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Wie überwinde ich Gewässer?
Flüsse und Bäche können zum ernsthaften Hindernis werden, besonders dann, wenn man müde ist oder friert. Viele unterschätzen die Kraft des Wassers, was in der freien Natur fatale Folgen haben kann. Von Tod und Verletzung einmal abgesehen, kann die Nässe zu Unterkühlung führen. Nach der Überwindung eines Flusses müssen die Tourenmitglieder sich so trocken und warm wie möglich halten. Wenn der zu überquerende Fluss schnell fließt, das Wasser aber zu sinken scheint, ist es oft am besten, abzuwarten oder eine alternative Route zu suchen. Sollte es keine alternative Route geben, planen Sie die Überquerung sorgfältig. Erkunden Sie das Ufer in beide Richtungen, beobachten Sie den Fluss und sein Verhalten und wählen Sie dann die optimale Stelle für die Überquerung. Wenn Sie ein starkes Seil haben, kann es die Flussüberquerung deutlich sicherer machen. Eine Flussüberquerung, hängt von seiner Breite, Tiefe und Fließgeschwindigkeit ab sowie den Stärken und Schwächen der Tourenmitglieder. Bei breiten und langsam fließenden Flüssen empfiehlt es sich ein Floß oder einen anderen Schwimmkörper zu bauen, falls es Material dafür gibt. Wenn Sie nur ein Behelfsfloß bauen können, ziehen Sie zuerst die Schwächsten über den Fluss. Nach einer Flussquerung brauchen Sie trockene Kleidung, um eine Unterkühlung zu vermeiden. Durchwaten Sie einen Fluss ziehen Sie am besten Hose, Jacke und Schuhe aus - behalten sie im optimalen Fall so wenig Kleidung an und verpacken Sie sie wasserdicht. Halten Sie ihre Kleidung beim Durchwaten auf dem Kopf. Ihre Wanderschuhe sollten Sie nur dann tragen, wenn das Flussbett sehr steinig ist oder verborgene Hindernisse zu erwarten sind.
Die Seilsicherung
Die Seilsicherung ist beim Überqueren eines Flusses die sicherste Methode. Sie empfiehlt sich dann, wenn drei oder mehr Tourmitglieder übersetzen wollen. Der stärkste schlingt sich das Seil um die Taille, das von einem anderen Tourmitglied flussaufwärts gehalten wird. Eine weitere Person hält das Seil flussabwärts für den Notfall, um zu versuchen, den stärksten im Wasser zurückzuziehen, falls er in Schwierigkeiten gerät. Indem Sie das Seil in den Händen-anstatt um die Taille-haben, können die Helfer flussauf- und flussabwärts verhindern, von zu starker Strömung ins Wasser gerissen werden. Die Helfer dürfen nie versuchen, ein Mitglied, das von den Fluten mitgerissen wurde, flussaufwärts zu ziehen, da es vom Wasser unter die Oberfläche gedrückt werden könnte. Da ist es ratsamer, diese Person flussabwärts ans Ufer zurückschwingen, indem man ihr ermöglicht, auf natürlichem Wege seitwärts am straffen Seil vom Wasser an die Seite gedrückt zu werden. Sie können auch ein Seil über den Fluss spanne, und die Gruppe hangelt sich hinüber, während sie von einem zweiten Seil gesichert wird.
Eine Brücke selber bauen
EINE BRÜCKE SELBER BAUEN eine Brücke selber bauen ist ein großer Aufwand und nur ratsam, wenn Sie einen Bach regelmäßig überqueren müssen, entweder in einer mehrere Tage andauernden Überlebenssituation oder wenn Sie in der Umgebung Ihres Lagers regelmäßig einen Bach überqueren müssen. Einfache Baumstammbrücke: Der Vorteil der Baumstammbrücke ist, dass sie von einer Seite des Bachs ausgebaut werden kann. Der erste Stamm, der aus Gewichtsgründen dünner sein kann, wird eingegraben oder gegen andere Stämme abgestützt. Er wird dann am Ufer mithilfe von zwei oder drei Seilen aufgerichtet, bis er herumgeschwungen und über dem Bach fallen gelassen wird. Sie sollten sichergehen, dass niemand am Seil befestigt ist oder innerhalb der Seile steht. Die restlichen Baumstämme werden neben den ersten geschoben, bis drei oder besser vier Stämme den Bach überbrücken. Befestigen Sie die Stämme auf beiden Seiten mit Pflöcken aus Holz. Wenn die Brücke regelmäßig genutzt wird, sollte ein Geländer angebracht werden, das erhöht die Sicherheit.
Die Seilbrücke
Meist findet man Seilbrücken im Himalaya und anderen Regionen mit breiten Flüssen und tiefen Schluchten. In Deutschland werden sie überwiegend gebaut, um einen gewissen Kick zu vermitteln. Dieser Brückentyp benötigt drei Seile, um das <V> zwischen Laufseil und Geländer fest und stabil miteinander zu verknüpfen. Das Wichtigste, was man an beiden Enden einer Seilbrücke braucht, ist ein X-Rahmen von mindestens 2 Metern Höhe, der in der Mitte mit einem Kreuzbund verzurrt ist. Um eine Seilbrücke zu bauen, brauchen Sie eine Person oder ein Team auf beiden Seiten der Schlucht. Verbinden Sie die Beine jeden X-Rahmens ziemlich weit unten mit einem Querholz und graben Sie die Beine, wenn möglich, fest in den Boden, um die Stabilität zu erhöhen. Richten Sie den X-Rahmen um etwa 45° nach oben und verankern Sie das Querholz jeden Rahmens an stabilen Pfählen oder besser an Bäumen. Spannen Sie ihr dickstes Seil von einem stabilen Befestigungspunkt ein paar Meter hinter dem X-Rahmen über die Mitte des X: Es dient als Laufseil.
