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aussichtsplattform und Bank zum rasten

Nationalpark Hunsrück-Hochwald

Die Naturschönheit von Rheinland-Pfalz

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Dort, wo sich die Natur ungezwungen und frei entfalten kann, bietet sie auch dem Menschen die Möglichkeit neue Kraft zu tanken. Gemeinsam haben die Länder, Rheinland-Pfalz und das Saarland 2015 den Nationalpark gegründet. Mit 816 Metern ist der "Erbeskopf"der höchste Berg im Nationalpark. Fast die Hälfte des Waldbestandes machen Buchen aus. Nährstoffarme Böden wechseln sich mit Felsformationen und Blockschutthalden ab. Kleine Hangmoore bereichern das Landschaftsbild. In den Randgebieten des Nationalparks finden sich, durch Grünland geprägte Kulturlandschaften und ein Viertel der Wälder ist um die 120 Jahre alt. Wenn Sie den Naturschutzpark besuchen, empfehle ich den Besuch der Nationalparkausstellung des Nationalparktors "Erbeskopf" im Hunsrückhaus oder eine Erlebnistour mit einem Ranger.

Hunsrück Haus
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Etwa eine Autostunde von Trier, Saarbrücken und Mainz, liegt er in einer sehr ländlichen Region, der Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Der jüngste unter den 16 deutschen Nationalparks. Wanderer(innen) finden hier ein Refugium der Erholung und Naturliebhaber ein Schutzgebiet, in dem Natur wieder Natur sein darf. Im westlichen Hunsrück liegt der Nationalpark Hunsrück-Hochwald mit einer Fläche von ca. 102 Quadratkilometer. Er erstreckt sich über die Hochlagen des Hunsrück. Umschlossen vom Naturpark Saar-Hunsrück entsteht inmitten einer Kulturlandschaft zwischen dem Saarland und Rheinland-Pfalz eine faszinierende Wildnis. Schwarzstörche, Wildkatzen, Fledermäuse sowie verschiedene seltene Insekten finden im Nationalpark Hunsrück-Hochwald einen Rückzugsraum.

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Image by Johny Goerend

Wanderfreuden auf Rundwanderwegen versprechen die sechs "Traumschleifen". Die ausgezeichneten Premiumwanderwege haben eine Länge von 7 - 12 Kilometer. Im Nationalpark gibt es drei Einstiegstore, die Besucher(innen) erwarten. Jeder dieser Orte zeigt den Nationalpark von einer anderen Seite, doch alle sind Anlauf- und Informationsstelle zugleich sowie Startpunkt für einige Ranger Touren. Die Einstiegstore werden Stück für Stück modernisiert. Das Hunsrückhaus befindet sich am Erbeskopf. Hier steht die Natur im Vordergrund. Beim "Rangertreffen" findet regelmäßig ein Kurzvortrag mit einer Einführung in den Nationalpark statt. Im Umfeld finden Besucher(innen) neben dem Aussichtspunkt "Windklang" Angebote wie den Waldseilgarten, die Sommerrodelbahn und im Winter Skipisten, Langlaufloipen und Rodelbahnen. Die mystische Felsen-Landschaft rund um die Reste der Wildenburg, einer mittelalterlichen Festung, ist eine der Attraktionen im Nationalpark. In dessen Umfeld befindet sich der "Hexentanzplatz" und das Naturschutzgebiet "Mörschieder Burr" im Idarwald mit Rosselhalde und Quarzit-Felsen. Die scheue Wildkatze und weitere Waldbewohner können im Wildfreigehege bestaunt werden.  

