Erst wenn Bäume so dicht und zahlreich stehen, dass sich ein typisches Waldklima entwickelt, wo die Temperaturen ausgeglichener sind, die Luftbewegungen und die Lichtintensität geringer, die Luftfeuchtigkeit höher ist, spricht man von einem Wald. Mehr als 50 % aller Tiere und Pflanzen, die an Land leben, leben im Wald. Sie bilden eine Gemeinschaft und sind voneinander abhängig. Das "Ökosystem Wald" dient mit seinen Bäumen als Nahrungskette für Tiere, sie fressen ihre Blätter und Früchte. Aus dem Kot der Tiere und aus abgestorbenen Pflanzenteilen produzieren Bakterien, Pilze und winzige Tiere wieder Erde. Aus dieser Erde wachsen wiederum neue Bäume, die wieder Blätter und Früchte tragen.

Edmundsklamm oder Kamnitzklamm. Ein besonderes Juwel für Wanderer in der Böhmischen Schweiz.

Der Wald ist sehr wichtig! Nicht nur für alle Tiere, sondern auch für uns Menschen. Der Wald erfüllt viele Funktionen, von denen wir Menschen in vielerlei Hinsicht profitieren. Entsprechend sollten wir unsere Wälder und die darin lebenden Tiere behandeln-pfleglich und nachhaltig. Je mehr wir über den Wald wissen, umso eher werden wir verstehen, dass wir den Wald erhalten und nicht vernichten sollten. In den tropischen Regenwäldern leben rund 200.000 Pflanzen und viele Millionen Tierarten. Etwa 4.000 Pflanzen und Pilzarten und mehr als 6.000 Tierarten leben in unseren mitteleuropäischen Wäldern. Über den deutschen Wald wird zurzeit viel geredet. In vielen Wäldern sterben die Bäume. Hitze und Trockenheit haben alle Bäume geschwächt, sodass sie für den Borkenkäfer ein gefundenes fressen waren.

 

Fachleute warnen schon seit Jahrzehnten davor, dass unser Wald mit dem Klimawandel nicht zurechtkommt. Hitze und Trockenheit machen vor allem Kiefern und Fichten zu schaffen, von denen in unseren Wäldern etwa 85 % wachsen. An vielen Stellen in Deutschland sogar als einzige Baumarten. Wenn man auf einer Fläche nur eine einzige Baumart anbaut, nennt man die Monokultur. Monokulturen sind anfällig für Stürme, Trockenheit und Krankheiten. Alle Lebewesen brauchen Sauerstoff (O₂), um atmen zu können, der Wald mit seinen Bäumen produziert aus dem Kohlendioxid (CO₂), was wir durch das Verbrennen von Erdöl, Erdgas und Kohle, aber auch beim Ausatmen erzeugen, den für uns wichtigen Sauerstoff. Also der Baum macht es genau andersherum wie wir. Umso mehr Bäume existieren, umso besser geht es uns Menschen und allen anderen Tieren dieser Erde. Deshalb sollten wir Bäume hegen und pflegen und neue pflanzen. Den der Wald wirkt dem Klimawandel entgegen und ist somit ein wichtiger Klimaschützer! Leider sieht die Realität anders aus.

Wald
Der Wald in den verschiedenen Vegetationszonen ​
wald landschaft

Der Wald in den verschiedenen Vegetationszonen

Grüne Putzwand

Wälder werden in drei Typen unterteilt, dem Entwicklungsstadium des Waldes, der Einteilung nach vorkommenden Bäumen und nach Vegetationszonen. Unter dem Entwicklungsstadium eines Waldes unterteilt man Pionierwaldphasen in der ersten Jungtriebe und kleinere Bäume wachsen insbesondere nach Naturverjüngung oder nach einem Kahlschlag, der optimal Phase die nach etwa 100 Jahren erreicht ist und in der es einen vollständigen Kronenschluss gibt, der Zerfallsphase die nach etwa 400 Jahren eintritt und weitere 150 Jahre andauert, wo alte Bäume absterben und Totholz das prägendste Charakteristikum dieses Waldzustands ist. Ein Wald der älter als 500 Jahre ist, zeigt nur noch wenige stehende Altbäume, viel Totholz, aber ein vielfältiges Tierleben.

totholz

Tropische Regenwälder bilden sich bei entsprechender Regenversorgung (1750-2200 mm). Ein gebietsweise hoher Anteil kann dabei im sogenannten "Kleinen Wasserkreislauf" aus der Verdunstung des Waldes selbst abstammen, soweit diese Waldfläche eine gewisse Größe nicht unterschreitet. Als tropischen Regenwald oder tropischen Tieflandregenwald bezeichnet man eine Form von Wald, der in immer feuchten tropischen Klimazonen wächst. Tropische Regenwälder kommen in Süd- und Mittelamerika, in Südostasien, in Afrika und in Australien vor. Die dichte Vegetation, verbunden mit häufigen Regenfällen, schafft für viele Tiere einen optimalen Lebensraum. In keinem anderen Ökosystem leben derart viele unterschiedliche Arten. Unter anderem durch die weitläufige Verteilung der einzelnen Baumarten entstand im immergrünen Regenwald die größte Artenvielfalt der Welt. Obwohl die tropischen Regenwälder nur noch etwa 7 % der Erde bedecken, befinden sich im Regenwald zwischen 40 % und 75 % aller Arten, die auf der Erde leben, das sind etwa 30 Millionen Tier- und Pflanzenarten.

