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WANDERN MIT KINDERN - OUTDOOR MIT KIDS

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Kinder wünschen sich Natur, sie brauchen ihresgleichen-nämlich Tiere, Wasser, Dreck, Gebüsche, Action und Spielraum. Man kann ein Kind auch ohne dies alles aufwachsen lassen, mit Stofftieren, Teppichen und asphaltierten Straßen und Höfen. Sie überleben es, doch man soll sich dann nicht wundern, wenn sie später bestimmte soziale Grundleistungen nicht mehr erlernen. Ein Grundschüler verbringt im Durchschnitt 9 Stunden des Tages im Liegen, 9 Stunden im Sitzen und 5 im Stehen und nur eine einzige in Bewegung. Dabei wird empfohlen, dass ein Kind zwischen sechs und elf Jahren eine Bewegungszeit von etwa 90 Minuten am Tag oder 12.000 Schritte gehen sollte. Erwiesen ist auch, dass Kinder, die sich wenig bewegen, schneller auf Stress reagieren als sportliche Kinder und dabei schubweise Stresshormone ausschütten, die negative Auswirkungen unter anderem auf die psychische Gesundheit haben.

kinder klettern am baum

Sich draußen in der Natur zu bewegen, heißt in einem Terrain unterwegs zu sein, in dem nichts geregelt ist, in dem auch selten jemand für Dinge verantwortlich gemacht werden kann, die passieren können. Für das Glück braucht man Freiheit. Für die Freiheit braucht man Mut.
Bei fast allen Bewegungsangeboten der Tourismusbranche sind Groß und Klein bestens abgesichert. Dabei macht es Sinn, nicht immer mit doppeltem Boden unterwegs zu sein. Denn wer sich auch selbstverantwortlich auf die Natur einlässt, lernt, sich behutsam und bedacht mit den gegenwärtigen Risiken auseinanderzusetzen und mit ihnen umzugehen. Na klar heißt das, dass einige Eltern ihre Ängste überwinden, ihr manchmal überbordendes
Sicherheitsbewusstsein in den Griff bekommen müssten. Schließlich wollen Sie ja auch, dass ihr Kind zu einem selbstständigen Wesen heranwächst und in seinem Leben selbstbewusst und überlegt mit Gefahren umgehen kann. Genau diese Fähigkeit ist ein Lernprozess, der nur läuft, wenn bestimmte Erfahrungen gemacht werden können. Kinder lieben es, mutig auszuprobieren, wenn man sie lässt. Sie brauchen die kleinen Abenteuer wie die Luft zum Atmen, um auszutesten und zu lernen, um über sich selbst hinauszuwachsen.

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Wandern mit Kindern
Frau mit kind auf laufrad mit kinderwagen im wald

Wandern mit Kindern

Gut gerüstet auf der Kinder-Tagestour: Drei-bis Fünfjährige haben nicht mehr als ein Kilo Last im Rucksack, Sechs-Achtjährige drei und Neun-Zwölfjährige etwa 5 Kilogramm. Teenies können schon bis zu sieben Kilogramm tragen. Auch bei den jüngsten kommt Schweres im Rucksack nicht ganz nach unten, sondern nah an den Körper in die Mitte. Eine Trinkflasche für einen halben Liter, Riegel, Apfel, Banane für die Brotzeit. Eine Plastiktüte für etwaige Fundsachen, Taschentücher, Sonnenkappe und eventuell ein Schnitzmesser, ein Stück Seil oder Schnur und vielleicht noch eine kleine Lupe. 

Sie sollten immer bedenken, dass Kinder keine kleinen Erwachsene sind! Es reicht also nicht aus, die Strecke oder Etappe etwas kürzer zu wählen. Lieber sollte man die Tour altersgerecht planen. Gehen als Selbstzweck, für viele von uns Entspannung pur, aber für Kinder schon ein Martyrium, ewig lange "Wanderautobahnen" sind Motivationskiller, da ist Frust vorprogrammiert. Wenn es irgendwie geht, wählen Sie schmale, gewundene Pfade, wo vielleicht sogar gekraxelt und jeder Biegung etwas Neues entdeckt werden kann. Ameisenhaufen, Fuchshöhlen, grasende Kühe, alles am Wegesrand ist interessanter als das Ziel und die schöne Landschaft, die wir Erwachsenen genießen. Auch ein bissel Nervenkitzel kann sein, solange er nicht auf Kosten der Sicherheit geht. 

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Gefährlich wird es, wenn sich Eltern selbst überschätzen. Reicht Ihre Kondition? Beherrschen Sie die Tour-App? Wurde der Rückweg auch richtig eingeschätzt? Können Sie Absturz- und Steinschlag gefährdetes Gelände erkennen und auch vermeiden? Besonders bei Nebel gilt: ALLE bleiben zusammen, nur wer selbst sicher und souverän ist, kann auch Sicherheit ausstrahlen. Erzwingen lässt sich in solchen Situationen rein gar nichts. Angsterlebnisse oder Überforderung führen zu nachhaltiger Unlust auf Wander- und Bergtouren. Und manchmal ist, wie auf großen Expeditionen-umkehren die bessere Wahl.