Saar schleife fluss und wald
Grüner Farbverlauf

Der Nationalpark beeindruckt nicht nur mit einer einmaligen Flora und Fauna, er ist auch ein Stück faszinierender Weltgeschichte. Natur, Kultur, Kelten und Römer, Mittelalter und Industriekultur, zwei Welten die im Nationalpark aufeinandertreffen. Viele der ausgedehnten Wälder, Moore und Auen sind Zeugnisse einer intensiven Nutzung durch uns Menschen. Ackerbau und Viehzucht, Holz- und Wasserwirtschaft oder Rohstoffgewinnung haben über viele hunderte von Jahren hinweg die Flora und Fauna geprägt. Stets mussten sich die Bewohner des Hochwaldes an die landschaftlichen Gegebenheiten anpassen. 

 

Dank seiner Abgeschiedenheit gibt der Hochwald wie kaum eine andere Landschaft die Geschichte der Menschen der damaligen Zeit preis. Oft liegen diese historischen Zeugen tief verborgen in den Wäldern. Keltische, römische Funde und mittelalterliche Burgruinen zeugen von der bewegten Geschichte. Der Keltische Ringwall bei Otzenhausen ist hier ein Beispiel. Die Befestigungsanlage gilt als das besterhaltene keltische Monument in Deutschland. Schon der römische Feldherr Julius Cäsar war erstaunt über die gewaltigen keltischen Befestigungsmauern. Besucher(innen) können bei einer Wanderung oder einer Rangertour entlang des 2,5 Kilometer langen, etwa 40 Meter breiten und noch heute 12 Meter hohen Steinwall besichtigen. Heutzutage kaum vorstellbar, dass der Hochwald einst ein bedeutendes Industrierevier war. An den vielen Flüssen und Bächen rauchten Schlote der Hochöfen und dröhnten die Hämmer. Schon zu keltischen Zeiten wurde nach Eisenerz gegraben und mit einfachen Rennöfen verhüttet. Die Unmenge von Holzkohle deckten die Wälder der Gegend, die bald großflächig vernichtet wurden. Als Steinkohle als Brennmaterial entdeckt wurde, zog es die Industrie in andere Regionen. Heute werden die Industriedenkmäler von der Natur zurückerobert. Noch heute lassen sich in der Landschaft Meiler Plätze finden. 

Kohlemeiler

Wild und Vielschichtig

 

Der Erbeskopf, die Moore, die das Ergebnis eines für Mittelgebirge typischen Klimas sind, und die alten Buchenbestände bieten Tieren wie der Wildkatze, dem Schwarzstorch und dem Buntspecht einen Lebensraum. Hirsche, Rehe und Wildschweine sind hier auch vorzufinden. Fallen Wollgras, Narzissen und Orchideen schnell ins Auge der Wanderfreunde, bedarf der Anblick einer Moorlibelle oder eine der vielen Fledermausarten oder des fleischfressenden Sonnentau eine besondere Aufmerksamkeit. Das Gleiche gilt für die vielen Käfer, Amphibien, Pilze und Flechten. Sie alle erfüllen das Totholz, Geröllhalden und Feuchtgebiete mit Leben. Das Hauptschutzgut im Nationalpark ist aber der Wald. Ein Wald, der sich frei entfalten kann, bietet vielen Baum- und Tierarten ein Zuhause.

Erleben können Besucher(innen) diese wilde Natur bei einer Wanderung auf eigene Faust oder bei einer geführten Tour. Bei Kontroll- und Beobachtungstouren der Rangerinnen und Ranger können Interessierte dabei sein. Zahlreiche ausgezeichnete Wanderwege erschließen den Besucher(innen) die Landschaft des Nationalparks. Vier Etappen des 410 Kilometer langen Fernwanderwegs Saar-Hunsrück-Steig verlaufen durch den Nationalpark. Über den keltischen Ringwall, durch die wunderschönen Buchenwälder oder die verwunschenen "Dollberge". Auf der "Kirschweiler Festung" hat man einen grandiosen Ausblick.