Im tropischen Regenwald wachsen die Pflanzen sehr eng nebeneinander als auch in einer bestimmten vertikalen Staffelung, die auch als Stockwerkbau bezeichnet wird. Beschrieben werden bis zu 6 Stockwerke, die jedoch nicht immer strikt voneinander getrennt sind, sondern meist fließend ineinander übergehen. Das ist größtenteils abhängig vom jeweiligen Standort des Regenwaldes. Das erste Stockwerk ist die Bodenschicht, sie besteht aus dem Wurzelwerk sowie einer dünnen Humusschicht. Im zweite Stockwerk ist die sogenannte Krautschicht, die zum Beispiel aus Moosen, Farnen und anderen Bodendecker mit geringem Lichtbedarf besteht. Das dritte Stockwerk besteht aus der Schicht der jungen Bäume bis etwa 4–6 Meter Höhe. Niedrige Bäume bilden das fünfte Stockwerk und das Kronendach in etwa 40 Meter Höhe ist das vierte Stockwerk. Das sechste Stockwerk bilden die als »Baumriesen« bekannten Bäume mit etwa 55–65 Höhe, die über das Hauptkronendach hinausragen.

In der Regel haben die Bäume des Regenwaldes flache, weit auslaufende Wurzeln, die als sogenannte Stelzwurzeln ausgebildet sind. Die Kletterpflanzen des Regenwaldes unterteilt man in Lianen, Epiphyten und Hemi-Epiphyten. Die Epiphyten sind sogenannte Aufsitzpflanzen wie Farne und Bromelien. Sie wachsen meist auf Astgabeln und Ästen, gehen dabei aber keine physiologische Verbindung mit dem Baum ein. Sie nutzen in den oberen Regionen der Bäume das dort stärkere Licht aus. Da es in der Höhe an Wasser und Nährstoffen mangelt, nutzen die sogenannten Nischenblätter die Bildung von Hohlräumen, in denen Humus entsteht und sich Wasser ansammelt. Viele der Bromelien haben Blätter, in denen sich wie in Zisternen Wasser ansammelt. Mit speziellen Saugschuppen auf der Blattoberfläche können sie Wasser aufnehmen. Die Epiphytischen Orchideen besitzen Luftwurzeln, die mit einem Absorptionsgewebe überzogen sind. Dagegen wurzeln die Lianen am Boden und entfalten ihre Blätter erst im Kronendach. Sie sind aber auch in der Lage, Luftwurzeln auszubilden, um zusätzlich Wasser aufzunehmen. Hemi-Epiphyten haben den goldenen Mittelweg gefunden, um Wasser und Nährstoffe aufnehmen zu können. Sie beginnen ihr Leben als Epiphyten (Versorgung über die Blätter) und wenn Versorgungsengpässe herrschen, bilden sie Verbindungen zum Waldboden aus, um sich Wasser und Nährstoffe zu beschaffen. Auf einem Baum können bis zu 80 verschiedene Aufsitzarten existieren. 

orchidee, dschungel, pflanze

Ein Tag im tropischen Regenwald 

Der Tagesablauf in einem tropischen Regenwald ist das gesamte Jahr nahezu gleichbleibend. Dafür verantwortlich ist die Nähe zum Äquator oder besser gesagt der ganzjährige etwa konstante Einfallswinkel der Sonnenstrahlen. Die Sonne steht praktisch das ganze Jahr annähernd senkrecht über dem Gebiet rund um den Äquator. Das führt dazu, dass es keine Jahreszeit wie bei uns gibt. Die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind größer als jene zwischen den Monaten. Man spricht deshalb auch von einem Tageszeitenklima. Im Vergleich zu anderen Regionen auf der Erde fällt das Sonnenlicht senkrecht auf die Erde ein, wodurch die Sonne mit deutlich mehr Intensität auf die äquatorialen Gebiete trifft. Ein typischer Tagesablauf sieht etwa so aus:

 

6 Uhr: Sonnenaufgang mit Temperaturen von etwa 20°Celsius

12 Uhr: Starke Sonneneinstrahlung führt zu starker Verdunstung des Wassers. Es herrschen Temperaturen um die 30°Celsius. Die Luftfeuchtigkeit steigt stark an und es bilden sich Wolken. 

15 Uhr: Heftige Gewitter können das Wetter bestimmen, mit einer schwülen Hitze. 

18 Uhr: Die Sonne geht unter, es herrschen 25 °Celsius bei einer hohen Luftfeuchtigkeit und es bilden sich Nebel.

24 Uhr: In einer Tropennacht fallen die Temperaturen nicht unter 20°Celsius.

Image by CHUTTERSNAP
Die Gefährdung des tropischen Regenwaldes 

Die Gefährdung des tropischen Regenwaldes 

Jede Minute wird eine Waldfläche so groß wie 40 Fußballfelder abgeholzt. Ohne es zu bemerken, tragen wir zum Raubbau am Regenwald, also zur rücksichtslosen Abholzung bei. Die Urwaldriesen fallen für die Fleischindustrie, für die Holz-, Papier und Möbelindustrie ebenso wie für riesige Plantagen aus Ölpalmen, Zuckerrohr und Soja. Auch für Gold- und Kupferminen und Staudämme müssen die Bäume weichen Werden die Regenwälder zerstört, verlieren nicht nur die Bewohner, sondern alle Menschen ihre Lebensgrundlage. Den als »grüne Lunge« sind Wälder für das Klima unserer Erde von entscheidender Bedeutung.

Die Geschichte der Regenwaldzerstörung begann vor mehr als 500 Jahren mit der Entdeckung der Neuen Welt durch Christoph Kolumbus. Doch erst mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert begann die massive Zerstörung, direkt oder indirekt durch Aktivitäten des Menschen. Tag für Tag schwinden die Wälder weltweit. Davon sind nicht nur die tropischen Regenwälder Lateinamerikas, Afrikas oder Asiens betroffen. Auch in den Wäldern Kanadas, Skandinaviens, Russland, Osteuropas stehen die Kettensägen nicht still. So wurde in Brasilien in den letzten 40 Jahren eine Regenwaldfläche von der doppelten Größe Frankreichs vernichtet und von den ursprünglichen Waldflächen Asiens sind inzwischen weniger als 30 % übrig. Allein in Indonesien wird jährlich eine Fläche von der Größe der Schweiz abgeholzt. Und die Geschwindigkeit der Zerstörung nimmt zu, als ob es kein Morgen gibt. 