Kindgerechte Wanderungen lassen sich in Kinder-Wanderführern finden, Tipps der Stadt, Gemeinde, des Tourismusamtes nützen, in dem Sie Urlaub machen. Ein Anruf lohnt sich immer! Nebenher erfahren Sie auch, was im Dorf oder der Stadt los ist. Ideal sind Rundwege. Gibt es nur einen Weg hin und zurück, sollte er interessant und abwechslungsreich sein. Fragen Sie auch unterwegs immer mal andere Familien mit Kindern nach Tipps und lassen Sie sich Empfehlungen geben.

Die Urwaldinsel Vilm beherbergt den unaufgeräumten Wald Deutschlands, seit 1538 hat hier kein Förster mehr Hand angelegt. Beim 3 Kilometer langen Rundweg der geführten Wanderung entdeckt man sogar Käfer, die vom Aussterben bedroht sind. www.vilmexkursion.de

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Motivation der Kids
Kind liegt auf Fels

Motivation der Kids

Damit die Lust für Outdoor-Touren bei Kindern geweckt wird, sollte Ihre Tour unter einem Motto stehen, wie zum Beispiel "Expedition ins Tierreich" oder "Forschertour zu einer Quelle". Da Kinder geborene Entdecker sind und jeder Tag für sie eine neue Expedition ist, ist Abwechslung das halbe Leben. Nur weil nicht immer der höchste Berg bestiegen wird, sollte jedes Familienmitglied seine Wünsche beitragen. Daraus kann man eine Liste festlegen, wann es in den Wald, den Fluss, in den Tierpark oder an den See geht. Auch wenn die Eltern zum wiederholten Mal dort waren, der Nachwuchs kommt dafür dann auch zum Wandern mit. Geht es an die Planung der Tour, gilt es, statt zu beschönigen lieber ehrlich zu sagen, dass der Weg auch mal steil und anstrengend sein wird. Wie lang? Kinder können sich das am besten durch Vergleiche vorstellen, etwa so lang wie der Weg zur Schule oder dem Kindergarten. Wer die ausgesuchte Route in Etappen einteilt und Höhlen, Wasserfälle, Spiel-, Bade-, Grillplätze, ein Gasthaus, eine Alm oder Hütte einplant, hat gute Karten in der Hand und jede Menge Action. Je flexibler die Tour gestaltet ist, desto besser. Auch sollte man an das Wetter denken und in seiner Tour Abkürzungen oder Verlängerungen einkalkulieren. Man sollte auch bedenken, dass die Zeitangaben für Tourenbeschreibungen und auf Wegweisern nur für Erwachsene gelten. Wenn man den angegebenen Wert mal 2 nimmt, hat man die etwaige Gehzeit mit seinem Nachwuchs. 100 Höhenmeter zählen bereits als ein ganzer Wanderkilometer. Als Faustregel gilt für die maximale Streckenlänge: Lebensalter des Kindes mal 1,5.

kinder mit zelt
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Wanderung und Tourentipps

Wanderung- und Touren-Tipps 

Schwarzwald Wegweiser

Wanderung mit Hüttenurlaub im Winter und Sommer beschreibt zum Nachwandern und Buchen der deutsche Alpenverein auf: www.alpenverein.de/Bergsport/Familie

 

Viele Tipps für Touren auch für Kinder gibt die deutsche Wanderjugend: www.wanderjugend.de

 

Mit dem Tegernseer Kinderwanderpass zum Ausfüllen lernen Kinder von vier bis zwölf Jahren die Bergwelt auf zehn ausgewiesenen Erlebniswegen spielerisch kennen: www.tegernsee.com.

 

Was war das für ein Tier? Bei einer spannenden Fährtensuche im Naturpark Tiroler Lech zeigen Führer, wie die heimischen Tiere den Winter verbringen: www.lechtal.at.

 

Abwechslung und Guides, die mitwandern und die Wege kennen, sind bei den 69 Mitgliedern des Wanderhotels in Deutschland, Österreich, Südtirol und der Lombardei zu haben, der einzigen alpenweiten Hotelvereinigung für Wander- und Natururlaub: www.wanderhotels.com.

 

Wandern mit Kindern im Harz mit Wasserspielplatz, Baumwipfelpfad, Themenwanderwegen durch eine abwechslungsreiche Landschaft mit Spaßfaktor: www.harzinfo.de/erlebnisse/familienurlaub/wandertouren-fuer-kinder.

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Was kann man im Wald spielen?
Kletterwald

Was kann man im Wald spielen? 

