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Nationalpark Schwarzwald

Urige Naturwälder-lernen Sie die wilde Seite Baden-Württembergs kennen. 

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Der Nationalpark Schwarzwald Landschaft zum Wandern

Ein Meer aus grünen Wipfeln, durchbrochen von geheimnisvoll schimmernden, dunklen Augen-den eiszeitlichen Karseen- und einiger kahlen Stellen-im Volksmund "Grinden" (Glatzen) genannt. Das ist der Nationalpark Schwarzwald, der 2014 von den ersten Grünen Ministerpräsidenten Deutschlands Winfried Kretschmann gegründet wurde. Vorausgegangen waren massive Proteste. Doch immer mehr Einheimische sehen die Chancen, die das Naturschutzgebiet bietet. Der Nationalpark Schwarzwald ist ein riesiger Urwald aus Buchen, Fichten und Tannen. Er liegt im südwestlichen Baden-Württemberg auf den Höhenrücken des Nordschwarzwalds zwischen Baden-Baden und Freudenstadt und ist der wichtigste Lebensraum für den Specht in Deutschland. Auch Rotwild, Wildschweine, Baummarder leben in dem Nationalpark. Er ist Sommer wie Winter ein beliebtes Reiseziel, da er besonders im Winter mit einer faszinierenden mystischen Atmosphäre jeden Wanderer und Wanderin in seinen Bann zieht.

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schwarzwald mit see

Flora und Fauna im Nationalpark Schwarzwald

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"Eine Spur wilder" lautet das Motto im Nationalpark Schwarzwald. Bäume dürfen alt werden und das Ökosystem bereichern. Brutvögel und Kleinsäuger nisten in den Höhlen alter Bäume, viele Insektenarten suchen Schlupflöcher in abgestorbenen Ästen und seltene Pilze wie der Tannenstachelbart oder die Gelbe Tramete können nur in Wäldern überleben, die über eine lange Zeit keine forstwirtschaftliche Nutzung erfahren haben. 

Zwei ehemalige Bannwälder, am Wilden See und am Hohen Ochsenkopf, zählen zur Kernzone des Nationalparks, sodass es auch in diesem noch jungen Nationalpark schon Wälder gibt, die sich seit mehr als 100 Jahren frei entwickeln konnten. Die Fichten-Tannen-Buchen-Bergmischwälder der Hochlagen im Hochschwarzwald mit ihren nährstoffarmen Buntsandsteinböden und dem rauen Klima bieten vor allem spezialisierten Tier,- Pilz,- und Pflanzenarten Lebensräume, darunter einige stark bedrohte und seltene Arten. Für Farne, Bärlappe und Moose sind die sauren Böden, die kühl-feuchten Bedingungen und die geringe Konkurrenz durch anspruchsvolle Pflanzenarten sehr günstig. Die Mischwälder haben eine große Bedeutung für einige Baumarten wie die Weißtanne, die im Schwarzwald stark vertreten ist, zusammen mit der Buche ist sie der ursprüngliche Baum des Nationalparks. Durch die Nutzung des Menschen wurden ihre Bestände zwar stark dezimiert, trotzdem ist der Schwarzwald noch der Tannen reichste Nationalpark Deutschlands. 

Zu den typischen Säugetieren im Nationalpark zählen neben Rotwild und Rehen vor allem Baummarder, der Gartenschläfer und verschiedene Fledermäuse. 

Unter den Vögeln dominieren Bergwaldvogelarten, aber auch Spechte und Käuze wie Raufußkauz und Sperlingskauz. Letztere ist auch das Maskottchen des Nationalparks Schwarzwald. Die kleinste Eule Europas wohnt versteckt in den Bergmischwäldern und jagt Mäuse und Kleinvögel. Charakteristisch sind auch der Schwarzspecht und der seltene Dreizehenspecht.

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Wandern im Nationalpark

 

Im Nationalpark gibt es viele ausgeschilderte Wanderwege und Erlebnispfade und im Winter auch Loipen sowie Wege für Schneeschuhwanderungen. Westweg, Seensteig, Murgleitner und Renchtal Steig sind bekannte Fernwanderwege, die den Nationalpark durchqueren. 1999 schlug der Orkan "Lothar" auf den Gipfeln des Nordschwarzwalds eine tiefe Schneise in den Wald. Der Lotharpfad veranschaulicht, wie sich Natur nach einem Sturm entwickelt. Insekten und Pilze finden neue Lebensräume im Totholz, junge Bäume wachsen wild in die Höhe. Der Erlebnispfad führt über Stege, Leitern und Treppen zu einer Aussichtsplattform mit Blick über den Höhenrücken des Nordschwarzwalds und ins Tal. 

 

Eine weitere Wanderung ist die Wildseeblickwanderung, sie führt über einen 5 Kilometer langen Rundweg, der am Nationalparkzentrum Ruhestein startet und über die Weiden am Skihang zu den Grinden am Seekopf hinaufführt. Dort oben liegt Baden-Württembergs ältester Bannwald, der zur Kernzone des Nationalparks gehört. Urwüchsige Bäume begleiten den Wanderer und der Weg gibt immer wieder Aussichten auf die Rheinebene frei. Diese Tour wird regelmäßig von Nationalpark-Rangern angeboten.

Aber auch der lehrreiche und familientaugliche Luchspfad kann ich wärmstens empfehlen. Er nimmt die Besucher mit auf die Spuren der seltenen und scheuen Tiere. Der etwa 5 Kilometer lange Weg mit mehreren kurzen Anstiegen führt vorbei an verschiedenen Erlebnisstationen, die besonders für Kids spannende Aktivitäten anbieten. Auf halber Strecke liegt ein schöner Platz für eine Rast.

schild am Baum

Große Teile des Nationalparks gehören zum Vogelschutzgebiet Natura-2000. Hier leben viele weitere interessante Arten wie der Auerhahn, Fichtenkreuzschnabel, Gartenrotschwanz und der Tannenhäher (Bild). Der Tannenhäher lebt ganzjährig in den Bergmischwäldern und fällt durch seinen heiseren Ruf auf, die vor allem im Spätsommer und Herbst zu hören sind.

Im Nationalpark Schwarzwald wurden sogenannte Urwald-Anzeiger entdeckt, zum Beispiel der Tannenstachelbart. Von den bis zum Jahr 2016 im gesamten Nationalpark entdeckten Moosen (379 Arten), Farn- und Blütenpflanzen (588), Flechten (209), Pilzen (825), Spinnen (275), Käfern (449), Schmetterlingen (244), Libellen (25), Wildbienen (55), Ameisen (24) brauchen viele gerade die besonderen Bedingungen hier, wie etwa das Totholz als Lebensraum. Etwa 3.400 Tier, Pilz- und Pflanzenarten wurden im Nationalpark bis Anfang 2020 gezählt, darunter einige seltene Rote-Liste-Arten.

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