Die Folgen der Waldzerstörung sind dramatisch, egal ob die Zerstörungsursache illegaler Holzeinschlag, die Anlage von Plantagen oder die Förderung von Erdöl ist, ist fast nebensächlich, angesichts der Folgen, die sich nach dem Waldverlust einstellen. Obwohl die tropischen Regenwälder nur etwa 6 % der Landoberfläche einnehmen, lebt in ihnen die Hälfte aller bekannten Arten, darunter stark bedrohte Arten wie Orang-Utans, Tiger und im Wald lebende Nashörner und Elefanten. Diese und unzählige weitere Tier- und Pflanzenarten sind durch die Abholzung bedroht. 

Viele Arten in den Wäldern sind noch unbekannt. Schätzungen zufolge soll es auf der Erde zwischen 5 und 30 Millionen Arten geben, von denen wiederum zwei Drittel in den Wäldern vermutet werden. Durch die Abholzung werden die komplexen Vernetzungen und Lebensgemeinschaften des zusammenhängenden Ökosystems Wald in großer Zahl zerstört. 

Die oftmals übrig gelassenen »Waldinseln« werden von den Abholzungen verschont als Beitrag zur Artenvielfalt und um es als Beitrag zum Naturschutz zu vermarkten. Der Verlust der Artenvielfalt betrifft längst nicht nur die Liebhaber von Vögeln und Orchideen. Biologische Vielfalt trägt zu unserer Ernährung bei und wird zur Herstellung vieler Produkte genutzt. Allein zur Herstellung von Medikamenten werden 10.000 bis 20.000 Pflanzenarten verwendet. 

Wälder sind auch unersetzlich für den lokalen und globalen Wasserkreislauf. Allein in dem Amazonasregenwald sind 16 % des Süßwassers der Erde gespeichert. Durch die Zerstörung der Wälder ist nicht nur vielerorts die Wasserversorgung gefährdet, sondern es breiten sich wüstenähnliche Verhältnisse auch in Regionen aus, in denen sie aufgrund klimatischer Verhältnisse nicht vorkommen sollten, wie zum Beispiel in der Elfenbeinküste. Diese vom Menschen gemachte Wüsten sind unfruchtbar und die Böden stark geschädigt, dass Pflanzen dort kaum wieder wachsen können. 

affen im brennenden wald

Wälder spielen im Kohlenstoffkreislauf eine zentrale Rolle und sind unter anderen auch deswegen bedeutsam für das Klima. Eingebunden in Biomasse und Bodenhumus enthalten Landökosysteme viermal so viel Kohlenstoff, wie die Erdatmosphäre in Form von CO₂ enthält. Die größte Speicherkapazität wird von Wirtschaftswäldern oder Plantagen nicht annähernd erreicht. Neben der Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle und Öl trägt auch die großflächige Zerstörung von Wäldern maßgeblich zum Klimawandel bei. Zwischen 20 und 30 % der durch den Menschen verursachten CO₂ Belastung der Atmosphäre stammen aus großflächigen Waldzerstörungen hauptsächlich in den Tropen und Subtropen, aber auch in den nördlichen Nadelwäldern. Indonesiens Platz 3 in der Liste der Länder mit dem höchsten CO₂ Ausstoß ist vor allem auf die Brandrodung zurückzuführen.

Fotosynthese skizze
Das Ökosystem Wald
wald,dschungel, palmen, liane

Das Ökosystem Wald

Image by Kyle Cleveland

Der Wald ist ein ungemein komplexes Gefüge aus verschiedenen Lebensgemeinschaften, die untereinander allesamt vernetzt sind und daher auch voneinander abhängen. Solche Lebensgemeinschaften (Biozönosen) bilden zusammen mit ihren Lebensräumen (Biotope) ein Ökosystem, das man am besten von seinem Betriebsablauf her verstehen kann. Ein Ökosystem zeigt immer eine Dreigliedrigkeit in Produzenten, Konsumenten und Destruenten. Produzenten sind in jedem Fall die grünen Pflanzen des Waldes, angefangen bei den Erd- und Rindenmoosen bis hin zu den größten Bäumen. Nur diese grünen Pflanzen besitzen die Fähigkeit zur Photosynthese, der Produktion organischer Verbindungen aus Wasser und Kohlendioxid mithilfe der Strahlungsenergie der Sonne. Photosynthetisch aktive Pflanzenstellen stellen somit das Betriebssystem eines Ökosystems her, die von anderen Lebewesen als Nahrung genutzt werden. Diese Konsumenten gehören dem zweiten Funktionssegment eines Ökosystems an. Als Konsumenten kommen alle Pflanzenfresser, dann aber auch alle Tiere, die sich von Pflanzenfressern ernähren, infrage. Weil die Konsumenten sehr viel schneller fressen, als die Produzenten nachliefern können, müssen beide Gruppen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinanderstehen, das beiden das Überleben sichert.