Musikalisch wird es beim Xylophon bauen. Dafür sammeln alle trocknen glatten Äste von verschiedensten Baumarten. Als Unterlage dienen zwei dicke, längere, gerade Äste. V-förmig werden sie auf den Boden gelegt, quer darüber die Hölzer. Töne bekommt man jetzt durchs Anschlagen mit kurzen Hölzern. Verschiedene Hölzer ergeben unterschiedliche Klänge, die sich jetzt nach der Tonhöhe anordnen lassen. 

Es darf gesammelt werden, entweder nach vorher ausgedachtem Listen, die abgehakt werden müssen oder nach spontanen Einfällen. Beim freien Sammeln bringt jeder eine bestimmte Anzahl Sachen mit für ein kleines Museum daheim und zum späteren Erforschen. Listen können sein: Finde Dinge, die dünn, lang, leicht, schwer, eckig, rund, spitz usw. sind. Finde eine bestimmte Anzahl Dinge, die z.B. Braun sind. Finde etwas, was Geräusche macht, was gut riecht oder was Ihnen völlig unbekannt ist. Man kann das auch noch schwieriger gestalten: Finde was fliegen kann, was Sauerstoff produziert, was ein Tier bearbeitet hat, was Millionen Jahre alt ist oder was Menschen gemacht haben. 

Für die "Blinde Kuh" sucht sich jeder einen kurzen Stock oder einen Stein. Ein Kreis wird in den Waldboden gezeichnet und in einiger Entfernung eine Linie gezogen. Nacheinander laufen die Mitspieler von der Linie aus mit verbundenen Augen los und versuchen ihren Stock in den Kreis zu stecken oder den Stein abzulegen. Der Spieler, dessen Stock der Mitte des Kreises am nächsten ist, hat gewonnen. 

Beim Zapfen werfen sammelt jeder fünf Zapfen für sich. Dann wird eine Linie gezogen. Nachdem alle ihre Schuhe* und Strümpfe ausgezogen haben, greift das erste Kind einen Zapfen mit den Zehen und wirft ihn so weit, wie es geht. Dort bleibt er liegen, bis alle ihre Zapfen geworfen haben (Eltern nicht ausgenommen). Sieger ist, wer am weitesten geworfen hat. 

Der gemeinnützige Verein Waldritter e.V. bietet deutschlandweit Abenteuerspiele für Kinder und Jugendliche an: www.waldritter.de.

Bayern hat etwa 233 Waldlehrpfade, was sie bieten und können, zeigt: www.sdw-bayern.de.

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Die Jahreszeiten spüren

Die Jahreszeiten spüren!

Weil zweckbestimmtes Spielzeug für Kinder, die im Wald spielen, fehlt, tritt das Rollenspiel in den Vordergrund. Dadurch schulen sie spielerisch ihr Kommunikations- und Kooperationsfähigkeiten und verbessern so ihre sprachlichen Fähigkeiten. Das Material Holz ist in ausreichender Menge vorhanden. Unter anderem können die Kinder es fürs Schnitzen benutzen. Der Umgang mit dem Schnitzmesser fördert Ihre Feinmotorik, regt kindliche Kreativität an und schult gleichzeitig Verantwortungsbewusstsein. In der Natur lernen Kinder mit allen Sinnen. Das Gehirn empfängt vielfältigere Reize, als in geschlossenen Räumen. Je mehr Reize angesprochen werden, umso nachhaltiger lernen Kinder. Dazu gehört auch, dass sie jeden Tag ganz direkt das Wetter und die Jahreszeit fühlen. Der Rhythmus der Natur ist Action pur und seine Wiederkehr geben Sicherheit. Ihre Hände spüren, dass der Schnee kalt ist. Ihre Ohren hören, dass die Regentropfen auf das Blätterdach trommeln. Mit ihren Nasen riechen sie den feuchten Waldboden. Mit ihren Augen sehen sie, wie die Sonnenstrahlen den Nebel durchbrechen. 

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Naturverständnis der Jugend

Naturverständnis der Jugend 

Um herauszufinden, wie es um das Naturwissen der jungen Generation, die unter immer künstlicheren Lebensbedingungen leben, wurden in sechs Bundesländern 3000 junge Leute im Alter zwischen 11 und 15 Jahren befragt. Anhand der 150 Fragen zum Naturverständnis hat sich in dieser Umfrage herausgestellt: Für viele Kinder geht inzwischen die Sonne im Norden auf, Hühner legen drei Eier am Tag, Kühe haben elf Zitzen, aus dem Hirsch wird ein Reh und aus dem Kitz ein Kid. 94 % wissen nicht wie das Junge vom Hirsch heißt, sie denken, es ist ein Hirschling, ein Frischling oder gar ein Lamm. Richtige Antwort wäre: Kalb. 60 % wussten nicht, wie viele Wochen zwischen zwei Vollmondnächten liegen, und 19 % glauben, dass eine bestimmte Art von Kühen H-Milch gibt. 

Flughund
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