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Flora und Fauna im Nationalpark

 

Im Nationalpark wachsen etwa 35 Baumarten. Am häufigsten gibt es Buchen (48 %). Rotbuchen werden bis etwa 45 Meter hoch und erreichen ein Alter bis zu 300 Jahre. Das ausgeglichene atlantische Klima ist optimal für das Wachstum. Früher hatten Buchen für die Menschen eine wichtige Bedeutung, was sich in vielen Ortsnamen widerspiegelt. Bucheckern, die Früchte der Buche, wurden wegen ihrer pflanzlichen Öle oft als Mehl, Öl oder roh zu sich genommen. Ehemalige Ölmühlen, z.B. in Birkenfeld berichten noch heute von der Nutzung der Bucheckern. Für die Artenvielfalt ist der Buchenwald sehr wichtig. Er beherbergt bis zu 7.000 Tierarten. Doch nicht nur als Lebensraum ist er von Bedeutung, sondern er ist auch ein Filter und Produzent unserer Luft. Eine 100 Jahre alte Buche produziert täglich Sauerstoff für 23 Menschen. 

Aber auch Moore sind wichtiger Bestandteil der Natur. Die Hunsrückmoore waren früher faszinierende Landschaften. Etwa im 18. Jahrhundert begann man mit der Trockenlegung. In den angepflanzten Fichtenkulturen war eine Artenvielfalt kaum möglich. Die Moore im Nationalpark sind etwa 40 cm tief und finden sich hauptsächlich am Südhang des Erbeskopfes. Das Torf und das typische Torfmoos speichern Wasser und können so die Gegend vor Hochwasser schützen. Außerdem filtert Torf das Wasser und verbessert so die Qualität. In einigen Mooren, etwa dem Ochsenbruch, sind zahlreiche Tier- und Pflanzenarten wie die Moosbeere, das Wollgras oder die Mooreidechse anzutreffen. Auch fleischfressende Pflanzen wie der Sonnentau oder die Moorbirke haben einen Lebensraum im und an den Mooren gefunden.

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wolfgras
Hängeseilbrücke mit menschen
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Tourismus im Nationalpark

 

Egal ob mit dem Mountainbike, dem Trekkingrad oder dem E-Bike, im Nationalpark gibt es auf 80 Kilometer Nationalpark-Radrouten zwischen Nonnweiler und Mörschied bei Herrstein (www.radwanderland.de). Ranger touren werden das ganze Jahr über angeboten von April-Oktober finden sie täglich statt, von November-März nur an den Wochenenden. Eine Anmeldung zu den kostenlosen Touren ist nicht erforderlich, der Ranger steht zum ausgeschriebenen Zeitpunkt am Startpunkt bereit, um seinen Kontrollgang durchzuführen. Dabei erfährt der Besucher Spannendes und Interessantes rund um den Nationalpark.

 Mitten im Hunsrück befindet sich Deutschlands schönste Hängeseilbrücke Geierlay, die erst vor einigen Jahren entstanden ist. Die 360 Meter lange Fußgängerseilbrücke spannt sich in bis zu 100 Meter Höhe über das Mörsdorfer Bachtal und gehört zu den längsten ihrer Art in Europa. Zu erreichen ist sie über den Saar-Hunsrück-Stieg Nr. 19 und 20 oder über einen etwa 2 Kilometer langen Weg vom Besucherzentrum Geierlay.  

Erlebnisreich ist eine Tour um den Erbeskopf, die höchste Erhebung in Rheinland-Pfalz. Sie zeigt typische Aspekte des Nationalparks. Über schmale Pfade und Stege geht der mittelschwere Weg vorbei an der Aussichtsplattform "Windklang" mit Erlebnisgelände und Sinneserfahrungsweg. Start- und Zielpunkt der etwa 7 Kilometer langen Wanderung ist das Hunsrück-Haus. Ein besonderes Erlebnis für Jung und Alt ist an dieser Stelle auch der Sinnespfad Hilscheid. Summende Steine, klingendes Holz und Lichtphänomene, dazu duftende Kräuter ermöglicht der Sinnesgarten am Hunsrück-Haus.

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