Als Konsumenten gelten im Ökosystem Wald die unterschiedlichsten Tiergruppen, wie Schnecken, Insekten, aber auch Amphibien, Reptilien, Vögel oder Säugetiere. Zum kompletten Ökosystem Wald gehören auch die Zersetzer. Ihnen fällt die wichtige Aufgabe zu, durch Abbau von Altmaterial dafür zu sorgen, dass die Produzenten und Konsumenten nicht im eigenen Abfall untergehen. Bakterien, Pilze und unzählige Kleinstlebewesen aus verschiedenen Verwandtschaftsgruppen sind mit dieser Aufgabe befasst. Die verschiedenen Lebensräume des Waldes sind etagenartig aufgegliedert, sodass sie umgekehrt für die unterschiedlichsten Besiedler und Lebensgemeinschaften attraktiv werden. Der Etagenbau beginnt bereits mit dem Boden, dem Fundament des Waldes, das die Pflanzenwelt verankert und ihnen ständig mineralische Nährstoffe bereitstellt. Der Mineralboden erstreckt sich über mehre Schichten, angefangen von verrottendem Blattmaterial, in dem sich eine hohe Anzahl Kleinlebewesen aufhalten. Wo es die Lichtverhältnisse zulassen, breiten sich große Moospolster aus. Auch sie werden von einer Anzahl mikroskopisch kleiner Lebewesen bewohnt. In der Krautschicht konkurrieren Farne, Waldgräser und Waldblumen um Licht und Raum. Auch die Sämlinge von Sträuchern und Bäumen gehören zeitweise dieser Etage an. Erst mit der Strauchschicht beginnt die eigentliche Domäne der Gehölze, die ihrerseits verschiedene Untergliederungen mit niedrigen, mittelgroßen und sehr großen Sträuchern aufweist. Der Bereich der Baumkronen, die die vorangegangenen Etagen überschirmt, schließt nach oben ab. Bis oberhalb der 30-Meter-Marke ragen in einem artenreichen Laubmischwald Eichen, Buchen oder Eschen auf. Hainbuchen, Bergahorn oder Winterlinden, die Baumgestalten bis etwa 25 Meter. Kleinere Waldbäume, die aber noch die Großsträucher klar überragen, wären zum Beispiel Erlen, Wildkirschen, Weißdorn und Feldahorn. Die Anzahl der gut entwickelten Etagen und ihrer Untergliederung könnte man geradezu als Maß an Natürlichkeit eines Waldes oder einer Waldgemeinschaft verwenden.

waldökosystem skizze

Je reichhaltiger die Struktur ausfällt, umso zahlreicher sind auch die Tierarten, die sich in den verschiedenen Teilbereichen finden. Eine Vorstellung von der zunächst nicht sichtbaren Artenvielfalt mag die Tatsache geben, dass man in und an einem Eichenbaum bei gezielter Suche mehr als 500 verschiedenen Insektenarten finden kann. In einem bunten Mischwald mit üppigem Pflanzenangebot summieren sich die Arten rasch auf einige Tausend. Demgegenüber wirkt eine Monokultur aus Fichten völlig unterbesetzt und wie ein schmaler Ausschnitt aus der potenziellen Vielfalt. Zwar leben auch in Nadelbäumen mehrere Pflanzenarten und viele Kleintiere, doch reichen die Artenzahlen nicht annähernd an das Gewimmel in einem Laubbaumbestand heran. Eine Monokultur mit Reinbeständen ist kein gewachsenes, sondern ein gelenktes Ökosystem mit vielen Schwächen und Nachteilen, was man in jüngster Zeit in unseren Wäldern beobachten kann. Ökologisch gesehen sind solche unvollständigen Gebilde ziemlich minderwertig-abgesehen davon, dass sie auch im Wald- und Landschaftsbild eher störend wirken. Wald ist eben noch lange nicht gleich Wald. Auch wenn man davon ausgehen muss, dass die ehemaligen natürlichen Wälder nutzungsbedingt allesamt stark verändert wurden und Aufforstung streng genommen nicht einmal richtige Wälder sind, bleibt die spontane Artendynamik im Ökosystem Wald dennoch wirksam. So finden sich abhängig von der geografischen Lage, von den Bodenbeschaffenheiten, vom Klima und vielen weiteren Standortfaktoren in den Wäldern charakteristische Artenkombinationen ein, die unter gleichen Bedingungen immer wieder miteinander auftreten. Solche Gefüge sind das Arbeitsgebiet der Pflanzensoziologen, die die immer wieder zusammen vorkommenden Arten als Pflanzengesellschaft beschreiben und untergliedern. Etwa ein reichliches Dutzend Waldgesellschaften kann man in Deutschland und Mitteleuropa als repräsentativ eingliedern, wenngleich damit die tatsächliche Anzahl verschiedener Waldtypen oder ihrer besonderen stand örtlichen Ausprägung gewiss nicht vollständig erfasst ist. 

Einteilung nach vorkommenden Bäumen
Wald

Einteilung nach vorkommenden Bäumen

Spur im Wald

Vom Laubwald spricht man, wenn ausschließlich Laubbäume wachsen und keine Nadelbäume darin vorkommen. Typische Laubwälder sind Regen-, Monsun- oder sommergrüne Laubwälder. Nach der Eiszeit waren in Mitteleuropa Laubwälder vorherrschend, bevor der Mensch in die Baumartenzusammensetzung von Wäldern aktiv eingriff oder Forste anlegte. Eine große Rolle spielten dabei Rotbuchenwälder. Nur wo in großer Höhenlage das Klima für Laubbäume ungünstig war, konnten sich mehr Nadelbäume durchsetzen. Da jedoch Nadelbäume wie die Fichte höhere Erträge für die Forstwirtschaft lieferten oder die anspruchslose Kiefer, hat der reine Laubwald in Mitteleuropa durch menschlichen Einfluss stark abgenommen. Um 1870 herum gab es in unseren heimischen Wäldern noch etwa 70 % Laubwälder, heute sind es weniger als 30 %. Das mitteleuropäische Klima begünstigt das Wachstum von Laubbäumen. Diese werfen vor dem Winter das Laub ab. In der kalten Jahreszeit benötigen sie die Blätter nicht, denn die Temperaturen sind für eine effektive Fotosynthese zu niedrig. Darüber hinaus verhindern Bäume durch den Laubfall, dass sie auf gefrorenen Boden zu viel Wasser durch Transpiration verlieren, außerdem Schneebruch und Erfrierungen. 