Packen Sie Polstermaterial auf das X des Rahmens, damit das Seil unter dem Gewicht der Gruppe nicht durch scheuert. Richten Sie die X-Rahmen dann voll auf, um das Laufseil straff zu spannen. Befestigen Sie die Handlaufseile an den oberen Armen des X und verankern Sie sie an geeigneter Stelle. Regeln Sie, falls es erforderlich ist, die Seilbrücke indem Sie die Halteseile der X-Rahmen Nachspannen. Sie können die Seilbrücke noch stabiler machen, indem Sie die oberen Enden der X-Rahmen mit einem straff gespannten Seil um 45° nach hinten verankern.
Floss oder Einbaum?
Ein Floß ist sehr nützlich, es kann Menschen ebenso wie Lasten über einen breiten, langsam fließenden Fluss transportieren.
Flöße können aus Baumstämmen oder dicken Bambus hergestellt werden.
Man kann ein Floß auf verschiedenste Art und Weise bauen. Wenn Sie den Bau eines Floßes planen, denken Sie daran, wie viel Last es tragen soll und wie vielen Menschen es Platz bieten muss, um aus einer Notsituation zu entfliehen. Um die Baumstämme am Verrutschen zu hindern, sollten Sie die Stämme einkerben, wo sie aufeinander liegen. Verzurren Sie alles so fest wie möglich, so verhindern Sie ein Verrutschen der Stämme auch noch dadurch, dass Sie zwei weitere Stämme über die Enden legen und sie dort fest verschnüren. Ihr Floß sollten Sie so nah wie möglich am Ufer bauen. Es wird höchstwahrscheinlich schwerer, als Sie es vorhergesehen haben. Bringen Sie mithilfe von Holzstangen als Hebel Ihr Floß zu Wasser. Denken Sie daran, Ihr Floß vorher an einem Baum zu binden-das verhindert, dass es ohne Sie davonschwimmt und die ganze Mühe umsonst war.
Transportboot zum Überqueren eines Flusses, mit Zeltplane, Schnur oder Draht und biegsamen Stöcken kann man auch zum Transport von Nichtschwimmern oder Verwundeten über Gewässer ein Transportboot herstellen. Eine kräftige, etwa 2,50 bis 3,00 Meter lange Stange bildet den Kiel des Bootes. Sie wird zu Beginn des Baus mit beiden Enden so in die Erde gesteckt und mit weiteren Stangen so verbunden, dass die Form des Bootes sich bereits abzeichnet. Dann wird mit weiteren, dünneren Gerten und mit Bindfaden oder Fangleinen das Bootsgerippe fertiggestellt. Achten Sie darauf, dass Ihr Transportboot nicht zu schmal ist, da es sonst leicht kentert. In China oder Tibet stellt man mithilfe aufgeblasener Tiermägen und Blasen, mit Zuhilfenahme einfache, leichter Holzgestelle Flöße zum Transport von Menschen, Tieren und Waren her.
Das Einbaum
Eine weitere Fortbewegung auf dem Wasser ist ein Einbaum aus einem Baumstamm zu bauen, aber das ist sehr schwierig und dazu brauchen Sie das richtige Werkzeug und viel Zeit, die Sie meist in einer Notlage nicht haben. Sollten Sie sich trotz aller Widrigkeiten für den Bau eines Einbaums entscheiden, brauchen Sie einen weichen Baumstamm. Die Stabilität des Einbaums erreichen Sie, indem Sie den Boden breiter und dicker und die Seitenwände relativ dünn machen. Ein spitz zulaufender, erhöhter Bug sichert Ihnen ein bequemes Gleiten durch das Wasser. Aber durchs Wasser gleiten können Sie nur mithilfe von Riemen, die Sie überwiegend in einer Notlage nicht dabeihaben, wenn Sie keine großen und flachen Holzstücken haben, machen Sie sich einen breiten Riemen, indem Sie mehrere kleine Stücke zusammenbinden. Als Ruder stecken Sie den Riemen in einen kleinen X-Rahmen, den Sie hinten am Floß anbringen.
Ein gutes Hilfsmittel für ein schnelleres vorankommen ist ein Segel. Wenn der Wind günstig steht, kann das Kraft sparen und Ihre Fahrt enorm beschleunigen. Wenn Sie das Segel so bauen, das Sie es schwenken und auch auf- und abziehen können, können Sie auch den Wind aus wechselnden Richtungen nutzen. Zwei kleinere Segel an beiden Seiten machen Ihr Floß vielseitiger, zudem können Sie auch kleinere Stoffbahnen nutzen. Auch große Handtücher können als Segel dienen. Masten und Querhölzer können am Floß mit kleinen, im Quadrat angeordneten Stämmen verankert werden.