Eine weitere Form der Laubbaumwälder ist der Auenwald. Er wächst im Überflutungsbereich von Flüssen und Bächen. In einem Auenwald fehlen Nadelbäume, da sie keine Überschwemmungen überleben. Auch Buchen sucht man vergebens, da ihnen der Standort zu nass ist. Die typischen Bäume im Auenwald sind daher Erlen, Weiden, Pappeln und Eschen.

wald mit Fluss

Vom Mischwald kann man sprechen, wenn in gleichen Maße Laub- und Nadelbäume vorkommen. Sie müssen eine artspezifische Rolle in diesem Ökosystem übernehmen. Mischwälder müssen nicht zwingend nur aus Laub- und Nadelbäumen bestehen. Auch wenn sich verschiedene Laubbaumarten wie z. B. Birke, Buche, Erle und die Eiche zusammen einen Wald bilden oder Nadelbäume wie Fichte, Kiefer und die Tanne, spricht man auch von einem Mischwald. Mischwälder sind besser mit Wasser und Nährstoffen versorgt und das macht sie weniger anfällig für Trockenheit, Schädlinge und anderen Herausforderungen. Die Produktivität liegt daher deutlich über den forstlichen Monokulturen. Diese Artenvielfalt an Bäumen bietet Tier- und Pflanzenarten eine breite Palette an ökologischen Nischen und beherbergt daher eine meist große Artenvielfalt. Mischwälder sind ökologisch wertvoller, weil sie im Klimawandel, länger und besser Kohlendioxid speichern. 

wald-waldrand

Vom Nadelwald spricht man, wenn sein Baumbestand ausschließlich aus Nadelbäumen besteht. Natürliche Nadelwälder kommen in Mitteleuropa nur in den Hochlagen der Gebirge vor. Der überwiegende Teil der Nadelwälder ist vom Menschen angepflanzt. In Nadelwäldern herrschen wesentlich andere Lebensbedingungen als in Laubwäldern. So ist der Boden im Vergleich zum Laubwaldboden meist saurer und die Humusschicht, bestehend aus Nadelstreu ist viel größer. Der Lichteinfall ist aufgrund der ganzjährigen benadelten Bäume geringer, sodass nur noch wenige am Boden wachsende Pflanzen vorkommen. Typische Boden bedeckende Pflanzen im Nadelwald sind Farne, Sauerklee und Drahtschmiele. Zusätzlich wachsen im Nadelwald verschiedene Moose. Wenn ältere Fichtenbestände durch Kahlschlag entfernt werden, können sich an den lichten Stellen der rote Fingerhut ansiedeln. Nadelwälder mit mehr Kiefern haben den Vorteil, dass durch das weniger dichte Kronendach günstigere Lebensverhältnisse herrschen und sich Gräser und Zwergsträucher wie zum Beispiel die Heidelbeere oder die Besenheide ansiedeln können. 

Nadelbaumwald
Der Auwald-Schatztruhe der Natur
auwald, weiden am fluss

Der Auwald-Schatztruhe der Natur

Image by Tienko Dima

Auwälder zählen zu den wertvollsten Lebensräumen der Natur. Sie sind voller Leben und beherbergen viele seltene Tier- und Pflanzenarten. In Auwäldern ist das Wasser das Lebenselixier des Waldes. Naturbelassene Flüsse fließen nicht einfach geradeaus, sie formen Biegungen und Schleifen, teilen sich in mehrere Arme auf. Bei Hochwasser treten sie über die Ufer, überschwemmen angrenzende Gebiete und lagern dabei Kies, Sand und nährstoffreiche Sedimente ab. So werden immer wieder neue Lebensräume geschaffen. Die regelmäßigen überfluteten Gebiete, mit Flussschleifen und Altarmen, nennt man Aue. Die ursprüngliche Aue ist zu einem Großteil von dichtem Laubwald bedeckt, dem Auwald. Hier leben viele hoch spezialisierte Tiere und Pflanzen, die an den ständigen Wandel angepasst sind.

herbst bäume am see

Etwa ab dem 19. Jahrhundert hat der Mensch viele Flüsse begradigt und reguliert, um landwirtschaftliche Nutzflächen zu schaffen. Dadurch sind heute viele natürliche Auen in Deutschland verschwunden. Mittlerweile versucht man durch Renaturierung zumindest abschnittsweise entlang von Flüssen oder Bächen, die Entstehung von Auwäldern wieder zu begünstigen. Die in den letzten Jahren vorgekommenen Hochwasser haben viele Gemeinden in Deutschland zum Umdenken gezwungen. Durch die Renaturierung mitsamt dem Zugeständnis großzügiger Freiflächen, können die Wassermassen bei einem Hochwasser ausweichen, weshalb Überflutungen in bewohnten Gebieten deutlich weniger vorkommen. Ausgehend vom Gewässerufer, kann man die Aue in drei Zonen unterteilen. Die Gehölzfreie Aue, die Weichholzaue und die Hartholzaue. Weichholzauen befinden sich unmittelbar entlang von unregulierten Flüssen. Ihre Entstehung ist eng an die natürliche Dynamik der Flüsse gebunden. Vor allem findet man Bäume wie Weiden und Erlen vor, da sie sehr schnell wachsen und bilden daher ein Weichholz, was diesem Auen-Typ den Namen gibt. Weitere typische Arten sind Pappeln und Schwarzerlen. Letztere können eine Überflutung von bis zu 200 Tagen überstehe. Die vorkommenden Waldgesellschaften werden nach der dominierenden Baumart benannt, zum Beispiel Silberweiden-Aue oder Grauerle-Aue. Vielen Weichholzauen fehlt die heutige Flussdynamik, da die Flüsse größtenteils reguliert sind. Daher entwickeln sich viele Weichholzauen mit der Zeit zu Hartholzauen, neue Bestände entstehen kaum noch. Hartholzauen sind durch kürzere Überflutungszeiten und reiferen Böden gekennzeichnet. Typisch für diesen Auen Typ sind langsam wachsende Harthölzer wie Esche, Bergulme, Stieleiche, Spitzahorn und Winterlinde. In der Strauchschicht wachsen Weißdorn, Schlehe und Hartriegel. An trockenen Standorten können auch Nadelbäume wie Kiefern und Fichten wachsen. Leider ist es heutzutage so, dass die meisten Hartholzauen nicht mehr regelmäßig überschwemmt werden und nur noch bestenfalls Anschluss ans Grundwasser haben.

Der Mangrovenwald
mangroven

Der Mangrovenwald

Mangrovenwald

Der Mangrovenwald bezeichnet ein ganzes Ökosystem aus den verschiedensten Arten von Bäumen und Sträuchern. Mangrovenwälder säumen die tropischen Küsten der Erde und schützen so das Land vor Erosion durch das Meer. Weltweit gibt es etwa 15 Millionen Hektar Mangrovenwälder. Sie sind echte Lebenskünstler, wachsen in salzigen Wassern und unter sengender Sonne, sie bieten einen vielfältigen Lebensraum für Tiere und Menschen und ganz nebenbei sind sie auch noch effizient im Speichern von CO₂. Davon profitieren auch wir Menschen, durch die Mangroven sind wir bei Flutwellen weniger gefährdet. In den verzweigten Wurzeln teilen sich Land- und Meeresorganismen den Lebensraum. Für viele Meeresbewohner ist dieses Ökosystem die Kinderstube, hier laichen verschiedene Fisch- und Krebsarten. Weiter oben in der Krone der Mangrovenbäume fühlen sich Wasservögel, Reptilien und Säugetiere wohl. Neben dem tropischen Regenwald und den Korallenriffen sind Mangrovenwälder die produktivsten Ökosysteme der Erde.

Fische im Mangrovenwald
schlammspringer

Die Idee Emission durch Bäume auszugleichen ist nichts Neues. Hätte der Mensch nicht eingegriffen, wären die meisten tropischen und subtropischen Küsten der Erde grün. Typisch weiße Bilderbuchstrände sind oft Küstenabschnitte, an denen Mangrovenwälder gerodet oder trockengelegt wurden. Ein touristisches Highlight, aber ein ökologischer Fehler, wie sich vielerorts herausstellt. Als Mangroven zählen etwa 70 Arten von Büschen und Bäumen, die in der Brackwasserzone leben. Sie kommen mit Salzkonzentrationen zurecht, an denen die meisten Pflanzen eingehen würden. Zweimal täglich überflutet zu werden, macht ihnen nichts aus. Mit Stürmen werden sie gut fertig, weil ihr Wurzelgeflecht gleichzeitig fest und flexibel ist. Dabei befestigen sie die Küste und nehmen die Energie großer Wellen auf. Man unterscheidet West- und Ostmangroven. Erstere findet man an den Küsten Amerikas und Westafrikas, während Ostmangroven die Küsten Ostafrikas und Madagaskars, Indiens und Südostasiens besiedeln. Westmangroven sind mit etwa 8 Baumarten relativ artenarm. Dagegen finden sich in den Ostmangroven etwa 50 Baumarten, unter anderen die Nipapalme. Mangroven sind an Regionen der Erde gebunden, in denen ihre Aktivitätsperiode nicht durch einen kältebedingten Laubabwurf unterbrochen wird. Wegen des hohen Energieaufwands, den die Anpassung der Mangroven pflanzen an den Standort erfordern, erreichen diese Wälder größtenteils nur eine Höhe von 6 Metern, im besten Fall 20 Meter. Die Wassertemperatur darf nie unter 20°Celsius fallen, Tropen und Subtropen bieten diese Bedingungen. In vielen Mangrovenwäldern kann man von Hochwegen aus die Tierwelt im seichten Wasser beobachten. Oft führen diese über die Wasserflächen und durch die Mangrovenbestände, um den Besucher diese herrliche Naturlandschaft zugänglich zu machen.

mangrovenwald mit steg und mensch

Die Idee Emission durch Bäume auszugleichen ist nichts Neues. Hätte der Mensch nicht eingegriffen, wären die meisten tropischen und subtropischen Küsten der Erde grün. Typisch weiße Bilderbuchstrände sind oft Küstenabschnitte, an denen Mangrovenwälder gerodet oder trockengelegt wurden. Ein touristisches Highlight, aber ein ökologischer Fehler, wie sich vielerorts herausstellt. Als Mangroven zählen etwa 70 Arten von Büschen und Bäumen, die in der Brackwasserzone leben. Sie kommen mit Salzkonzentrationen zurecht, an denen die meisten Pflanzen eingehen würden. Zweimal täglich überflutet zu werden, macht ihnen nichts aus. Mit Stürmen werden sie gut fertig, weil ihr Wurzelgeflecht gleichzeitig fest und flexibel ist. Dabei befestigen sie die Küste und nehmen die Energie großer Wellen auf. Man unterscheidet West- und Ostmangroven. Erstere findet man an den Küsten Amerikas und Westafrikas, während Ostmangroven die Küsten Ostafrikas und Madagaskars, Indiens und Südostasiens besiedeln. Westmangroven sind mit etwa 8 Baumarten relativ artenarm. Dagegen finden sich in den Ostmangroven etwa 50 Baumarten, unter anderen die Nipapalme. Mangroven sind an Regionen der Erde gebunden, in denen ihre Aktivitätsperiode nicht durch einen kältebedingten Laubabwurf unterbrochen wird. Wegen des hohen Energieaufwands, den die Anpassung der Mangroven pflanzen an den Standort erfordern, erreichen diese Wälder größtenteils nur eine Höhe von 6 Metern, im besten Fall 20 Meter. Die Wassertemperatur darf nie unter 20°Celsius fallen, Tropen und Subtropen bieten diese Bedingungen. In vielen Mangrovenwäldern kann man von Hochwegen aus die Tierwelt im seichten Wasser beobachten. Oft führen diese über die Wasserflächen und durch die Mangrovenbestände, um dem Besucher diese herrliche Naturlandschaft zugänglich zu machen.

Tipps für Waldforscher

Tipps für Waldforscher

Die meisten Wälder in Mitteleuropa sind keine naturbelassenen, sondern bestenfalls naturnahe Lebensgemeinschaften, die aber dennoch für das Naturleben eine große Rolle spielen. Forstliche Nutzung Bestände, sorgt auf der anderen Seite aber auch für die Pflege und Neubegrünung. Ohne staatliche Forstaufsicht wäre der völlige Untergang der Wälder und Holzvorräte bereits vor 200 Jahren besiegelt gewesen. Wälder und Forste sind also im weitesten Sinne Wirtschaftsflächen. Entsprechend werden sie durch ein weitläufiges Wegenetz erschlossen. Regionale und überregionale Wanderrouten mit fester Wegmarkierung führen selbstverständlich auch durch Waldgebiete. Nach den in Deutschland geltenden Forstgesetzen werden die Waldflächen als Erholungsgebiete für die Allgemeinheit verstanden und entsprechend zugänglich gehalten. Aus den gleichen Gründen sind Forstwege für den allgemeinen Kraftfahrzeugverkehr gesperrt, von erholsamer Ruhe bleibt sonst nichts übrig.

Ein paar technische Hilfsmittel erleichtern das Beobachten und Erkunden ungemein.

 

Folgendes gehört zur Ausrüstung: Eine Handlupe, zum Beobachten von Kleinstlebewesen, ein Fernglas, lichtstark aber handlich und möglichst leicht, etwa im Bereich 8 × 25 oder 10 × 50. Eine Kamera mit Makroobjektiv, ein Notizbuch zum Festhalten von Daten und Beobachtungen. Aber auch Bestimmungsbücher, Schraubdeckelglas, Pinzette und Taschenmesser oder eine Sammeltüte, zum Mitnehmen von Herbstblättern. Artenschutzverordnung und Naturschutzbestimmungen sollten Sie dabei beachten!

Die Positive Effekte des Waldes auf Ihren Körper
Wandern im Wald

Die Positive Effekte des Waldes auf Ihren Körper

Image by Sebastian Unrau

Früher, als die Menschen noch kein Auto kannten, waren sie fast immer gezwungen ihre täglichen Erledigungen zu Fuß zu bewältigen. Heutzutage ist der Mensch weiter davon entfernt als je zuvor. Um den Arbeitsplatz, den Supermarkt oder zum Fitness-Studio zu gelangen, wird meist auf das Auto zurückgegriffen. Die Folge ist, dass wir Gefahr laufen, im Sitzen zu verkümmern. Dabei ist es so wichtig zu laufen, denn es dient nicht nur unserem körperlichen Wohlbefinden und hält uns fit, sondern es fördert auch unsere geistige Konstitution. Körperliche Bewegung hat viele Vorteile, aber es muss nicht unbedingt gleich das Fitness-Studio oder ein Marathon sein. Schon spazieren gehen bringt einen gewaltigen positiven Effekt mit sich, wenn Sie es regelmäßig machen. Ein einziger Spaziergang im Wald stärkt Ihr Immunsystem und erhöht die Lungenkapazität. Er verbessert die Elastizität der Arterien, Stresshormonen werden reduziert. Nach einem Waldspaziergang ist Ihr Blut um einiges sauerstoffreicher, als wenn Sie sich in der Stadt bewegt hätten. Darüber hinaus schont Gehen auf federndem Waldboden Ihre Gelenke, im Gegensatz zur asphaltierten Stadt. Weil die Bäume des Waldes wie natürliche Filteranlagen wirken, enthält die Luft auch weniger Ruß, Staub und Pollen als in Siedlungsgebieten. Durch die Kommunikation der Bäume verströmen sie dabei chemische Substanzen, mit denen sich Bäume Botschaften senden. Durch diese Aromatherapie atmen Sie ihre mikrobiologischen Duftstoffe (Terpene) und ätherische Öle ein. Viele dieser Duftstoffe wirken krebsvorbeugend und aktivieren in Ihrem Körper Abwehrzellen, die Krankheitserreger bekämpfen. Schon eine Stunde Gehen im Wald senkt bereits deutlich den Blutdruck. Nach einem ganzen Tag im Wald profitieren Sie noch 7 Tage durch aktivere Abwehrzellen im Blut. Nach 2 Tagen gehen Ihre Abwehrkräfte für bis zu 30 Tage mit einer fünf Prozent höheren Leistungsfähigkeit hervor. 

wandergruppe im wald

Auch auf unsere Psyche haben Duftstoffe und die Schönheit des Waldes einen positiven Einfluss. Ein Waldspaziergang steigert das Selbstwertgefühl, hebt die Stimmung und helfen beim Stressabbau. Die Stressreduktion setzt bereits nach etwa 5 Minuten im Wald ein, da die Produktion der Hormone Cristol, Adrenalin und Noradrenalin zurückgeht. Menschen mit psychischen Krankheiten wie Depression, Burnout und Angststörungen. Aber auch ADHS profitieren ganz besonders davon. Da die Farbe Grün harmonisierend wirkt und beruhigend. Besonders auf den Rhythmus des Herzens wirkt sich Grün entspannend aus, weshalb es zum Beispiel auch im Rahmen der Farbtherapie bei Herzkrankheiten eingesetzt wird. 

Nach einer Auszeit im Wald können sich Ihre geistigen Kräfte wieder erholen, ohne etwas leisten zu müssen und Sie gehen mit einer geistigen Aufmerksamkeit sowie Konzentrationsfähigkeit gestärkt ihren Weg. 

Nutze Sie den Wald für Ihre Gesundheit!

Wenn Sie jetzt schon motiviert sind und gleich bei der nächsten Gelegenheit einen Spaziergang im Wald unternehmen möchten, einige Tipps noch von mir, damit Ihr Waldspaziergang besonders effektiv ist. Sie sollten mindestens 2 Stunden und eine Wegstrecke von 2 bis 3 Kilometern zurücklegen, um von den heilsamen Wirkungen des Waldes nachhaltig zu profitieren! Ihr Waldspaziergang soll nicht anstrengen. Legen Sie eine Pause ein, wenn Sie müde sind und suchen Sie sich einen Platz, an dem Sie sich wohlfühlen und ausruhen können. Besonders, wenn Sie sich gestresst fühlen, sollten Sie den Wald aufsuchen. Am besten suchen Sie den Wald im Sommer, im Waldinneren und nach einem Regenschauer auf, dann ist die Konzentration der Terpene am höchsten. Was nicht heißt, dass es im Wald zu anderen Jahreszeiten weniger entspannend ist! 

Da Sie längerfristig von den positiven gesundheitlichen Effekten des Waldes profitieren wollen, empfehlen sich 4-5 malige Waldaufenthalte im Monat. Dabei reicht es aus, wenn Sie etwa 3–4 Stunden im Wald verbringen. Wenn es möglich ist, für Sie können Sie den Besuch im Wald mit einem Besuch in einem Waldhochseilgarten oder einem Wildtiergehege verbinden oder Tiere beobachten in freier Wildbahn verbinden. 

Schwarzwald, Hochseilgarten

Rechte und Pflichten für Erholungsuchende!

Der Trend, einen Teil der Freizeit in der Natur zu verbringen, steigt weiterhin an. Allerdings sind die Ansprüche der Erholungssuchenden an den Wald sehr unterschiedlich. Die einen suchen Ruhe und Naturbeobachtung, die anderen möchten sich körperlich ertüchtigen und wieder andere suchen einen Ort, an dem sie ohne Einschränkungen spielen und feiern können. Durch das Bundeswaldgesetz wird allen Bürgerinnen und Bürgern ein generelles Betretungsrecht des Waldes (auch private Wälder) zugesprochen. Aber es gibt geschützte Wälder, in denen das Recht eingeschränkt ist, indem zum Beispiel das Verlassen der Wege generell verboten ist oder das Pflücken von Pflanzen. Und es gelten in den Bundesländern generelle Regeln. Zum Beispiel dürfen Bäume nicht verletzt werden, auch nicht durch Schnitzereien. MAN, MUSS SICH IM WALD RUHIG VERHALTEN! Während der Dämmerung dürfen die Hauptwege nicht verlassen werden, um die Wildtiere nicht unnötig zu stören. Zwischen dem 1. März und 31. Oktober darf im Wald nicht geraucht werden. Zwischen 1. April und 31. Juli müssen Hunde angeleint werden (Hauptsetz- und Brutzeit). Prinzipiell gilt für jede Waldbesucherin und Besucher, dass Sie verantwortungsvoll sein sollten, also Naturgenuss bei möglichst geringer Beeinflussung der Lebensgemeinschaft des Waldes. Dennoch lässt es sich nicht vermeiden, dass die Freizeitgestaltung den Wald beeinflusst. Die folgenden Gegenüberstellungen zeigt beispielhaft, wie in den Wald durch Einrichtungen für Freizeitgestaltung eingegriffen wird: 

 

 Wandern-Beschildertes Wegnetz

 Ausruhen–Ruhebänke

 Trimmen-Trimm-Dich-Pfade

 Spielen-Waldspielplatz

 Feiern-Hütten und Grillplätze 

 Reiten-Reitwege

 Skilanglauf-Loipen 

 Über die Natur lernen-Naturlehrpfade

 

Aber nicht allein die Ausstattung des Waldes mit diesen Einrichtungen greift in die Natur ein. Besonders in Regionen mit starker Nutzung kommt es zu Auswirkungen wie z. B. dass sich die natürliche Pflanzenzusammensetzung verändert durch Bodenverdichtung im Bereich von Wegen und Parkplätzen. Manche Bereiche werden so intensiv genutzt, dass die Vegetation ganz zerstört wird. Bodenabtragung (Erosion) ist dann die Folge. Wildtiere werden gestört oder verdrängt. Das rücksichtslose Zurücklassen von Abfall verunziert nicht nur die Landschaft, das Beseitigen durch Forstarbeiter ist sehr teuer und Wildtiere werden durch Glasscherben und Plastiktüten gefährdet. Deshalb sollten wir alle zusammen etwas mehr darauf achten die Natur wirklich zu schützen haben alle etwas davon und unsere Kinder können den Wald auch noch genießen.

Die Klimaschutzziele der Europäischen Union (EU) wurden für 2023 bereits verfehlt, noch mehr Verzögerung können wir uns nicht mehr leisten!

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